Von der Schule auf die FH... was erwartet mich?

Hallo zusammen.

Ich habe 2009 meinen Abi gemacht und werde zum Sommersemester mit meinem Studium an einer Fachhochschule beginnen.

Nun habe ich keinerlei Ahnung wie das da alles so abläuft.

Wie wird der Unterricht an einer FH sein? Eher wie von der Schule gewohnt oder eher wie in einem großen Hörsaal an der Uni, sprich sitzen und zuhören?

Wie kommen meine Noten zustanden? Was gibt es für Arbeiten, Klausuren und Prüfungen? Und wie viele?

Gibt es auch etwas wie Referate, die jeder Student abhalten muss?

Allgemein wäre ich jedem FH-Studenten (und auch allen Anderen) für eine kurze Schilderung der Unterschiede zwischen Schule und FH sowie der eigenen „ersten Schritte“ dankbar.

Danke und Gruß Janine!

PS.: Wo kann ich mich den bezüglich des ganzen neuen „Vokabulars“ kundig machen, das an Hochschulen so gebraucht wird. Also man spricht ja von Immatrikulation anstatt einfach von Einschreibung um ein Beispiel zu nennen.

hallo janine.ich will dir ja keine angst machen, aber für mich war es nicht so toll damals.einen klassenverband gibt es kaum noch.bei mir wurden oft vorlesungen in großen hörsäalen gehalten,wo man kaum was mitkriegt und oft sitzplätze fehlten. oft ist man mit den gleichen leuten zusammen später trennt sich das etwas.je nach vorlesung.also eigentlich fast alles wie an der uni.prüfungen hatte ich so ca. 6 pro semester.in denen wo du durchfällst,die kommen beim nächsten semester dazu oder lässt dir zeit u dies verschiebt das studium nach hinten.haufen hausaufgaben,die ich dir rate zu machen, um nicht den faden zu verlieren.lösung ist oft nur möglich, wenn du die bücher und literatur deiner professoren liest.das sehen die gern und verdienen kräftig mit.und ich fand den unterschied von gym zu FH ziemlich krass vom schwierigkeitsgrad und von dem was an lernwille und fleiß erwartet wird.ich habe nach 1nem jahr geschmissen.was willst du studieren?

Informatik.

Was hast du für einen Studiengang begonnen?
Und wenn es dir nicht zu persönlich ist: Warst du auf dem Gymnasium eher gut oder weniger gut?

Hallo!

Ich habe 2009 meinen Abi gemacht und werde zum Sommersemester
mit meinem Studium an einer Fachhochschule beginnen.

Herzlichen Glückwunsch! Und viel Spaß bei deinem neuen Lebensabschnitt.

Nun habe ich keinerlei Ahnung wie das da alles so abläuft.

Das kommt doch stark auf die Hochschule an.

Wie wird der Unterricht an einer FH sein? Eher wie von der
Schule gewohnt oder eher wie in einem großen Hörsaal an der
Uni, sprich sitzen und zuhören?

Das kommt auf die Anfängerzahlen an. Die Systemwissenschaftler an der Uni OS sind so ungefähr 30 in einem Jahrgang - das ist dann einem Klassenverband sehr ähnlich. Dieses Jahr war z.B. die FH Giessen völlig überfüllt. Da muß man sich dann seine Leute zusammensuchen.

Wie kommen meine Noten zustanden? Was gibt es für Arbeiten,
Klausuren und Prüfungen? Und wie viele?

Schau in deine Modulplan/ die Prüfungsordnung. Die gibt es auf der Website deiner neuen Uni. Prinzipiell gibt es an Hochschulen Klausuren (wie in der Schule), Referate (auch wie in der Schule), Hausarbeiten (wie die Facharbeit), Testate bzw. Übungszettel - man muß zu einem Kurs in regelmäßigen Abständen was rechnen und abgeben.
Außerdem gibt es je nach Studiengang noch Praktika (inkl. Protokoll), an der Uni oder im Betrieb, und Projektarbeiten, die Semesterumfassend sind, und in denen was erarbeitet werden muß.

Gibt es auch etwas wie Referate, die jeder Student abhalten
muss?

Sehr wahrscheinlich.

Allgemein wäre ich jedem FH-Studenten (und auch allen Anderen)
für eine kurze Schilderung der Unterschiede zwischen Schule
und FH sowie der eigenen „ersten Schritte“ dankbar.

