Hallo,
Erster Einsatzzweck: Gerätetreiter. (Scanner,
Roboter-Experimente, usw.)
sicher kein Problem,
Zweiter Einsatzzweck: MS Office Anwendungen (Word, Excel,
VBA).
Meine Frau hat ein Atom-Netbook (Asus eeePC) mit 1,6 GHz. Ich habe darauf mal den Versuch gestartet, eine Powerpoint-Präsentation zu erarbeiten, als mein Notebook kaputt war. Die Installation eines Bildbearbeitungsprogramms war gar nicht möglich (bzw. habe ich nach einer halben Stunde bei einem Installationsfortschritt im einstelligen %-Bereich abgebrochen) und mit Powerpoint konnte man effektiv nicht arbeiten, weil schon das Einbinden normaler Elemente (Excel-Grafiken, Bilder) das System minutenlang einfrieren lies und nach dem ‚Wiedererwachen‘ nicht erfolgreich ausgeführt worden war. Nach mehreren Stunden habe ich frustriert abgebrochen. Für mich ist so ein Gerät zum arbeiten unbrauchbar.
Dritter Einsatzzweck: Filme schauen.
Geht mit 1,6 Ghz bis zu einer mittleren Auflösung ruckelfrei, so lange kein zweiter Prozess im Hintergrund läuft. Für hochkomprimierte Videos und HD-Auflösung reicht die Rechenleistung eines Atom aber nicht.
Einzige alternative dir ich mir angetan hätte währe ein
Netbook mit Intel Atom N570 CPU gewesen. Da ich mir
ausgerechnet hätte Dualcore (2x 2,2w) plus Grafik integriert
plus DDR3-Ram-Unterstützung die 8,5 W TDP durchaus
gerechtfertigt hätte.
Die DualCore-Option hätte schon einen ganz großen Nachteil der Atom-Architektur wettgemacht. Der Atom besitzt eine stromsparende, aber extrem ineffiziente ‚In-order-Architektur‘, die bei gleicher Kernzahl und gleichem Takt nur etwa 20 - 30% der Rechenleistung eines aktuellen x86-Prozessores (Intel Core-CPUs) bringt und v. a. kaum multitaskingfähig ist.
Mit zwei Atom-Kernen wird die Kiste zwar noch nicht zum brauchbaren Arbeitsgerät, aber sie legt wenigstens nicht nach jeder Eingabe eine Denkpause ein. Ein brauchbares Arbeitsgerät wird der Atom erst in der neuen Bay-Trail-Generation, nicht nur weil diese 4 Kerne spendiert bekommt sondern vor allem weil sie endlich eine Out-of-Order-Architektur besitzt. Der Pentium N3510 kommt wie gesagt auch mit 8 Watt Stromverbrauch hin und liefert verglichen mit deiner Kiste mindestens die 6-fache Rechenleistung.
Abseits der Atome gibt es immer noch die stromsparenden ULV-Prozessoren der Core i3-Reihe oder AMDs Temash-CPUs, die vielleicht auf dem Papier 15 Watt Stromverbrauch ausweisen. Man muss jedoch bedenken, dass dieser Verbrauch ein Maximalwert ist, der nur dann anfällt, wenn der Prozessor mit 500% der Maximalleistung deines Atom rechnet (und damit effiziente Officearbeiten ermöglichen). Diese CPUs verfügen jedoch über extrem ausgeklügelte Stromsparmechanismen und verbraten bei geringer Last auch extrem wenig Strom. Davon abgesehen ist der Prozessor wirklich nur eine Komponente in einem komplexen System - wenn ein Hersteller einen etwas leistungsstärkeren Akku und einen hochwertigeres Display verbaut, wiegt das locker eine 5 Watt größere TDP des Prozessors auf. Aktuelle Ultrabooks kommen heute trotz vollwertiger CPU über 10 Stunden ohne Steckdose aus.
Grüße, Jesse