Gegen die traditionelle so genante Lehnstuhl-Philosophie gibt es: Neuer Realismus, neuer Existenzialismus, neuer Humanismus, neue Phänomenologie, neuer Positivismus bzw. neue Sprachphilosophie bzw. neue Sprachanalytik sowie den neuen Empirismus, den neuen Rationalismus und den neuen Pragmatismus, usw. usf.
Der Philosoph Matthias Gronemeyer hat ein Buch geschrieben, mit dem provozierenden Titel „Vom Vögeln - eine Philosophie vom Sex“. Das Anliegen des promovierten Philosophen ist es, mit seinem Werk die mehr als zweitausendjährige Tradition der abendländischen Philosophie auf den existenziellen Grund des Menschen zu hinterfragen und über Sex zu philosophieren, was zum Beispiel schon Sigmund Freud als Arzt und Tiefenpsychologe mit wissenschaftlichem Anspruch beschäftigt hat (Sigmund Freuds Menschenbild ist natürlich gar nicht von philosophischen Spekulationen zu trennen, deswegen wird Sigmund Freud auch in zahlreichen modernen Philosophie-Lexika seine Theorien vielfach erwähnt.
„Vom Vögeln“ ist kein streng wissenschaftliches Buch, jedoch gerade deswegen sehr aufklärend. Nach dem deutschen Philosophen Dr. Grönemeyer ist das Judentum mit seiner Dogmatik der Grund dafür, warum über das Christentum, das bis heute das „christliche Abendland“ mit seinen „kulturellen Werten“ stark dominiert, die Tabuisierung auch von der Philosophie übernommen worden, als Magd der christlichen Theologie.
„Beide, die monotheistische Religion und die abendländische Philosophie traten als Reinlichkeitsbewegungen auf.“ Diese tief verinnerlichten kulturellen Werte, die unbewusst im Unterbewusstsein schlummern als so genantes „Über-Ich“, will der Philosoph nun mit seinem provozierenden Buch aufbrechen und durch Sprachanalyse klar reflektieren.
„Ich gehe hier… bewusst ans Eingemachte“, ist die Absicht des Buches: „Die akademische Philosophie ist einer der letzten Männer-Bastionen.“ Ihre Theorien würden aus politischen Gründen vorrangig dazu dienen, die männliche Dominanz in der Gesellschaft zu legitimieren, was Nietzsche schon wusste, mit seinem zynischen Kommentar zur akademischen Philosophie. Die mehrheitlich konservativen Philosophen würden sich „Bewahrer“ lauter dogmatischer „Wahrheiten“ verstehen wollen.
Das Buch „Vom Vögeln“ will also die traditionellen „Wahrheiten“ geistig korrigieren. Wie muss man so eine Absicht eines Philosophen kommentieren? Sollte man so ein Buch aus ethischen Gründen begrüßen? Oder sollte man es aus ethischen Gründen juristisch verbieten?