Mensch! Als ich angefangen habe zu studieren, sind die Leute am ersten Tag des Semesters in die Uni gestapft, haben das Sektfrühstück mitgemacht und danach von der Fachschaft alles erklärt bekommen.
Heute gründen die Leute ein halbes Jahr, bevor es losgeht StudiVZ-Gruppen und machen sich Stress.
Meine Tipps sind: Melde dich im StudiVZ an, und schaue, ob es eine Gruppe deiner FH deines Fachbereiches gibt, oder sogar eine Erstigruppe.

Sonst kannst du auch die Fachschaft deines Fachbereiches anschreiben. Da sitzen auch Studenten, die deinen Studiengang studieren, die können deine Fragen am besten beantworten.

Frage da nach. Ohne wissen, an welcher FH du studieren wirst ist hier alles nur stochern im Trüben.

Das Vokabular kriegt man recht schnell rein - da wo man isst ist entweder „Mensa“ oder „Caféte“, andere Studenten deines Studienganges sind „Kommilitonen“, „Gelegenheit, Schlaf nachzuholen“ heißt „Seminar“, …

Falls du spezifische Rückfragen hast, frag nochmal.

Viele Grüße!
Ph.

Hi,

*einmisch*

Es ist ziemllich irrelevant, wie gut oder schlecht er war - du wirst den Unterschied in der Schwierigkeit krass finden. Auch was er sonst beshreibt, hat nichts damit zu tun, wie schlau man ist - so ist studieren. Man bekommt Dinge einmal gesagt, und wenn man sie dann nicht hat, muss man selber nachschlagen (Bibliothek, Skript, Komilitonen). Das ist das Wesen eines Studiums, und es ist eine ganz wichtige Fähigkeit, die ein Student im Laufe seines Studiums erlernt. Strenggenommen ist es sogar so, dass man, je nach Studiengang, nicht einmal alles gesagt bekommt, sondern nur das Meiste. Man muss sich dann im Rahmen der Vorbereitung auf Prüfungen darum kümmern, dass man die Lücken schließt. Das ist eigenverantwortliches Lernen par excellence.
Trotzdem gibt es keinen Grund, in Panik zu verfallen - es ist noch keiner daran gestorben, man muss nur darauf gefasst sein und früh lernen, zu fragen, fragen und nochmals zu fragen und das vor allem selber zu tun. Dir wird eben nichts mehr, wie an der Schule, hinterhergetragen.
Ansonsten verweise ich auf die andere Antwort, die du schon hast, die ist auch sehr hilfreich.

die Franzi

Hi

Wie wird der Unterricht an einer FH sein? Eher wie von der
Schule gewohnt oder eher wie in einem großen Hörsaal an der
Uni, sprich sitzen und zuhören?

Ungefähr dazwischen, also vom Niveau her zwischen Schule und Universität. Der zu erwartende Grad an Selbständigkeit im Arbeiten ist naturgemäß an der Universität am höchsten, dann kömmt die FH und dann die Schule.
Alles klar?
Gruß,
Branden

hallo…habe damals management für betriebe mit öff. aufgaben studiert, also ähnlich bwl.auf dem gym war ich durchschnittlich. so 2,5 rum. mein hauptfach war auf gym sogar wirtschaft und ich dachte, da kann mir erstmal nix passieren gegenüber anderen, die evtl. neu auf dem gebiet sind.doch das wAS ich in drei jahren hauptfach so gelernt hatte, war dort in einem halben semester abgehandelt. da habe ich geguckt.dann kam noch juristik auf der fh dazu,als nebenfach, da hab ich gedacht ich studiere jura.mathe…was du vom gym kennst, war voraussetzung dies perfekt zu beherschen,das waren dort die grundlagen.mein fehler war, das ich dachte es läuft so ruhig ab wie gewohnt auf gym.hätte von anfang an lernen müssen u dabeibleiben.gym ist mir so zugeflogen.dort war schluß und die einsicht kam zu spät.war meine freizeit gewohnt und nicht nach vorlesung mich in der biblo rumzuschlagen nach einem bestimmten buch und für manche aufgaben 3 bücher zu lesen, die mich nicht interessierten und ich nicht verstand.aber wenn dich informatik interessiert und du bleibst am ball, dann wird das schon.es gibt soviele die es geschafft haben und alles viel positiver wie ich erlebt haben.wichtig sind wie überall gute freunde dort und ihr euch gegenseitig unterstützt.gruß jack

Hallo,

da gibt es keine Pauschalurteile. Ebenso ist es anmaßend, zu behaupten, Unis fahren prinzipiell ein höheres Niveau als FHs. Wer so denkt, hat in der heutigen Zeit sowieso schon verloren… Schwierigkeitsgrade hängen zuallererst mal vom Professor, seinem speziellen Stoff und seinen Klausuren ab. Natürlich hängts auch vom Studiengang ab.

