Vom wolf zum hund

hallo,
wir wollten wissen wie es eigentlich möglich war, vom zamen wolf den hund und die vielen verschiedenen hunderassen zu züchten. viele hunde haben mit dem wolf nix mehr gleich außer 4 beinen, schnautze und schwanz.

mit was hat man den wolf gekreutz?
außer wolf gabs ja nix anderes.
danke und gruß
twkde

Um aus einem Wolf einen Pudel (oder was anderes) zu machen braucht man diesen nicht mit irgendwas zu kreuzen. Man wählt eben immer den Wolf aus, der am besten zum gewünschten Ziel passt, nach vielen Generationen hat man dann das passende.
Wenn man Wölfe benutzt um Dachse zu jagen, muss der Wolf in die Dachsbaue passen. Also nimmt der Mensch gleich den kleinsten Wolf mit, der da ist. Der passt am besten rein. Um auch in der nächsten Generation passende Miniwölfe zu haben, wird eben der kleinste Wolf, mit der kleinsten Wölfin zusammengebracht. Das gibt wieder kleine Wölfchen. Von denen nimmt man wieder die jeweils kleinsten, und so weiter. Jedesmal passt der Wolf etwas besser in den Bau. Bis man schließlich einen Dackel hat.

Hallo,

Um aus einem Wolf einen Pudel (oder was anderes) zu machen braucht man diesen nicht mit irgendwas zu kreuzen. Man wählt eben immer den Wolf aus, der am besten zum gewünschten Ziel passt,

So hat das eher nicht funktioniert. Wölfe sind Wölfe. und sie zu zähmen ist schon ziemlich schwierig, da dafür nur ein sehr kleines Zeitfenster zur Verfügung steht. Sie für menschliche Dienste nutzbar zu machen, ist nahezu unmöglich.

Zu der Zeit, zu der nach heutigem Erkenntnisstand aus Wölfen Hunde wurden, gab es faktisch noch gar keinen Bedarf für den Menschen, sich um die Selektion von Wölfen zu bemühen. Einen Wolf dazu zu bringen, seine Jagdbeute zu teilen, war sicher wenig erfolgreich, und da Wölfe kaum bellen, waren sie als Wächter auch nicht zu gebrauchen. Herden, die es zu beschützen galt, gab es ebenso wenig, wie milchgebendes Vieh, mit dessen Milch man Wolfswelpen hätte füttern können. Zudem hätten die Menschen Zugriff auf unzählige Würfe haben müssen, um immer wieder die geeigneten Welpen auszuwählen, was kaum möglich gewesen sein dürfte.

Man geht davon aus, dass sich die Wölfe quasi selbst domestizierten, indem sich einige von ihnen als Kulturfolger des Menschen betätigten und dessen Abfälle fraßen. Dazu war es nötig, weniger scheu und schreckhaft zu werden, und so bildete sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe der Zeit eine Population, die zum Hund wurde, während andere Wölfe Wölfe blieben.

Solche Populationen bildeten sich gleichzeitig an verschiedenen Orten, so dass nach und nach mehrere Hundepopulationen zu finden waren. Diese waren immer noch wild, aber es waren Hunde und keine Wölfe mehr.

Man weiß inzwischen, dass bestimmte genetische Zusammenhänge zwischen „zahmen“ Wesensmerkmalen und dem äußeren Erscheinungsbild bestehen. Dazu gehören z.B. Schlappohren und geschecktes Fell.

Das, was die Menschen schließlich züchterisch zu beeinflussen begannen, waren aller Wahrscheinlichkeit nach keine Wölfe mehr, sondern längst Hunde.

Schöne Grüße,
Jule

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Darum ging es in meiner Antwort auch nicht.
Es gibt zwei Schritte:
Domestikation des Wolfes zum Hund (den Weg hast Du beschrieben)
Züchtung der verschiedenen Hunderassen (Danach war gefragt, und das habe ich erklärt).

