Hallo zusammen,
nachdem ich mit Interesse die vorangegangene Diskussion bezüglich Waffen und Eskalation verfolgt habe, hier - mit Verlaub - meine Meinung, die vielleicht auf wenig Gegenliebe stößt:
Bei allem Respekt, aber die Schlußfolgerung, daß Waffen in privater Hand grundsätzlich Eskalation nachsichziehen, würde bedeuten, daß in Ländern, wo die Waffengesetzgebung lockerer gehandhabt wird, „Mord und Totschlag“ herrscht. Dem ist nicht so! Ich bin viel herumgekommen und kann gerade aus betreffenden Ländern (Finnland, Schweiz, Östereich, Frankreich usw.) berichten, daß es dort nicht weniger ruhig, friedlich und gastfreundlich zugeht, als in Deutschland auch.
Selbst in den dazu immer herangezogenen USA ist es nicht so, daß man in New York oder anderswo vor lauter schießwütigen Pistoleros nicht mehr über die Straße gehen kann, ohne angeschossen zu werden. Das ist einfach lächerlich! In Houston (Texas) fühlte ich mich nicht weniger sicher, als im Zentrum von Bremen, mit dem Unterschied, daß bei allen meinen Bekannten dort, insbesondere bei meinen Gasteltern, die Jagdbüchse gleich an der Wand über der Tür hing, und ein 38er Smith & Wesson immer im Küchenschrank lag. Na und?
Aus den Medien bekannte Ausnahmen verurteile ich dennoch um so mehr, und ich bin durchaus nicht dafür, in Deutschland die Waffengesetze zu lockern. Ich denke, insbesondere die (wir) Deutschen sind nicht reif bzw. geeignet, für lockere Waffengesetze. Wir brauchen einfach diese tausendfachen Verbote und Gebote, diese Reglements in allen Lebensbereichen, eben auch bis ins Private, sonst fehlt uns doch was, oder? Wir brauchen immer einen Beamten, der uns sagt, was gut und richtig ist, was wir dürfen, und was nicht. So sind wir halt, nicht wahr?
Nur, wir sollten nicht immer Deutschland als Maß aller Dinge ansehen, und annehmen, nur hier sei alles, insbesondere die Gesetzgebung, das Non plus Ultra. Andere Länder funktionieren auch, sogar bestens!
Ich bin grundsätzlich immer für Deeskalation und verabscheue Gewalt! Ich hasse es, wenn Männer Ihre Frauen schlagen oder Kinder mißhandelt werden. Ganz besonders hasse ich Möchte-Gern-Nationalisten, die nachts mit Tonfas, Klappmessern oder Basaballschlägern im Auto durch die Gegend fahren, um Andersdenkende oder Ausländer „zu klatschen“. (Hoyerswerda, Neubrandenburg)
Wie gesagt, ich verabscheue Gewalt und halte sie für kein probates Mittel, um Konflikte auszutragen!
Und dennoch: Sollte mir je das Unglück zustoßen -was Gott verhindern möge- daß irgend ein Krimineller meiner Familie schwerstes Leid zufügt, meine Frau vergewaltigt, meine Tochter sexuel mißhandelt oder gar tötet, werde ich diesen, sofern die Tat gerichtlich bewiesen wurde, erschießen! (Und im Anschluß in tiefer Trauer um das Leid meiner Familie, aber auch mit ruhigem Gewissen, meine Strafe im Knast absitzen.)
Dafür -und nur aus diesem Grund- brauche und habe ich eine Waffe. Gesetze hin oder her!
Gruß, Andreas