Ich hab auch Informatik studiert an einer FH und weiß daher, wovon ich rede :wink:

Zur verrufenen „Verschulung“ an den FHs … Du hast bspw. eine Vorlesung, da gehst du rein, hörst dir das an und gehst wieder raus. Der Rest obliegt dem Studenten, ob, wie, wann er nachbereitet. Dh. das einzig verschulte ist die Tatsache, dass es einen festgelegten Stundenplan gibt… allerdings fand ich das eher vorteilhaft.

Gruß, Leebo

Dann hast du ja gemerkt, daß Schule im Gegensatz zur Hochschule nur spielerei war. Das Niveau steigt an der FH deutlich an. In den ersten Semestern sind die Grundlagen schon wichtig, um später mitzukommen.

Vielen Dank für all die tollen Antworten! :smile:

Jetzt habe ich schon mal einen klareren Blick auf die ganze Sache. Ich denke ich werde jetzt mal die Einführungsveranstaltung abwarten. Vielleicht klärt sich ja dann alles Andere noch.

Grüße Janine

Hi,

aber der festgelegte Stundenplan IST die Verschulung - es fehlt die Möglichkeit, individuellen Interessen nachzukommen, selber (zusätzliche) Schwerpunkte zu legen, einen bestimmten Schein lieber bei Prof B zu Thema C abzulegen als bei Prof A zu Thema B, ein Stoffgebiet nochmal zu wiederholen, sich überhaupt einfach ein Semester mehr Zeit zu nehmen (wenn man will), um bessere Ergebnisse zu bekommen oder einfach frei zu haben, um für das Examen zu lernen. All das ist bei starker Verschulung schwer bis gar nicht möglich, und es werden lauter kleine Klone produziert, jeder ist gleich, jeder kann das gleiche - bzw hat das gleiche angeboten bekommen und das unterschiedlich gut verdaut. Ich kann mir nicht mehr selber aussuchen zu welchem Thema ich zB mein vorgeschriebenes Proseminar Literaturwissenschaft besuche, ich kriege eins vorgeschrieben (ist nur erfunden, geht ums Prinzip). Wo bleibt da das freie, unabhängige, selbständige Denken, dass den deutschen Studenten so auszeichnet?

Insofern ist der Unterschied zwischen FH und Uni schon groß - zumindest zwischen FH und früerer Uni. Der Verschulungswahnsinn und die Gleichmacherei haben ja auch an den Unis in Form von Bachelor ubd Master haben ja an den Unis schon lange eingesetzt. Mich graust es bei der Vorstellung, dass man für das, was zu meiner Zeit Zwischenprüfung heißt, jetzt einen Abschluss bekommt. nach den 6 Semestern ist man grad mal so weit, dass man einen ungefähren Übreblick über das bekomen hat, was das Studienfach umfasst und was man alles noch nicht weiß, und erst dann geht es richtig los. Lachhaft (= lachhaft als Uniabschluss. Natürlich ist man dann schlauer als ein Gymnasiast).

die Franzi,
Berufsidealistin

Hey,

es fehlt die Möglichkeit, individuellen Interessen nachzukommen, :selber (zusätzliche) Schwerpunkte zu legen, einen bestimmten Schein :lieber bei Prof B zu Thema C abzulegen als bei Prof A zu Thema B, ein :Stoffgebiet nochmal zu wiederholen, sich überhaupt einfach ein :Semester mehr Zeit zu nehmen (wenn man will), um bessere Ergebnisse zu :bekommen oder einfach frei zu haben, um für das Examen zu lernen

Natürlich geht das. Weiß nicht, obs im Bachelor noch geht, aber bei uns im Diplom konnten wir natürlich die Klausuren schieben, wie wir wollten und natürlich auch bei anderen Professoren schreiben, sofern angeboten.

