Von RAM, MHz und CLs

Zu meiner schweren Frage stell mich mal noch eine leichtere Frage.

Ich bin kein Overclocker, daher weiß ich das nicht. Wenn ich ein Ram mir mehr MHz als unterstützt einbaue, wird dieser auf das Unterstütze runtergetaktet (das ist mir klar). Werden dann aber zeitgleich (von selbst) die CLs auch runtergesetzt?

Beispiel:
System unterstützt DDR2-533MHz RAM.
Es wird DDR2-1066MHz Ram mit CL 8-8-8-16 eingebaut.
System Taktet das RAM von selbst auf 533 MHz runter.
Setzt das System die CLs dann (von selbst) auf 4-4-4-8?

Grüße

Hallo Fragewurm,

System unterstützt DDR2-533MHz RAM.
Es wird DDR2-1066MHz Ram mit CL 8-8-8-16 eingebaut.
System Taktet das RAM von selbst auf 533 MHz runter.
Setzt das System die CLs dann (von selbst) auf 4-4-4-8?

Jain.

Auf dem RAM-Modul befindet sich heute ein kleines ROM, welches die vom Hersteller vorgegeben Parameter enthält.
Der Hersteller kann dies als Tabelle tun, und jeder Taktfrequenz optimierte Parameter zuordnen.
Das BIOS sucht dann in der Tabelle die passenden Parameter raus.
Wenn der Hersteller nur die Parameter für die schnellste Betriebsart einträgt, kann das BIOS nicht optimieren.

Ein Problem liegt noch darin, dass sich die CL-Wert aus echten Takten und Verzögerungszeiten berechnen und dann auf Takte aufgerundet werden.
Deshalb ändern sich die CL-Werte nicht linear mit der Frequenz.

MfG Peter(TOO)

MfG Peter(TOO)

nein, „CS“ steht für „CAS latency“ - also für die zeit (in nanosek.), die verstreicht, zwischen dem zeitpunkt wenn eine information „abgerufen wird“ und dem zeitpunkt bis die information am ausgang der zelle verfügbar ist. ein höherer wert bedeutet hier also einen langsameren baustein - schneller geht es nicht. zumindest nicht mit dem chip.

Sehr professionelle Antwort (zwei Daumen hoch).

Es geht mir hier auch um mein Netbook (das unter Volllast über 5h auf Akku läuft). Die Z520 CPU nimmt nur DDR2-533 MHz RAM auf (ich kann auch nur ein SODIMM einbauen). Dabei möchte ich den Leistungsverlust so niedrig wie möglich halten und kahm daher auf die Idee DDR2-1066 MHz RAM zu verbauen. Das Unternehmen ist aber dann Sinnlos, wenn beim Runtertackten die CLs gleich bleiben.

Grüße

Das weiß ich. Dahin ging aber auch meine Frage nicht.

Moin,

Beispiel:
System unterstützt DDR2-533MHz RAM.
Es wird DDR2-1066MHz Ram mit CL 8-8-8-16 eingebaut.
System Taktet das RAM von selbst auf 533 MHz runter.
Setzt das System die CLs dann (von selbst) auf 4-4-4-8?

vermutlich wird der Speicher bei CL5-5-5-12 laufen, obwohl er eine CL, tRCD und tCP von 4 ‚vertragen‘ würde. Der Speicher wird durch das Mainboard angesteuert. Bei automatischem Betrieb fragt das Board die notwendigen Einstellungen beim Systemstart wiederum aus einem Statusspeicher (sog. SPD-ROM) des Speichermoduls ab. Die dort hinterlegten Standardeinstellungen entsprechen normalerweise aus Kompatibilitätsgründen der sog. JEDEC-Spezifikation. Das sind Normvorgaben für den Betrieb von Arbeitsspeicher, auf die sich alle Speicherhersteller geeinigt haben (und für DDR2 beträgt die Mindestlatenz IMHO 5 Takte). Will man den Speicher mit strafferen Latenzen betreiben, muss man diese per Hand im Mainbord-BIOS/UEFI einstellen, da sie nicht automatisch gesetzt werden, auch wenn der Speicher sie verträgt und sie als Information auch im SPD des Speichers hinterlegt sind. Um zu erfahren, welche Timings bei welcher Frequenz von Speicherhersteller freigegeben sind, kann man die Angaben im SPD-ROM des Speichers einsehen (beispielsweise mit dem kleinen Info-Tool CPU-Z im Reiter ‚SPD‘).

