Wie kommst Du drauf, daß der Lichtbogen maximal 2cm überbrücken könnte? Wo kommt diese Grenze her? Je nach Spannung, kann ein Lichtbogen deutlich mehr Entfernung
überbrücken.
In trockener Luft ist die Faustregel 1kV pro mm Funkenstrecke. (pratisch sind es sogar 3kV)
Bei 15kV wie in der Bahn-Oberleitung gilt ein Vorgeschiebener Sicherheitsabstand von 1,5 Metern. Zugegeben, da ist einiges an Sicherheitsaufschlag dabei, aber wenn da nur 2cm möglich wären, hätte man keine so große Entfernung gewählt.
Das gefährliche sind Kriechströme auf nassen Oberflächen, darum fangen auch Hochspannungs- Isolatoren zum Kinstern an, wenn es regnet. Wenn man bei einem extremen Regenschauer sich über die Eisenbahnbrücke lehnt, darf auch kein nenneswerter Strom zwischen Brückengeländer und Oberleitung fließen. Das macht mich so stutzig, warum ausgerechnet ein dünner Urinstrahl, auch wenn es Salzwasser ist, reichen sollte.
Bei Gewittern können Blitze, die auch nichts anderes als Lichtbögen sind, problemlos mehrere km überbrücken.
Ein Gewitterblitz fließt bei einer Potentialdifferenz von ungefähr 100.000 kV ab, das wären immerhin 100 Meter Funkenstrecke. Wenn die Luft erstmal durch einen kleineren Funkenschlag ionisiert ist und zum elektrischen Leiter wird, kann der Blitz auch länger werden. Wie dick bei einem Gewitter das Luft- Dielektrikum zwischen geladenen Wolken und Erdboden tatsächlich ist, weiss ich nicht.
Und beim Urinstrahl hat man erstmal einen guten Leiter. Selbst wenn dieser sich in mehrere Tropfen auflöst. Da kommt genug Strom an, um den Pinkler zu grillen.
Wenn das ganze System niederohmig genug ist ja. Obwohl zur spontanen Grillung schon eine geschätzte Leistung von wenigstens 1 bis 10 kW am Körper abfallen müssten.
Ich habe jetzt keine Lust vom rechnen, wie viel Energie pro kg Körperwasser benötigt wird, um dieses auf 63 K zu erhitzen. Zugegeben der körpereigene Kohlenstoff hilft bei der Verbrennung und fließt in die Energiebilanz mit ein.
Meiner Meinung nach reicht die Leistung und die Einwirkdauer zum schwarz werden nicht, zum Sterben auf jeden Fall.