Aber das „Freie Einteilen“ von Klausuren ist nicht wirklich ein Zeichen von Selbstständigkeit, sondern eher von mangelndem Organisationstalent, da man nicht fähig ist, die Klausur zum regulären Zeitpunkt ordentlich zu absolvieren :wink:

Ich will jetzt weder die Uni schlechter reden noch die FH besser stellen als sie ist. Ist ja hier auch nicht gefragt. Ich finds nur schon etwas ausgelutscht, ständig vom hohen Uni-Sockel auf die unselbstständigen FH-Absolventen herab zu blicken, denen Mami morgens die Schuhe binden muss.

Gruß, Leebo

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Hi,

Aber das „Freie Einteilen“ von Klausuren ist nicht wirklich ein Zeichen von Selbstständigkeit, sondern eher von mangelndem Organisationstalent, da man nicht fähig ist, die Klausur zum regulären Zeitpunkt ordentlich zu absolvieren :wink:

Nun, an der Uni startet man in allen Fächern außer Jura, Medizin und BWL (die sind wegen großer Stoffmenge und ebenso großer Studentenzahl verschult) mit der Prüfungsordnung und dem Vorlesungsverzeichnis in der Hand und organisiert sich selber. Wenn man nicht mindestens ein bisschen mehr Organisationstalent besitzt, als nötig ist, um einem vorgegebenen Stundenplan zu folgen, scheitert man vor dem ersten Semester.
Termine sind zwei vorgegeben, beim Magister wie beim Staatsexamen (bzw. den dazugehörigen Zwischenprüfungen): man darf die Zwischenprüfung frühestens im 4., spätestens im 6. Semester ablegen, Staatsexamen frühestens im 8., spätestens im 16. Semester (bei letzterem bin ich nicht mehr sicher).
Ich habe zwei Sprachen studiert. Im Grundstudium musste man 4 aufeinanderfolgende und einander voraussetzende Sprachkurse besuchen, schon von daher ging nichts mit schneller. Pro Sprache je eine Einführung ind Sprach- bzw. Literaturwissenschaft, erst dann durfgte man die jeweiligen Proseminare besuchen. Sprachkurse, einführungskurse und Proseminare neben noch ein paar anderen waren Voraussetzung für die Anmeldung zur Zwischenprüfung. Schon alleine das auf die Reihe zu bekommen, ist mehr, als im durchschnittlichen FH-Studiengang von den Studenten verlangt wird.
Wenn ich mich nun entscheide, alle Einführungen in einem Semester zu machen und in den nächsten drei Semestern mehr als die vorgeschriebenen 4 Proseminare zu besuchen, ist das doch kein mangelndes Organisationstalent, oder? Genausowenig ist das der Fall, wenn ich erst die Proseminare Litwiss mache, weil in der Sprachwiss nichts so prickelndes geboten wird. Oder, oder, …
Natürlich ist es bei einem FH-Studenten ein Zeichen mangelnder Organisation, wenn er seine Klausuren nicht beim ersten Mal schafft - er wird ja gezielt da hingeführt, er muss nur nach- und vorbereiten (was arbeitsaufwendig genug ist, ohne Alberei).
Niemand ist ein besserer Mensch, weil er auf der Uni war. Trotzdem gibt es Leute, die das von sich glauben - in allen Fachrichtungen. Es ist aber auch niemand ein besserer Mensch, weil er auf der FH war. Das glauben aber wiederum eine ganze Menge Ingenieure nicht.
Aber: Uni und FH fordern und fördern anere Fähigkeiten in ihren Studenten. DEswegen bin ich nicht an der FH gewesen - ich glaube, ich wäre mit keiner Menge an tutorien etc fähig, irgendwtwas zu konstruieren, was funktioniert oder auch nur stehen bleibt.

Aber ich produziere zukünftige FH-Studenten. Ich habe sie gerne, und ich unterrichte hier freiwillig. Aber ich kenne auch ihre Grenzen.

die Franzi

Hey,
das mag ja alles sein, aber ich sehe diese Gestaltungsfreiräume nicht wirklich als Vorteil der Uni, sondern eher als ungerechtfertigter Aufwand für den Studenten, der sich andernfalls mehr aufs Fachliche spezialisieren könnte.

Ich sage bewusst „könnte“, da ich an einer FH unterrichte und die Arbeitshaltung vieler Studenten kenne :wink:

Später im Job hat man auch keine grenzenlosen Freiheiten, sondern muss sich in bestehenden Strukturen zurecht finden und da vll eigene Akzente setzen. Aber gut… ich bin voll und ganz vom FH-Studium überzeugt und mir mir persönlich wäre die Uni-Ausbildung zu theorieverliebt gewesen. Darum kann ich nur schwer objektiv argumentieren :wink:

Aber die Diskussion ist sowieso hinfällig, da man, wie ich schon eingangs erwähnt habe, keine Pauschalurteile fällen kann. Selbst wenn 2 Leute (z.b. Bachelor/Master) an einer FH und an einer Uni nacheinander studiert haben, können sich deren Meinungen stark unterscheiden. Es hängt individuell von der Hochschule und auch vom Studiengang ab.