Gruß, Jesse

Auch eine wirklich gute Antwort (auch zwei Daumen hoch).

Das System um das es mir geht unterstützt keinerlei Möglichkeiten Werte zu Überschreiben. Ich muss mich daher auf das SPD-Rom des RAM verlassen müssen (nach deiner Beschreibung). Da stellt sich dann die Frage:

Wie kann ich die Werte in der Tabelle des SPD-Rom vor dem Kauf in Erfahrung bringen?

Grüße

PS: CPU-Z und GPU-Z nutze ich bereits.

Hallo,

Dabei möchte ich
den Leistungsverlust so niedrig wie möglich halten und kahm
daher auf die Idee DDR2-1066 MHz RAM zu verbauen.

der Stromverbrauch dürfte eher von der Betriebsspannung des Speichers, von der Verarbeitungsqualität der Module und einer sauberen SPD-Programmierung abhängen. Ich glaube nicht, dass der Einbau von Speicher mit höherem Taktpotential allgemein den Stromverbrauch senkt. Die Betriebsspannung ist bei Notebooks strikt genormt und kann im BIOS leider meist nicht beeinflusst/ an einen niedrigeren Takt angepasst werden (auch die Latenzen lassen sich bei meinem Notebook nicht händisch ändern).

Das
Unternehmen ist aber dann Sinnlos, wenn beim Runtertackten die
CLs gleich bleiben.

Das Unternehmen dürfte ohnehin wenig Sinn haben, da der Arbeitsspeicher kein Stromfresser ist. Der verbaute Prozessor und insbesondere das Display sind die Hauptverbraucher, aber auch aktivierte Bluetooth- und W-LAN-Karten. Wenn du diese wenn möglich deaktivierst und das Display nicht heller stellst als nötig, sparst du am Meisten.

Gruß, Jesse

PS: CPU-Z und GPU-Z nutze ich bereits.

Wie schon kurz geschieben: Bei CPU-Z gibt es zwei Dateireiter, einer heißt ‚Memory‘ und einer ‚SPD‘. Unter Memory findest du den aktuellen Betriebszustand, unter ‚SPD‘ die Register für die automatisch zu setzenden Latenz- und Spannungseinstellungen bei verschiedenen Taktraten.

Gruß, Jesse

Hier gab es grade ein Missverständnis.

Bei dem Ram ging es mir nicht um das senken des Stromverbrauchs sondern um die Leistungssteigerung. Aktuell sind 2GB DDR2-533 MHz verbaut. Um den Leistungsverlust des Gesamtsystems zu reduzieren möchte ich 4GB DDR2-1066 MHz RAM verbauen und dabei niedrigere CLs erreichen als würde ich 4GB DDR2-533 MHz Ram verbauen (wenn auf 533MHz runtergetaktet).

Dafür müsste ich aber vor dem Kauf die CLs der Rams auf 533 MHz vergleichen können. Wenn ich die Timings der 1066 MHz Rams in der SPD-ROM -Tabelle aber nicht vor dem Kauf in Erfahrung brignen kann, sieht das schlecht aus.

Stromverbrauch:
Display ist ok.
CPU ist eine Intel Atom z520 mit einer TDP 2,2W und laut Internet einem Maximalverbauch von 4,95W
An der Festplatte arbeite ich noch (siehe andere Thema).
Der Stromverbrauch von anderem SODIMM-Ram wird von dem jetzigen nicht wirklich stark abweichen. Von daher denke ich hier nicht über den Stromverbrauch nach.

Aber über Strom wollte ich hiöer nicht diskutieren.

Grüße

Hallo,

Hier gab es grade ein Missverständnis.

offenbar ja, du schriebst etwas von ‚Leistungsverlusten gering halten‘ und ich dachte, du meinst die Verlustleistung.

Bei dem Ram ging es mir nicht um das senken des
Stromverbrauchs sondern um die Leistungssteigerung.

Da bringt es nichts, schnellen RAM langsam zu betreiben. An den Timings kannst du nichts drehen und selbst, wenn du könntest: das bringt vielleicht 2% mehr Punkte in irgendeinem einem Benchmark, aber keinen spürbaren Leistungsschub.

