Hi,
Wo besteht der Widerspruch zu meiner ursprünglichen Antwort?
Ich hatte nicht vor, Deiner Antwort in allen Punkten zu widersprechen. Deiner Zustandsbeschreibung der deutschen Wissenschaft kann ich allerdings in keiner Weise zustimmen.
Es gibt andere Probleme in der deutschen Hochschul und Forschungslandschaft.
Es gibt durchaus viele Menschen, die der Meinung sind, mit
Paranormalitäten in Berührung gekommen zu sein. Ich selbst
würde es ja nicht glauben. Aber woher soll ich wissen, daß es
sowas nicht gibt?
Ich weiss es auch nicht. Aber darum ging es mir nicht. Ich habe Deine Wissenschaftskritik kritisiert.
Sein wir mal ehrlich…die Wissenschaft kann
nicht erklären, wie alles entstanden ist. […]
Es ist ja gerade Sinn und Zweck der Wissenschaft sich mit offenen Fragen zu beschäftigen. Dass dabei nicht auf alle Fragen (oder genauer: auf die wenigsten Fragen) eine Antwort gefunden wird, sollte klar sein.
Hast Du die absolute Grundlage nicht,
hast Du nichts, auf dem Du definitiv bauen kannst. Man glaubt
nur, man liegt richtig, selbst wenn man Beweise ermitteln
kann. Beweise, die aus derzeitiger Sicht vielleicht richtig
sind, aber wer kennt es nicht, daß man in einer Matheklausur
zwar Punkte für das richtige Ergebnis bekommt, aber abzüge,
für den falschen Lösungsweg? Du selbst sprachst von den
Details.
Das ist im Prinzip richtig. Nur darf man nicht die Unsicherheit der Erkenntnis (oder sogar eine eventuelle Unmöglichkeit der Beweisbarkeit) über die Natur mit einer X-Beliebigkeit der Theorien verwechseln. Und genau an den Details kann man oft unter Zuhilfenahme geeigneter Experimente die falschen Theorien ausschliessen.
Und krass formuliert könnte man der Wissenschaft sogar
entgegenhalten, daß es einen Gott gibt, der diese Welt schuf.
Das ist vollkommen korrekt. Die Theologie befasst sich mit den Fragen der Transzendenz, die prinzipiell nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden zugänglich ist. Ob es einen Gott gibt oder nicht, kann die Naturwissenschaft nicht klären.
Wie habe ich Wissenschaft zu
verstehen, die keine Beweise für die Schöpfung, als absolute
Grundlage aller Existenz, liefern kann?
Das ist keine Beschränkung der (Natur-) Wissenschaft alleine, sondern eine Beschränkung, die uns durch unsere menschliche Existenz auferlegt wird.
Daher ist es imho ein
Muß, verstärkt - auch in Deutschland - im „übersinnlichen
Bereich“ zu forschen. Und das wird nicht getan.
Dies ist so nicht korrekt. Diese Forschung wird nicht oder nur wenig finanziell unterstützt, aber ich kenne den einen oder anderen Wissenschaftler, der sich durchaus auch mit solchen Themen befasst. Das Problem auf diesem Gebiet ist oft die Schwierigkeit , die Ergebnisse zu quantifizieren bzw. die Ergebnisse mit statistische Signifikanz zu untermauern.
Und um dieses
Thema geht’s in dieser Diskussion. Denn meine Frage steht:
woher kamen die Grundstoffe für die allererste Reaktion auf
der Welt. Wenn diese Grundstoffe bereits vorhanden waren, dann
sind wir wieder bei einer normal wissenschaftlichen Tatsache
aus der 5ten Klasse: Nichts ist einfach nur da. Alles hat eine
Ursache.
Die Frage nach dem Urspung ist, wie du schreibst, noch offen. Vielleicht ist es uns sogar prinzipiell unmöglich jemals den „Ursprung“ zu erforschen.
interessiert. Nimm’ mir bitte nicht übel, wenn ich nicht
gleich ein Studium der Kernphysik antrete, um hier einem
wissenschaftlichen Arbeitskreis beitreten zu dürfen.
Das war nicht der Punkt. Ich fand es nur befremdlich, wenn jemand, der den Wissenschaftsbetrieb offensichtlich nicht kennt, einfach eine durch gewisse Medien vertretene Meinung ohne Hinterfragen übernimmt.
[…]Naja, umso trauriger. Was haben sie erreicht? Nichts. Nur
abolute Unsicherheit in jedem Detail.
Absolute Sicherheit in jedem Detail gibt es in der Naturwissenschaft nicht. Aber auch das ist nicht ein Problem der Naturwissenschaft sondern gehört zu unserer menschlichen Existenz.
Vermutlich daher das
Mitleid aus den USA.
Hmm, auch Arroganz gehört zum Wissenschaftsbetrieb. „Das hat Kollege XY anno 1896 schon gemacht“ ist eines der häufigsten Argumente. Ob das stimmt oder nicht könen oft nur wenige beurteilen.
Aber, haust Du Dich damit nicht selbst in die Pfanne? Du
sagst, ich solle keine „populärwissenschaftliche Literatur“
heranziehen und Du verlinkst ein Dokument, das sich
„Populaer.html“ nennt. Kleine Wortklauberei… )
Wenn Du genau geschaut hättest, wäre Dir aufgefallen, dass der Verfasser genau jener Doktorand war, der die Experimente bei Prof. Nimtz durchgeführt hat. Was gibt es besseres, als Informationen aus erster Hand?
Einen Mausklick weiter findest Du all die harten Fakten http://www.uni-koeln.de/~abb11/ . Dort kannst Du Dir sogar die Dissertation zum Thema bestellen oder Reprints der Publikationen kostenlos herunterladen.
Naja, als Laie werde ich wohl für die Details nicht zuständig
sein, wie auch dieses Board selbst nicht.
Das ist richtig.
Allerdings habe ich
den Terminus „Informationsübertragung mit
Überlichtgeschwindigkeit“ auch nicht benutzt.
Du hast das nicht getan, aber leider wurde das in der Presse kräftig vermischt.
Kann ich Dir genau sagen: dieses Wissen stammt von einem
ehemaligen Kommulitonen, der erfolgreich Luft- und
Raumfahrttechnik studierte und jetzt bereits seit einem Jahr
als Berater der deutschen Luftwaffe beim DLR Dienst tut. Wer
jetzt falsch liegt, er oder Du, vermag ich nicht zu
beurteilen.
Bist Du Dir sicher, dass Dir diese Quelle einen zuverlässigen Einblick in die deutsche Wissenschaftslandschaft im allgemeinen gibt?
Sorry, aber Du widerlegst doch das, was ich schrieb,
eigentlich mit keinem Wort. Zurecht schriebst Du daher
„Anmerkungen“.
Du hast lediglich einige Fremdwörter zur Hand
und einen wissenschaftlichen Bericht, der leider die Qualität
der Ergebnisse aus Köln noch kleiner macht, als sogar ich als
Laie, sie verstand und erwartete.
Dafür war es der Bericht desjenigen, der die Experimente selbst durchgeführt hatte. Ich fürchte, die Wissenschaft wird auch in Zukunft Deine hohen Erwartungen an die Erkenntnis enttäuschen. Die Fragen, die Du stellst, gehören zu den schwierigsten Fragen der aktuellen Forschung. Vielleicht gibt es einen Durchbruch zum Thema „Überlichtgeschwindigkeit“ nächstes Jahr, vielleicht auch nie.
Trotzdem, weiterhin viel Spass mit der Wissenschaft
Rossi