Aber ich produziere zukünftige FH-Studenten. Ich habe sie gerne, und :ich unterrichte hier freiwillig. Aber ich kenne auch ihre Grenzen.

Auch hier würde ich keine Schüler über einen Kamm scheren. Soll ja auch Leute geben, die über FOS13 auch an ner Uni studieren.

Gruß

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Hi,

ich bin vermutlich vorhin im Eifer des GEfechts im Tonfall etwas daneben gelegen. Ich habe überhaupt nichts gegen FH-Studiengänge. Sie bereiten nur auf andere Sachen vor, und sind von daher nur bedingt vergleichbar - man kann sie nicht nach „besser“ oder „schlechter“ messen.

Später im Job hat man auch keine grenzenlosen Freiheiten, sondern muss sich in bestehenden Strukturen zurecht finden und da vll eigene Akzente setzen.

Eben genau darauf bereitet ein Unistudium vor. Einem durchschnittlich erfolgreichen Studenten kann man später im Berufsleben sagen 2Hier ist das Problem, löse es bis Termin xy" und ihn dann alleine lassen - er wird es lösen können, auch wenn es fachfremd ist.
Ein FH-Student wird mit allem Wissen ausgestattet, das er in seinem Beruf je brauchen wird. Das, und nicht mehr. In seinem Fachgebiet wird er natürlich, wenn er vernünftig ausgebildet ist, alles können.

Soll ja auch Leute geben, die über FOS13 auch an ner Uni studieren.

Natürlich (Erstaunlicherweise gehen mehrheitlich die Schüler mit den schlechteren ergebnissen in der 12. Klasse weiter auf die 13. …) ist das so. Allerdings läuft das noch relativ kurze Zeit, ich habe noch keine rückmeldung davon, wie es denen dann auf der Uni ergeht. Wenige versuchen es überhaupt mit der 13., einige scheitern unterwegs, noch andere schaffen es gerade so und geben dann auf (und machen was ganz anderes oder doch FH)… aber durch die Bank weg ist das Entsetzen groß, wenn sie erfahren, dass mit Zeitaufwand und Fleiß alleine an der Uni nichts zu machen sein wird, weil man nicht alles auswendig lernen kann, sondern transferieren können muss und assoziieren…
Bei mir sitzen Leute im Unterricht der 2. Fremdsprache (zukünftige unistudenten) die eine seit Wochen bekannte Vokabel falsch aussprechen und von mir 5-6 mal korrigiert werden müssen, um es endlich richtig zu sprechen … und am nächsten Tag ist es wieder weg. Leute, die nicht in der Lage sind, zu erkennen, dass sie für das, was sie grad sagen wollen, die Vokabeln noch nicht haben, obwohl wir einfachen pattern drill machen. usw. usf.
Aber es gibt auch vorbildliche Beispiele. Aber die sind leider die eher seltene Ausnahme.

die Franzi

Hi,

ich bin vermutlich vorhin im Eifer des GEfechts im Tonfall
etwas daneben gelegen.

Ach, wie mans halt von nem Lehrer erwartet :wink:

Ich habe überhaupt nichts gegen
FH-Studiengänge. Sie bereiten nur auf andere Sachen vor, und
sind von daher nur bedingt vergleichbar - man kann sie nicht
nach „besser“ oder „schlechter“ messen.

Sehr richtig. Trotzdem hast du eine Grundhaltung, dass eine FH eine besser gestellte Berufsschule ist, weshalb ich jetzt aus der Diskussion aussteige.

Später im Job hat man auch keine grenzenlosen Freiheiten, sondern muss sich in bestehenden Strukturen zurecht finden und da vll eigene Akzente setzen.

Eben genau darauf bereitet ein Unistudium vor. Einem
durchschnittlich erfolgreichen Studenten kann man später im
Berufsleben sagen 2Hier ist das Problem, löse es bis Termin
xy" und ihn dann alleine lassen - er wird es lösen können,
auch wenn es fachfremd ist.

Und meine Projekte haben sich immer von selbst gelöst, meinst du?

