Hallo,
Bevor bei dem folgenden Beitrag jemand fragt „Hattet Ihr sonst keine Probleme?“ gebe ich die Antwort lieber im Voraus: nein, wir hatten einen Traum-Campingurlaub in Finnland ohne Probleme, ohne Mücken, mit gutem Wetter, traumhafter Landschaft, tollen Sonnenuntergängen an traumhaften Campingplätzen.
Hätte ich in „Le Monde Diplomatique“ nicht zufällig gerade folgenden Artikel gefunden:
http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/liegen-is…
- der zwar vordergründig nichts mit Camping zu tun hat, sondern sich mit dem Teilen der verfügbaren Liegen am Swimming-Pool befasst, was aber doch irgendwie ein verwandtes Thema ist- hätte ich dies vermutlich bereits vergessen.
Man kommt also auf einen (nebenbei bemerkt wunderschönen am See gelegenen) Campingplatz, auf dem sich ca. 10-20 Zelte und etwa 3 dieser angenehmen Campingbänke befinden. (Wer oft zeltet weiss, wovon ich rede: diese aus Holz gefertigten festen Bänke mit gleich darangebauten Bänken, die auch manchmal in Biergärten stehen und an denen der Camper gerne frühstückt oder sein Abendessen auf dem Gaskocher bereitet, wenn er dies nicht so gerne im Gras kauernd auf der Isomatte tut).
3 Bänke für eine ganze Campingwiese: klarer Fall, die sind für alle bestimmt. Man braucht sie ja auch höchstens 1 Stunde morgens und 1 Stunde abends. Also bauen wir unser Zelt in akzeptablen Abstand von sagen wir mal 10 m auf um zu signalisieren: wir werden diese Bank sicher benutzen, sie aber nicht okkupieren. Andere werden sie sicher auch benutzen wollen.
Aber Fehlanzeige: Fast immer stellt man nach einem Ausflug fest, dass es jemand geschafft hat, sein Zelt in ca. 10 cm Abstand von der Bank aufzustellen (mit Vorliebe zwischen unserem Zelt und der Bank) um zu signalisieren: die gehört jetzt mir! Solange ich auf diesem Platz bin, soll niemand ausser mir diese Bank benutzen. Selbst, wenn ich noch schlafe, oder gar nicht hier bin: kocht gefälligst im Gras oder sucht Euch eine der 2 verbleibenden Bänke. Ich könnte ja zurückkommen oder aufwachen und dann muss die Bank frei sein!
Wie seht Ihr das? Ich wollte schon manchmal ganz gerne an so einer „okkupierten“ Bank frühstücken, während die Leute noch im Zelt schliefen und freute mich schon darauf, Ihnen zu antworten „Warum haben Sie Ihr Zelt auch ausgerechnet neben einer Bank aufgebaut?“ wenn sie empört aufgeweckt würden. Mein Mann wollte allerdings nicht, er wollte keinen Stress. Letztlich wollte ich im Urlaub natürlich auch keinen Stress. Also haben wir in solchen Fällen dann doch im Gras gekocht oder gefrühstückt und darüber philosophiert, warum teilen so schwer ist.
Für das Philosophiebrett scheint mir das Thema dann doch zu seicht. Über Meinungen dazu würde ich mich aber freuen. Warum funktioniert es offenbar nicht, Dinge wie Liegen, Bänke, etc. zu benutzen und dann wieder freizugeben, so dass sie in der Zwischenzeit anderen zur Verfügung stehen?
Viele Grüsse, Walkuerax