Von Selbstständig zu Arbeitnehmer Gehalt

Hallo,
Firma A (Arbeitgeber Firma), Person B (noch Selbstständig )
Person B arbeitet regelmäßig für Firma A auf Rechnung (20€ netto Std) Werkzeug Auto und co. werden von Firma A gestellt.
Person B arbeitet ca. 50-60 Std Woche davon ca. 35- 38Std bei Firma A
Firma A brauch Person B nur ca. 35-38Std Woche.

Person B möchte bei Firma A Festangestellt werden mit ca. 35-40 Std Woche, 25 Tage Urlaub im Jahr und 12 Gehälter.

Was wäre ein faires Gehalt?
Person B wird eventuell noch ein Nebengewerbe weiter betreiben mit ca. 10-15Std Woche
Person B ist Privatversichert, wie verhält sich das?

Was sind vor und Nachteile für beide Parteien?
kann mir da jemand helfen?

Zur info eine Scheinselbstständigkeit liegt nicht vor.

Um das zu beurteilen, sollten wir die Art der Beschäftigung wissen und die Ausbildung (Gesellenbrief, Meister etc.)
Es gibt nämlich große Unterschiede.
Z.B. verdient ein IT-Berater geringfügig mehr als ein Paketausfahrer.

Gruß Michael

Möchte Firma A das denn auch? Bei dem Stundenlohn von B müsste A mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn sie sich darauf einlässt. Apropos Stundenlohn, es ist mir ein Rätsel, wie B davon leben kann.

Wenn Firma A ihn anstellt, ist es eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und B könnte wieder in die gesetzliche KV zurückkehren.

Hat B das irgendwo schriftlich? Mir stellen sich schon ein bisschen die Nackenhaare hoch, wenn mehr als 2/3 der Zeit bei A gearbeitet wird und zusätzlich noch Fahrzeug und Arbeitsmaterial gestellt wird.

Data

200 Stunden x 20 € = 4.000 €. Davon kann man schon leben.

Ich hoffe, deine Antwort ist sarkastisch gemeint. Ich brauche dich ja bestimmt nicht agitieren, was von den 20€ übrigbleibt.

Es ist eigentlich ein Skandal, dass Arbeitsgesetze, welche auch immer, für Selbständige nicht gelten.

Data

Servus,

falls mit „fair“ das gemeint ist, was den 20 € / gearbeitete Stunde etwa enstpricht: 8,84 € / h oder 1.538 € / Monat.

Schöne Grüße

MM

Erstens mal war von 20 € netto die Rede, und zweitens ist das auch brutto mehr als ich verdiene ohne Hunger leiden zu müssen…

Das heißt in diesem Zusammenhang ohne Umsatzsteuer. Da Herr B selbständig ist, gehen von den 20 € noch eine Menge Beträge runter, z.B. Krankenversicherung, Einkommensteuer, Betriebsversicherungen, Kosten des Geschäftsbetriebes (Steuerberater, Büro, Fahrzeugunterhaltung) usw. Es ist schon so, wie Aprilfisch schreibt. Für „normale“ AN wäre das etwa Mindestlohn.

Data

Es war davon dei Rede, dass er auf Rechnung 20 Euro Netto (also ohne MWSt) bezahlt bekommt.

Zitat:"

Von diesen 20,-€ muss mann dann als Selbstständiger Steuern zahlen und sich mindestens privat kranken- sowie pflegeversichern.
Im Basistarif gehen also schon mal ca. 700,-€ allein für die Sozialversicherung drauf, Einkommensteuern sind noch nicht berücksichtigt.
Zieht man bei einem nicht Verheirateten dann noch ca. 750,-€ Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag ab, dann kommt man bei den 200 Std schon nur noch auf 2.550,-€.
Da ist dann aber noch kein Cent für die Altersvorsorge oder für notwendige Versicherungen und Abgaben, die eine Selbstständigkeit so mit sich bringt, berücksichtigt.

Da wir hier aber von einem Wechsel in die abhängige Beschäftigung sprechen, müssen wir natürlich auch mit den Gegebenheiten dort rechnen.
Im Folgenden rechne ich mit schon fast utopisch niedrigen Werten, die nah an der Verantwortungslosigkeit liegen.
38 Std x 52 Wochen / 12 Monate = (aufgerundet) 165 Std./Monat.
165 x 20,-€ = 3.300,-€

abzgl. 700,-€ KV+PV
abzgl. 300,-€ Altersvorsorge (die sollten es schon sein)
abzgl. 250,-€ sonsige Versicherungen (Unfall, Haftpflicht, Rechtschutz, etc.), Kammerbeiträge, Betriebskosten (und das ist am unteren Limit)
abzgl. 369,-€ Einkommensteuer und Soli (Kirche wäre nochmal ca. 30,-€ extra)

Netto 1.681,00€ - ca. 10,19€ netto/Stunde.