Ein FH-Student wird mit allem Wissen ausgestattet, das er in
seinem Beruf je brauchen wird. Das, und nicht mehr. In seinem
Fachgebiet wird er natürlich, wenn er vernünftig ausgebildet
ist, alles können.

Krass… Wie kannst du bitte deine Schüler auf ein FH-Studium vorbereiten mit der Einstellung?

Soll ja auch Leute geben, die über FOS13 auch an ner Uni studieren.

Natürlich (Erstaunlicherweise gehen mehrheitlich die Schüler
mit den schlechteren ergebnissen in der 12. Klasse weiter auf
die 13. …) ist das so.

Wär ja kein Wunder, wenn die FH so schlecht gemacht wird.

… aber durch die Bank weg ist das Entsetzen
groß, wenn sie erfahren, dass mit Zeitaufwand und Fleiß
alleine an der Uni nichts zu machen sein wird, weil man nicht
alles auswendig lernen kann, sondern transferieren können muss
und assoziieren…

Also langsam wirst aber unverschämt :wink:

Bei mir sitzen Leute im Unterricht der 2. Fremdsprache
(zukünftige unistudenten) die eine seit Wochen bekannte
Vokabel falsch aussprechen und von mir 5-6 mal korrigiert
werden müssen, um es endlich richtig zu sprechen … und am
nächsten Tag ist es wieder weg. Leute, die nicht in der Lage
sind, zu erkennen, dass sie für das, was sie grad sagen
wollen, die Vokabeln noch nicht haben, obwohl wir einfachen
pattern drill machen. usw. usf.

Wenn das die mehrheitlichen Schüler sind, würd ich mal das Problem nicht unbedingt bei den Schülern suchen.

Aber es gibt auch vorbildliche Beispiele. Aber die sind leider
die eher seltene Ausnahme.

Hört sich ja nach nem Traumjob an :wink:

Gruß und Good Bye

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Moin,

Der zu erwartende Grad an Selbständigkeit im
Arbeiten ist naturgemäß an der Universität am höchsten, dann
kömmt die FH und dann die Schule.

da scheinst Du einige aktuelle Entwicklungen verpasst zu haben.
Diese Abstufung mag es zu ‚Deinen‘ Zeiten so gegeben haben, mittlerweile sind diese Unterschiede im Verlauf des (unseligen?!) Bologna-Prozesses mehr oder weniger nivelliert worden.
Auch die Unis sind im Bachelor-Studium arg verschult worden und im Master-Studium sind die Unterschiede zwischen Uni und FH auch nur noch marginal. Z.B. haben Absolventen der meisten FH-Mastergänge das Promotionsrecht und werden im öffentlichen Dienst im höheren Dienst eingestellt.

Gandalf

Seid gegrüßt.

vom hohen Uni-Sockel auf die unselbstständigen FH-Absolventen

Ihre theoretische Begrenzung können die FH-Studenten nicht verbergen.

Deswegen gilt das Uni-Diplom als Master und das FH-Diplom als Bachelor.

an der Uni startet man in allen Fächern außer Jura, Medizin und BWL
mit der Prüfungsordnung und dem Vorlesungsverzeichnis in der Hand

Nein.

Das ist stark abhängig von der Größe der Universität!

Vor allem in Ostdeutschland existieren in den MNT-Fächern kleine Schatten der Vergangenheit und den Studenten wird eine Stundenplanempfehlung gegeben. Diese Stundenplanempfehlung folgt der Studienordnung, so daß ein Student, der sein Studium vollständig nach der Empfehlung durchführt, in der Regelstudienzeit abschließen könnte und dabei viele wahlweise obligatorische Fächer und fakultative Fächer mitgenommen hat. (Allerdings ist das oftmals zuviel und auch die besten brauchen etwas länger.)

Prinzipiell ist die vielbeschworene selbständige Organisation an der Universität ein Hemmschuh. Warum? Leistungsförderung und Leistungsanreize fehlen!
Ich muß mich täglich als Übungsleiter und Betreuer von Abschlußarbeiten mit diesen Problemen auseinandersetzen, die ich in meinem Universitätsstudium nie kannte:

Die selbständige Führung des Studiums ist sicherlich diskussionswürdig, doch die universitäre Lehre ist schlecht. Es ist völlig normal, daß noch die schlechteste Vorlesungen mit Sie sind hier an der Universtität. Wenn Ihnen was nicht paßt, wechseln Sie an die FH, die wischen Ihnen dort den Arsch ab! verteidigt wird.

