Vor - oder Nachteile von Radpanzern

Hallo,

dieser Artikel hat mich überrascht:

Dass Radfahrzeuge leichter sind als kettengetiebene, auch schneller und leichter zu steuern, all das leuchtet mir alles ein.

Aber ist ein solches Gerät nicht durch einfaches Maschinengewehrfeuer außer Betirieb zu setzen? Oder gibt es heutzutage Reifen, die sowas überstehen?

Fragt euch
Carsten

Hi!

Mein eher laienhaftes Wissen:

Radpanzer sind nur „leicht gepanzerte“ Fahrzeuge, wobei die Reifen natürlich auch ein Schwachpunkt sind, die jedoch so konstruiert sind, dass sie auch ohne Luft noch - zumindest eine gewisse Zeit - funktionieren und somit, wie der Radpanzer generell, nur gegen leichten Beschuß gewappnet sind.

Grüße,
Tomh

Servus!

Die Panzerung des Boxer ist darauf ausgelegt, Beschuss von bis zu 14,5 mm AP zu widerstehen. Das gilt natürlich nicht für die Reifen, aber die sind mit einem sogenannten run-flat insert ausgestattet:

Damit kann das Fahrzeug dann trotzdem noch einige Kilometer weit fahren und bei 8 Rädern hat man natürlich auch eine gewisse Redundanz.

Vom Boxer gibt es verschiedene Varianten, die nicht alle für den direkten Kampfeinsatz gedacht sind (zB die Santitätsversion). Hier hat man mit einem Radpanzer eine schnelle und verhältnismäßig gut geschützte Transportmöglichkeit.

Hauptsächlich wird der Boxer als Schützenpanzer verwendet, er soll also Soldaten möglichst nahe ans Kampfgeschehen bringen und maximal unterstützend in den Kampf eingreifen. Da ist Geländegängigkeit einfach sehr wichtig und ein Radpanzer hat hier einen deutlichen Vorteil gegenüber einem Kettenpanzer.

Der große Vorteil des Boxer ist die modulare Bauweise. Du hast zum einen das Fahrmodul, das immer gleich ist. Zum anderen hast du dann verschiedene Missionsmodule und kannst theoretisch einen Sanitätspanzer innerhalb einer Stunde in einen Pionierpanzer umrüsten.

LG

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Hallo,

[quote=„Carsten, post:1, topic:9459745, full:true“]
Aber ist ein solches Gerät nicht durch einfaches Maschinengewehrfeuer außer Betirieb zu setzen? [/quote]

erstens sind Radpanzer üblicherweise nicht mitten im Geschehen, d.h. die Wahrscheinlichkeit, auf ein Maschinengewehr zu treffen, sind relativ gering. Zweitens bewegen sich Panzer eher selten in der Stadt oder auf einem Sportplatz, d.h. in ebenem Gelände. In hügeligem Gelände hingegen, sind die Reifen nicht als großflächiges Ziel zu erkennen, sondern allenfalls das obere Drittel. Mit einem Maschinengewehr aus ein paar hundert Metern Entfernung ein bewegliches Ziel dieser Größe zu treffen, ist praktisch nicht möglich bzw. setzt man bis dahin ein paar tausend Schuß um. Da ist einfacher, mit einer Panzerfaust den ganzen Panzer zu erlegen; den Insassen ist dann der Zustand der Reifen eher gleichgültig.

Gruß
C.