CPU ist eine Intel Atom z520 mit einer TDP 2,2W und laut
Internet einem Maximalverbauch von 4,95W

Die einzige Möglichkeit einer signifikanten Leistungssteigerung ist m. E. der Austausch des Atom-Gerätes gegen ein Notebook mit einem der Geräteklasse angemessenen Prozessor. Ein SingleCore-Atom gehört nicht in Notebooks. Damit kann man auf einem schlanken, gut konfigurierten System ruckelfrei im Web surfen, Musik hören und mit Wordpad Briefe schreiben, alles was darüber hinausgeht ist schon zuviel. Das ist das Anforderungsprofil an aktuelle Mobiltelefone, kleine Tablets oder Netbooks.

Bei einem solchen Schmalspursystem bringt es nichts, Sekundärkomponenten zu tunen - alles was hier leistungstechnisch wirklich ein wenig helfen könnte (z.B. HDD durch SSD ersetzen) würde den Gerätepreis ohne adäquaten Gegenwert verdoppeln. Ich würde als einzige Maßnahme den RAM auf 2 GB ausbauen und wenn die Leistung den gestellten Anforderungen dann nicht entspricht, ein ‚richtiges‘ Notebook mit einem ‚richtigen‘ Notebookprozessor (Out-of-Order-Architektur und min. zwei Kerne) kaufen. Moderne SoCs, wie AMD Temash (bspw. A6-1450) oder Intel Bay-Trail (Pentium N3510) brauchen auch nur 8 - 10 Watt, haben aber schon mal die 5-fache Rechenleistung, was zum stressfreien mobilen Konsumieren von Multimediainhalten ausreicht. Wenn vollwertige Office-Programme oder andere Produktive-Software laufen soll, würde ich aber mindestens einen vollwertigen mobilen ULV-Prozessor kaufen (AMD Kabini A4/ A6 oder Intel Core i3/ i5 U/Y-Modelle).

Gruß, Jesse

An dem deutlich höherem Energieverbrauch würde es dann aber auch schon bei mir scheitern. Dieses Netbook habe ich mir schon sehr präziese ausgesucht (Asus 1201HA). Es soll einem bestimmten Zweck dienen. Dafür brauche ich zuerst eine sehr lange Akkulaufzeit (auch unter Volllast).

Erster Einsatzzweck: Gerätetreiter. (Scanner, Roboter-Experimente, usw.)
Zweiter Einsatzzweck: MS Office Anwendungen (Word, Excel, VBA).
Dritter Einsatzzweck: Filme schauen.
Vierter Einsatzzweck: Programmieren unterwegs (MCUs).

Das Alles soll er Kabelfrei machen und macht er auch. Ich denke nur es schadet nichts noch die eine oder andere Reserve raus zu holen. Und mit dem Ram wollte ich anfangen.

Einzige alternative dir ich mir angetan hätte währe ein Netbook mit Intel Atom N570 CPU gewesen. Da ich mir ausgerechnet hätte Dualcore (2x 2,2w) plus Grafik integriert plus DDR3-Ram-Unterstützung die 8,5 W TDP durchaus gerechtfertigt hätte (würde bei geringer Belastung genausowenig Strom verbrauchen). Mit 12,1 Zoll Display gibts da aber scheinbar keins.

Grüße

Das weiß ich. Dahin ging aber auch meine Frage nicht.

Setzt das System die CLs dann (von selbst) auf 4-4-4-8?

öhm… dann erklär mal vielleicht was du meinst? die cl ist eigentlich ein fixer wert, der durch die verwendeten speicher definiert ist. die kann man nicht herabsetzen. zumindest nicht, wenn du wirklich die zeit meinst und nicht von taktzyklen sprichst. taktzyklen sind aber nur die halbe wahrheit, denn das bringt nix: natürlich kann ich bei der halben frequenz die information nach der hälfte der taktzyklen bereitstellen - aber da ändert sich ja nicht die zeit an sich.

beispiel: wenn ich mit 1000mhz 8 zyklen warten soll, bis die info da ist, dann brauche ich 8ns dafür. halbiere ich die frequenz, weil ich dann nur vier zyklen warten muss, dann warte ich aber in wirklichkeit ebenfalls 8ns. der einzige gewinn der aktion ist, dass eben alles nur mit 500mhz läuft.

