Vorbeugemaßnahmen (FMEA)

Hallo!

Im Rahmen der Überarbeitung des QM Systems auf die 2000er Fassung bin ich bei den Vorbeugemaßnahmen auf verschiedene Probleme gestoßen.

Bislang wurde dieser Punkt eher stiefmütterlich bei uns behandelt, aber die Auditoren waren zumindest zufrieden. Ich überlege diesen Punkt systematischer durch FMEA abzuarbeiten. In der Literatur finde ich eine Menge dazu wie genau ich eine FMEA durchzuführen habe; allerdings beziehen sich diese Analysen nur auf die Produktrealisierung (Konstruktion bis Endprodukt). Aber wie sieht es jetzt mit Support und Führungsprozessen aus?
Und wenn ich die FMEA nur für produktnahe Bereiche einsetzte, erfüllt dann die FMEA noch die Anforderungen der Norm?
Darüber hinaus frage ich mich, ob die FMEA Dokumentation als ‚dokumentiertes Verfahren’ ausreichend ist, oder ob zusätzlich ein Ablaufdiagramm erstellt werden sollte.

Für Anregungen, Beispiele oder Muster wäre ich sehr dankbar!

Michael Herbes

Hallo Michael,

Hallo!

[snip]Ich überlege diesen Punkt systematischer durch FMEA :abzuarbeiten.
[snip]allerdings beziehen sich diese
Analysen nur auf die Produktrealisierung (Konstruktion bis
Endprodukt). Aber wie sieht es jetzt mit Support und
Führungsprozessen aus?

Das sehe ich nicht so, die Beschreibungen für Prozess-FMEA’s sind nicht immer produktionslastig, das kann aber daran liegen, dass ich mich schon eine ganze Weile mit FMEA beschäftige.

Nun zu Deiner Frage:
Natürlich kann man auch Support- und Führungsprozesse mit FMEA durchleuchten. Auch diese Prozesse haben einen Input, Bearbeitung und Output mit festgelegten Zielen und Verantwortlichen. Auch hier können Fehler auftreten, die vermeidbar sind. Auch hier kann man Verbesserungen finden, indem sich die Veantwortlichen (und Ausführenden :smile:) zusammensetzen und ihre Arbeit einmal gründlich durchdenken.

Und wenn ich die FMEA nur für produktnahe Bereiche einsetzte,
erfüllt dann die FMEA noch die Anforderungen der Norm?

Was meinst Du mit produktnah?

Darüber hinaus frage ich mich, ob die FMEA Dokumentation als
‚dokumentiertes Verfahren’ ausreichend ist, oder ob zusätzlich
ein Ablaufdiagramm erstellt werden sollte.

Ein Ablaufdiagramm erleichtert eine Prozess-FMEA ganz erheblich, wenn es vorhanden ist kann man sich systematisch daran entlang „hangeln“. Es ist der „rote Faden“ für den Moderator, ausserdem ist es durch die Visualisierung des Prozesses für die Teilnehmer einfacher sich zu orientieren und sachlich! zu bleiben.
Gerade bei Führungsprozessen finde ich, dass gesunder Menschenverstand jedes QM-System ersetzt, im täglichen Leben hat man aber oft nicht die Ruhe sich zu besinnen und darüber nachzudenken, was man wie tut. Da der gesunde Menschenverückstand also manchmal auf der Strecke bleibt, ist es sinnvoll, sich einmal in einer konzertierten Aktion zurück zu ziehen und das tägliche Tun zu durchleuchten.

Alle Prozesse haben mindestens ein Ziel, ansonsten kann man sie sein lassen, die Umkehrung des Zieles ist der mögliche Fehler, aber im normalen Leben finden sich meistens noch andere Fehler.
Über eine Nachbetrachtung nach x Monaten und Massnahmenverfolgung kann man sogar eine KVP installieren, sofern FMEA ain im Unternehmen akzeptiertes Instrument ist.

Wenn Du noch detallierte Fragen hast: Frage!

Gruss

Karsten

Hallo Karsten,
ich sehe das genauso.

Michael, du mußt Dich einfach nur fragen, wie weit die die FMEA auflösen willst.
Wenn Du den berühmten Schmetterling suchst, der für den Sturm verantwortlich ist, dann ist die FMEA sinnlos.
Wenn Du aber die Aulösung recht überschaubar hälst, dann hast Du schnell gute und praktikable Ergebnisse.

Grüße
Fredo

Hallo Michael,

Auch wenn’s spät kommt:

Eine in der Praxis bewährte Methode ist die Geschäftsprozess-FMEA. Sieht anders aus, als das Standard-FMEA-Formular.

Informationen hierzu „Praxishandbuch Qualitätsmanagement“ von Tilo Pfeifer.

Holger Janßen