Moin,

wir wollten wissen wie es eigentlich möglich war, vom zamen
wolf den hund und die vielen verschiedenen hunderassen zu
züchten.

wie der Wolf zum (Ur)hund wurde, hat Jule ja schon erläutert.
Nun ist die genetische Wundertüte bei den Hunden weit dicker als beim Menschen, der vor einigen tausend Jahren durch einen Flaschenhals bzgl. der Größe der Population gehen musste. Dadurch verarmte die Spezie Homo Sapiens genetisch drastisch.
Die verschiedenen Typen Hund wurden dann über die Jahre durch Selektionszucht erhalten.
Man nahm Welpen, die dem Zuchtziel am nächsten kamen und ließ diese ähnlichen Tiere wieder verpaaren etc.
So kam es zu mehr oder weniger reinen Zuchtlinien, mit allen negativen Merkmalen des Inzests. Aus diesem Grund sind viele Mischlingshunde weit gesünder und vitaler als Rassehunde.

Gandalf

Hallo,

Darum ging es in meiner Antwort auch nicht.

Nach meinem Verständnis doch.

Züchtung der verschiedenen Hunderassen (Danach war gefragt,
und das habe ich erklärt).

Du hast das geschrieben:

Wenn man Wölfe benutzt um Dachse zu jagen, muss der Wolf in die Dachsbaue passen. Also nimmt der Mensch gleich den kleinsten Wolf mit, der da ist.

Und das ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand falsch. Nicht aus Wölfen wurden die Nachkommen gezüchtet, die in den Dachsbau passten, sondern aus Hunden.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Gandalf,

So kam es zu mehr oder weniger reinen Zuchtlinien, mit allen
negativen Merkmalen des Inzests. Aus diesem Grund sind viele
Mischlingshunde weit gesünder und vitaler als Rassehunde.

Das ist so nicht richtig. Zwar sorgt ein breiterer Genpool durchaus für eine gewisse Kreuzungsvitalität. Dennoch macht das Mischlinge nicht grundsätzlich gesünder, was eine Langzeitstudie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (1994-2004) belegt.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo

Es gab mehr als nur die Wölfe.
Wölfe gibts auch große und kleine, z.B. auch Füchse gehören zu den Hundeartigen.
Ich hab auch Zweifel, ob man aus Wölfen in ein paar tausend Jahren einen Dackel züchten kann.
Es ist nur so, das es die Natur nicht mehr gibt, wie vor ein paar tausend Jahren, und somit gibt es auch nicht mehr viele Hundeartige in der Natur.
Die Genetik hat sowieso ein paar Überraschungen parat, insbesondere, wie und welche Gene wohin gekommen sind.
Ich denke da an menschliches Schwangerschaftshormon in Pflanzen.

MfG
Matthias

Noch was zum Lesen
Hier noch ein Link, in dem man vieles findet, wie die Geschichte abgelaufen ist:

http://www.focus.de/wissen/natur/hunde/forschung/chi…

Hallo

Es gab mehr als nur die Wölfe.
Wölfe gibts auch große und kleine, z.B. auch Füchse gehören zu
den Hundeartigen.
Ich hab auch Zweifel, ob man aus Wölfen in ein paar tausend
Jahren einen Dackel züchten kann.

äh. flachs. rechnen wir doch einfach mal: 15.000 jahre gibt es hunde(-artige) beim menschen. der durchschnittliche hund lebt 11,3 jahre. also haben wir schon einmal 169.500 generationen, in denen man veränderungen vornehmen kann. wenn ich dagegen sehe, was wir aus wildgras in der halben zeit geschafft haben, denke ich schon, es war genug zeit.

ausserdem ist es ein unsinniger gedanke, „vom wolf zum dackel“ zu springen. um von einem wolf zu irgendetwas anderem zu kommen, bedarf es einfach nur selektion, geduld und ein ziel. immerhin haben wir es in nur 10 oder 15 jahren geschafft, aus der recht hübschen rasse „französische bulldogge“ ein kurzatmiges wesen zu machen, das keine rute mehr hat und einen kopf wie eine bowlingkugel…

und das füchse, schakale o.ä. nix mit dem haushund zu tun haben, dürfte mittlerweile bekannt sein…

Es ist nur so, das es die Natur nicht mehr gibt, wie vor ein
paar tausend Jahren, und somit gibt es auch nicht mehr viele
Hundeartige in der Natur.
Die Genetik hat sowieso ein paar Überraschungen parat,
insbesondere, wie und welche Gene wohin gekommen sind.
Ich denke da an menschliches Schwangerschaftshormon in
Pflanzen.

und wieder eine zwar plakative, aber sinnfreie bemerkung. wir teilen unser erbgut auch zu 50% (iirc) mit dem wirsing, trotzdem wird keiner annehmen, das wir irgendwie vom kohl abstammen.

so richtigstellend,

nils

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