Auf der anderen Seite gibt es keine möglichst objektive Notengebung wie in der Schule. Fachprüfung und Schluß. Die Würdigung von Wissensaneignung als Lern- und Beschäftigungs prozeß , eine immerfort stattfindende Leistungskontrolle und Motivation durch Würdigung oder Kritik von Leistungen fehlen vollständig. Von den bisweilen abenteuerlichen Bewertungsmethoden schriftlicher Prüfungen ganz zu schweigen.

Das heißt, die Universtität erstickt studentische Initiative und rechtfertigt das zutiefst konservative Gehabe mit dem empörten Fingerzeig auf die Eigenverantwortung. Die Qualität der Ausbildung und die Qualität studentischer Machwerke wie z.B. Protokolle ächzen unter dieser selbstherrlichen Attitüde, daß der Lehrapparat immer recht hat, daß er keiner Kontrolle unterliegt und daß er willkürlich alles von den Studenten verlangen darf.

Die universitäre Lehre (= der Hochschulunterricht) müßte erheblich verschult werden! (nicht die bürokratische Organisation, siehe Bachelor-Master)

Eine pädagogische Fachbetreuung, wie z.B. zu DDR-Zeiten, wäre die nächste Stufe, die erreicht werden müßte.
(festeingestellte Dipl.-Ing. paed. als Hochschullehrer statt irgendwelcher Doktoranden auf befristeten Stellen, die keine Ahnung von Unterricht und kein Interesse an der Lehre haben.)

Daß die Erfolge sofort einsetzen, wenn Leistungskontrollen und Leistungsförderung stattfinden, könnte ich mit unterschiedlichen Beispielen aus meinem Unialltag illustrieren.

Soll ja auch Leute geben, die über FOS13 auch an ner Uni studieren.

Für diesen Weg existieren die Beruflichen Gymnasien schließlich. :smile:

Das glauben aber wiederum eine ganze Menge Ingenieure nicht.

Dummes Gerede von den Ingenieuren.

Bereits zu meiner Zeit - wenn ich die Wahl gehabt hätte :smile: - wäre ein Universitätsstudium der übelegene Weg gewesen.

Davon abgesehen ist die Diskussion Universität-Fachhochschule der typische Schwachsinn des gegliederten Schulwesens. Theorie und Praxis in unterschiedliche Hochschulen zu separieren ist Idiotie par excellence. Warum nicht Universitätsstudium u n d hohe praxisorientierte Inhalte wie das z.B. für mein Studium galt?

Das Gegenteil von praktisch ist doch nicht theoretisch, sondern unpraktisch.

Ein FH-Student wird mit allem Wissen ausgestattet, das er in seinem Beruf je brauchen wird.

Träumerei! :smile:

Ein Ingenieur braucht vor allem eines: theoretische Stoffdurchdringung und Denken in Zusammenhängen. Der Rest ist absolut nachrangig. Erfahrungsgemäß machen die FH-Studenten irgendetwas, und was sie machen, machen sie auch nicht schlecht. Aber sie wissen oft nicht, warum sie es machen, warum sie es machen dürfen oder warum sie es nicht machen dürfen. Die Anwendung des Wissens auf ihnen aus dem Studium unbekannte Fachgebiete bereitet Schwierigkeiten; Formalismus und Betrachtungsweise einer Fragestellung sollten sich nach Möglichkeit auch nicht ändern, weil es ansonsten, überspitzt formuliert, zusammenbricht. Die Arbeit mit Fachliteratur ist unzureichend ausgeprägt.

Mein Ingenieurstudium (technische Physik) war und ist z.B. als FH-Studium in keinster Weise denkbar.

Wirft man einen Blick auf die Ingenieurausbildung des 20. Jahrhunderts, zeigt sich ein Zeitfenster von 30 Jahren, für das man das FH-Studium rechtfertigen könnte: 1970-2000.

Vor 100 Jahren, vor 80 Jahren, vor 60 Jahren, vor 40 Jahren, nämlich als die Numerik noch nicht Teil dieser Welt gewesen ist, mußten die Ingenieure theoretisch, vor allem mathematisch-physikalisch, auf der Höhe sein. Man schlage ein Buch der Altvorderen auf und übe Demut! Und heute sind wir nach dem Intermezzo der „schmalspurigen Ingenieurkunst aus Massenproduktion“ wieder an einem Punkt, wo die theoretischen Erfordernisse bestimmend sind. Es ist vergleichbar mit den Hauptschulen und den nachlassenden Realschulen: Eingeschränktes Wissen taugt nichts, weil die Welt komplizierter wird.

