Diese kleinen Bekenntnisse …
Hi,
deine Situationsbeschreibung ist leider an wichtigen Stellen zu sparsam, als daß man sich einen Eindruck von eurer gegenwärtigen Beziehung machen könnte. Ein Vorschlag für dich in irgendeiner Hinsicht ist da erstmal nicht sinnvoll.
Es entsteht sofort die Frage: Woran liegt es, daß der Kontakt, obwohl immerhin noch vorhanden, zeitweise schlecht verläuft. Was geschieht dabei, so daß es schlecht läuft?
Denn wenn schon
dann blitzt doch beim Leser deiner Klage sofort ein strahlendes „Oha!?“ auf. Nämlich Was hindert deine Ex an der Rückkehr? War vielleicht damals doch Alk und Koks nicht der alleinige Grund ihrer Kündigung? Irgendetwas, was durch die Therapie nicht aufgehoben wurde?
Daß sie noch irgendwie „bei“ dir ist, drückst sich ja auch in deiner Beschreibung aus. Du schreibst nämlich:
und nicht etwa „Sie findet nicht mehr zu mir“. Da gibt es also irgendein „eigentlich möchte sie ja auch … aber“ ihrerseits. Also etwas, das vielleicht veränderbar wäre?
Aber darüber schreibst du nichts!
Und dann gibt es nur so ganz nebenbei bei deinem Schlußakkord eine kleine Bemerkung, die man beinahe überliest in der emotionalen Dramatik deiner Hymne:
Wow! Da gibt es also noch ein Paket von „alten Gewohnheiten“!! Ein Paket, in dem - man ahnt es nun - der eigentliche Grund liegen dürfte, warum sie nicht zurückkommt, obwohl sie nicht von dir loskommt, und warum eure Treffen nach wie vor manchmal schlecht ausgehen! Dein Therapieerfolg, den du, zurecht stolz, an den Anfang deiner Selbstdarstellung gesetzt hast, ist offenbar nicht Grund genug für sie zur Rückkehr. Der von dir vorgegebene Trennungsgrund ist ja weg! Aber am Ende rutscht dir so ganz nebenbei das Bekenntnis einer äußerst effektiven Requisite eures Dramas heraus! Beziehunbgszerstörende Gewohnheiten deinerseits!
Wie wäre es also, wenn du - anstatt dich mit Leidenschaft in die Trauer zu ergießen über ein „nicht loskommen (von der Liebe)“ und in ein „über sie (die Liebe) hinwegkommen“ - dich mit derselben Leidenschaft in ein ganz anderes, viel näherliegendes Loskommen und Hinwegkommen vertiefst: Nämlich in das Loskommen (von zerstörerischen Gewohnheiten) und in ein Hinwegkommen (über zerstörerische Gewohnheiten)?
Im Grunde weißt du sehr wohl, daß dort der Knackpunkt eures gegenwärtigen Nichtmiteinander-und-Nichtohneeinander liegt, nicht wahr? Sonst wäre es dir nicht so deutlich beiläufig und so scheinbar unwillkürlich in dein Schlußsätzchen hineingerutscht
Zeit zum Nachdenken also für dich - vor eurem nächsten Treffen!
Schöne Grüße
Metapher