Was du mir versucht hast zu erklären ist was ein CS ist und dass eine geringere MHz-Zahl eine höhere CL-Zahl bedeutet, da die Real-Zeit zum bereitstellen der Informationen Real gleich bleibt. Genau dies habe ich aber in der Fragestellung bereits beschrieben. Dass die CLs die präziesen Zyklen angeben, um den Prozess (je nachdem welches CL gemeint ist) auszuführen weiß ich.

Meine Frage war: Wer steuert die CLs und wie werden die angesteuert? Diese Fragen hat Jesse aber schon sehr präziese beantwortet. Danke an Jesse.

Grüße

Hallo,

Erster Einsatzzweck: Gerätetreiter. (Scanner,
Roboter-Experimente, usw.)

sicher kein Problem,

Zweiter Einsatzzweck: MS Office Anwendungen (Word, Excel,
VBA).

Meine Frau hat ein Atom-Netbook (Asus eeePC) mit 1,6 GHz. Ich habe darauf mal den Versuch gestartet, eine Powerpoint-Präsentation zu erarbeiten, als mein Notebook kaputt war. Die Installation eines Bildbearbeitungsprogramms war gar nicht möglich (bzw. habe ich nach einer halben Stunde bei einem Installationsfortschritt im einstelligen %-Bereich abgebrochen) und mit Powerpoint konnte man effektiv nicht arbeiten, weil schon das Einbinden normaler Elemente (Excel-Grafiken, Bilder) das System minutenlang einfrieren lies und nach dem ‚Wiedererwachen‘ nicht erfolgreich ausgeführt worden war. Nach mehreren Stunden habe ich frustriert abgebrochen. Für mich ist so ein Gerät zum arbeiten unbrauchbar.

Dritter Einsatzzweck: Filme schauen.

Geht mit 1,6 Ghz bis zu einer mittleren Auflösung ruckelfrei, so lange kein zweiter Prozess im Hintergrund läuft. Für hochkomprimierte Videos und HD-Auflösung reicht die Rechenleistung eines Atom aber nicht.

Einzige alternative dir ich mir angetan hätte währe ein
Netbook mit Intel Atom N570 CPU gewesen. Da ich mir
ausgerechnet hätte Dualcore (2x 2,2w) plus Grafik integriert
plus DDR3-Ram-Unterstützung die 8,5 W TDP durchaus
gerechtfertigt hätte.

Die DualCore-Option hätte schon einen ganz großen Nachteil der Atom-Architektur wettgemacht. Der Atom besitzt eine stromsparende, aber extrem ineffiziente ‚In-order-Architektur‘, die bei gleicher Kernzahl und gleichem Takt nur etwa 20 - 30% der Rechenleistung eines aktuellen x86-Prozessores (Intel Core-CPUs) bringt und v. a. kaum multitaskingfähig ist.

Mit zwei Atom-Kernen wird die Kiste zwar noch nicht zum brauchbaren Arbeitsgerät, aber sie legt wenigstens nicht nach jeder Eingabe eine Denkpause ein. Ein brauchbares Arbeitsgerät wird der Atom erst in der neuen Bay-Trail-Generation, nicht nur weil diese 4 Kerne spendiert bekommt sondern vor allem weil sie endlich eine Out-of-Order-Architektur besitzt. Der Pentium N3510 kommt wie gesagt auch mit 8 Watt Stromverbrauch hin und liefert verglichen mit deiner Kiste mindestens die 6-fache Rechenleistung.

Abseits der Atome gibt es immer noch die stromsparenden ULV-Prozessoren der Core i3-Reihe oder AMDs Temash-CPUs, die vielleicht auf dem Papier 15 Watt Stromverbrauch ausweisen. Man muss jedoch bedenken, dass dieser Verbrauch ein Maximalwert ist, der nur dann anfällt, wenn der Prozessor mit 500% der Maximalleistung deines Atom rechnet (und damit effiziente Officearbeiten ermöglichen). Diese CPUs verfügen jedoch über extrem ausgeklügelte Stromsparmechanismen und verbraten bei geringer Last auch extrem wenig Strom. Davon abgesehen ist der Prozessor wirklich nur eine Komponente in einem komplexen System - wenn ein Hersteller einen etwas leistungsstärkeren Akku und einen hochwertigeres Display verbaut, wiegt das locker eine 5 Watt größere TDP des Prozessors auf. Aktuelle Ultrabooks kommen heute trotz vollwertiger CPU über 10 Stunden ohne Steckdose aus.

Grüße, Jesse