Hallo,
Um aus einem Wolf einen Pudel (oder was anderes) zu machen braucht man diesen nicht mit irgendwas zu kreuzen. Man wählt eben immer den Wolf aus, der am besten zum gewünschten Ziel passt,
So hat das eher nicht funktioniert. Wölfe sind Wölfe. und sie zu zähmen ist schon ziemlich schwierig, da dafür nur ein sehr kleines Zeitfenster zur Verfügung steht. Sie für menschliche Dienste nutzbar zu machen, ist nahezu unmöglich.
Zu der Zeit, zu der nach heutigem Erkenntnisstand aus Wölfen Hunde wurden, gab es faktisch noch gar keinen Bedarf für den Menschen, sich um die Selektion von Wölfen zu bemühen. Einen Wolf dazu zu bringen, seine Jagdbeute zu teilen, war sicher wenig erfolgreich, und da Wölfe kaum bellen, waren sie als Wächter auch nicht zu gebrauchen. Herden, die es zu beschützen galt, gab es ebenso wenig, wie milchgebendes Vieh, mit dessen Milch man Wolfswelpen hätte füttern können. Zudem hätten die Menschen Zugriff auf unzählige Würfe haben müssen, um immer wieder die geeigneten Welpen auszuwählen, was kaum möglich gewesen sein dürfte.
Man geht davon aus, dass sich die Wölfe quasi selbst domestizierten, indem sich einige von ihnen als Kulturfolger des Menschen betätigten und dessen Abfälle fraßen. Dazu war es nötig, weniger scheu und schreckhaft zu werden, und so bildete sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe der Zeit eine Population, die zum Hund wurde, während andere Wölfe Wölfe blieben.
Solche Populationen bildeten sich gleichzeitig an verschiedenen Orten, so dass nach und nach mehrere Hundepopulationen zu finden waren. Diese waren immer noch wild, aber es waren Hunde und keine Wölfe mehr.
Man weiß inzwischen, dass bestimmte genetische Zusammenhänge zwischen „zahmen“ Wesensmerkmalen und dem äußeren Erscheinungsbild bestehen. Dazu gehören z.B. Schlappohren und geschecktes Fell.
Das, was die Menschen schließlich züchterisch zu beeinflussen begannen, waren aller Wahrscheinlichkeit nach keine Wölfe mehr, sondern längst Hunde.
Schöne Grüße,
Jule