Die Zerschlagung des Diploms war deswegen die dümmste Nummer, die man sich denken konnte. Besonders für die Universitäten, weil natürlich den Fachhochschulen die Verkürzung und die bürokratisch feste Strukturierung der Studiengänge keine Mühe bereitete und in die Hände spielte.

Für die Universitäten war die Wende in Gegenrichtung die einzige Lösung: zwölfsemestriges Diplom, kein verschulter Studienablauf, aber eine verschulte Lehre, erweiterte und vertiefte praktische Inhalte. Leider kam es anders. :smile:

Tschüß :smile:

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Hi,

Ihre theoretische Begrenzung können die FH-Studenten nicht
verbergen.

Ein Ingenieur braucht vor allem eines: theoretische
Stoffdurchdringung und Denken in Zusammenhängen. Der Rest ist
absolut nachrangig. Erfahrungsgemäß machen die FH-Studenten
irgendetwas, und was sie machen, machen sie auch nicht
schlecht. Aber sie wissen oft nicht, warum sie es machen,
warum sie es machen dürfen oder warum sie es nicht machen
dürfen. Die Anwendung des Wissens auf ihnen aus dem Studium
unbekannte Fachgebiete bereitet Schwierigkeiten; Formalismus
und Betrachtungsweise einer Fragestellung sollten sich nach
Möglichkeit auch nicht ändern, weil es ansonsten, überspitzt
formuliert, zusammenbricht. Die Arbeit mit Fachliteratur ist
unzureichend ausgeprägt.

Das ist exakt das, was ich meinte. Das ist fehlender Transfer, Angewiesensein auf Auswendiglernen und mangelnde Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten (i. S. v. sich selber mit Fachliteratur Wissen aneignen, wenn sich was im Beruf ändert). Das meinte ich auch, als ich sagte, unsere Schüler seien schockiert, wenn sie erfahren, dass sie solche Dinge tun müssen.
Die Mehrheit ist gut (ein paar wenige sehr gut) im Befolgen von Anweisungen. ein gewisser Prozentsatz, die, die eh ums Überleben bei uns kämpfen, hat Schwierigkeiten damit, einfach mal das zu tun, was gesagt wurde: sie machen das Falsche, weil sie die Anweisung nicht verstehen („Beantwortet die Frage mit Euren eigenen Worten!“ - Was kriege ich? Ein wörtliches Zitat aus dem Text. „Achso, ich sollte das selbst formulieren…“). Die Masse schwimmt aber gut mit.
Antwort an den Dritten im Bunde: die ganz langsamen sind schon eher die Ausnahme, abver sie sind nicht so selten.

Ansonsten habe ich mich sehr vereinfahct gehalten. Mir sind die Grenzen des freien Studiums durchaus bewussst, genauso, wie du sie geschildert hast. Ich denke, NOCH gibt es genug Studenten (und Professoren), die mit diesem System wirklich gute Ergebnisse erzielen. Aber ich fürchte, in den Zeiten von Machbarkeit, Geschwindigkeit, dem Pochen auf rechtliche Verbindlichkeit und Schnelligkeit, Wirtschaftlichkeit wird diese Art zu studieren dem Untergang geweiht sein. Schon alleine, weil die Jugendlichen zunehmend nciht mehr in der Lage sind, so zu arbeiten. Stichworte Frustrationstoleranz, Aufmerksamkeitsspanne, Mediengewöhnung, Lese(un)gewohnheiten. Wie soll man einen Jugendlichen, der mit Videoclips, Internet, SMS aufwächst, dem Informationen überallhin nachgetragen werden, ohne dass ihn je einer fragt, ob er die Information braucht, - wie soll man einen solchen Jugendlichen dazu bringen, sich alleine aus dem Vorlesungsverzeichnis und der Prüfungsordnung selber herauszusuchen, was er BRAUCHT, das dann durchzuhalten und alleine zu erkennen, wo er Lücken hat, und diese zu füllen? dSelbst wenn er das tut, müßte er immer noch mehr als 5min alleine lesen. Er kann ja dann auch niemanden verantwortlich machen, wenn er nicht schnellstmöglich studiert hat, oder zuerst im flschen Buch nachgeschlagen hat etc… verschult geht das schon, da ist der Lehrer schuld.

die Franzi