Hi!
Also zunächst mal sollte gesagt sein, dass du zum gleichen Preis vermutlich einen jüngeren Japaner bekommst -mit geringerer Laufleistung, da die Fahrzeuge am Markt einfach weniger nachgefragt sind.
Wie immer ist so ne Japaner/Deutsche Diskusion immer stark von Emotionen geprägt. Man sollte da immer aufpassen, dass man persönliche Präferenzen von Tatsachen unterscheidet.
Die Volksweisheiten, an Japanern würde fast nie etwas kaputt gehn kann man getrost vergessen. Kauft man einen Wagen für rund 4000€ muss man sogar damit rechnen, dass der schon ein bißchen was von der Straße gesehen hat. Was reguläre Verschleißteile angeht schenken sich die Hersteller nix, da das Maß an Brems- und Kupplungsverschleiß, Stoßdämpferalterung usw. mehr von der Fahrweise als vom Fabrikat abhängen. Originalteile sind dann durchaus bei Japanern wohl teurer, aber für die gängigen Modelle haben alle Markenhersteller bspw. Bremsbeläge im Sortiment.
Teurer wird’s natürlich bei anderen -nicht so gängigen Ersatzteilen.
Meine Eigenen Erfahrungen mit Mazda und Toyota bestätigen in keiner Weise die Aussagen, man hätte mit weniger Anfälligkeit zu rechnen, insbesondere dann, wenn es sich nicht um recht neue Fahrzeuge handelt oder wenn man die Laufleistung stark in die Höhe treibt.
So kann man bei einem älteren Mazda durchaus ab 150tkm mit einem deutlichen Ölverbrauch rechnen, die Zylinderkopfdichtung macht recht früh schlapp -mein 323 machte sich dann leider im Alter von 11 Jahren (stark durchrostet) mit Motorschaden bei 175tkm vom Acker. Zwei ähnliche Mazdas in meinem Umfeld erlangte ein ähnliches Schicksal bei vergleichbarer Laufleistung. Langlebigkeit geht anders. Mazdas neuerer Generationen aben viel mit aktuelleren Ford Modellen gemeinsam -teilen sich daher Vor- und Nachteile dieser Fahrzeuge.
Toyota kann man wohl als zuverlässigsten Japaner gelten lassen. Aber auch hier kommt es über die normalen Verschleißangelegenheiten durchaus auch zu Problemchen. Die Karossen sind nicht durchweg so rostunempfindlich wie es gern propagiert wird. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man schon ein älteres Fahrzeug kauft, und dann auch noch ne Weile behalten will. Ich hatte dann noch so leidige Problemchen mit der Einspritzanlage.
Nach Möglichkeit -wie andere schon sagten- also zu einem Massenmodell greifen, bei dem dann auch die Ersatzteilversorgung ggf. mal mit Gebrauchtteilen bewältigt werden kann.
Deutscher…Japaner… bei Gebrauchten um 4000€ kann beides sowohl ein Schnäppchen werden, als auch ein böser Griff ins Klo sein. Das Fahrzeug gut unter die Lupe zu nehmen ist daher das Wichtigste.
Inzwischen fahr’ ich nen Audi. Das Problem an den Dingern ist der Preis, da sie der Markt und die Nachfrage unmöglich wertstabil halten. So bekommt man für 4000€ meist nur Fahrzeuge mit recht hoher Laufleistung. Ein Tipp wäre hier der mit dem Audi A4 technisch nahezu baugleiche Passat 3B mit 1,8 Turbo Motor. Rost ist bei den Fahrzeugen dank Verzinkung kaum ein Thema mehr.
Mein inzw. gealterter Audi 80 hat die letzten Jahre mal nen Zündverteiler und nen Zwischenflansch am Ansaugkrümmer gebraucht. Der Rest an Reparaturen belief sich auf Verschleißteile. So kann man ca. alle 120tkm mit neuen Querlenkerbuchsen, Domlagern und Spurstangenköpfen rechnen usw. -aber das ist bei allen Marken fast gleich. Momentan ist auch die Lichtmaschine defekt -Lagerschaden. Allerdings hat das Auto inzw. 450tkm drauf, da sei ihm das Malheurchen verziehen
-ansonsten ein unglaublich zuverlässiges Arbeitstier -vor allem wenn man viel fährt.
Nun ist die Verwirrung groß, ne?
Also -für ne Kaufentscheidung am besten mal detaillierter nachfragen -sprich was für ein Fahrzeug gesucht wird …Kombi oder Kleinwagen etc. …mit was für Strecken ist zu rechnen… soll ein Anhängerbetrieb möglich sein -ggf Wohnwagen. Dann findet sich viel eher was Passendes.
Gruß, Jo