Ab hier für den TE:

Er müsste also brutto ungefähr 2550,-€ verlangen, was einem Std.-Lohn von ca. 15,50€ entspricht.

Da der Arbeitgeber in spe auf diese 2.550,-€ noch einmal (derzeit) 19,425% AG-Anteile zahlen muss und fen Mitarbeiter in der Berufsgenossenschaft für noch einmal ca. 1% versichern muss und noch mindestens die U2-Umlage von ca. 2% dazukommt, liegen die Ausgaben für den AG bei 3.121,84€/Monat - runden wir ab auf 3.120,-€.

Dazu schlagen die 5 Wochen Urlaub, die zwar kosten aber nichts bringen, noch einmal mit umgerechnet monatlich 300,-€ zu Buche, womit wir bei 3.420,-€ wären.

Nehmen wir jetzt noch 9 Feiertage und die durchschnittlichen (sorry, meine Zahlen sind aus 2014) 17 Krankheitstage dazu, sind wir bei noch einmal ca. 300,-€ extra im Monat, also bei dann 3.720,-€.

Deshalb ist die Anmerkung von @MrsData

schon ziemlich passend.

Gruß
Guido

2 Like

Im montage/Bau Gewerbe
Leider kein Ausbildung in diesem Beruf
Person B ist 26 Jahre mit Frau und 2 Kinder

Also
Person B und Firma A machen das erst seit 3Monaten bzw. kennen sich auch erst seit dem.
Davor hat B bei mehreren anderen Firmen auf Rechnung gearbeitet auch für 20€ netto
B und A kommen gut miteinander aus -> darum die Bindung über ggf. Festeinstellung.
Person B kommt mit den ca. 3000€ von Firma A und ca. 1500€ von anderen Kunden gut zu recht.

Ganz ernst gemeint!
Wie lange macht B das schon, also für 20€ die Stunde arbeiten?
Ich empfehle ganz dringend einen Steuerberater, der vielleicht mal ausrechnet, was der Familie bleibt. Wenn du privat versichert bist, wie ist deine Familie versichert? Mit dem Stundenlohn wird das nichts!
Nimm ein paar Euro in die Hand und lass dich vernünftig beraten.

Data, die gerade ein paar graue Haare mehr bekommen hat.

Jaja. Und wenn er dann daran pleite geht, ist das böse Finanzamt, die böse Berufsgenossenschaft, die bösen Versicherungen oder der doofe Skiunfall daran schuld. Und natürlich auch die blöde Autoleasinggesellschaft.

Bloß halt nicht Person B, die nicht so richtig für ein Dasein als selbständiger Unternehmer gemacht ist.

Moral: Jeder Lohn ist akzeptabel, mit dem dieses Abenteuer beendet werden kann, denn es wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Desaster hinauslaufen wird. Im Gegensatz zum selbständigen Sub weiß nämlich der Lohnempfänger von Monat zu Monat genau, wie wenig ihm als Budget für die Lebenshaltung zur Verfügung steht - der Selbständige, der so blauäugig in sein Unternehmerdasein hineinstolpert, merkt es im schlechtesten (und hier wahrscheinlichen) Fall erst, wenn alle paar Tage wieder ein neuer gelber Umschlag zugestellt wird - so viele, dass er sie gar nicht mehr aufmachen möchte.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Wenn Person b und a auf 2200€ brutto einigen für 37std Woche? Ist das für beide fair

NEIN,

Liest du dir eigentlich die Antworten durch? Es haben geantwortet:
1 Steuerberater
1 Finanz- und Lohnbuchhalter
1Personalchef

Sorry, dann fall halt auf die Klappe. Guido hat es dir explizit vorgerechnet, welchen Stundenlohn du ansagen musst. Aprilfisch hat dir seine, zugegeben ziemlich sarkastische Antwort gegeben und ich habe dir auch einige Anmerkungen mit auf den Weg gegeben. Wenn du das nicht in einen vernünftigen Zusammenhang bringen kannst, dann tut es mir leid.

Ich bin raus.

Data

1 Like

Nix Chef, nur noch Berater :smile: