Vorbeugung gegen das Lebendigbegrabenwerden

Welche Maßnahmen wären denkbar, um der Katastrophe des Lebendigbegrabenwerdens vorzubeugen, wie es z.B. der im vorletzten Thread erwähnten Brasilianerin geschehen ist? Wir wissen nicht, wie hoch die tatsächliche Zahl der Opfer ist - sie liegt sicher bei einem Vielfachen der bekannt gewordenen Fälle. Unten habe ich einen anderen Fall verlinkt.

Denkbar sind technische Hilfsmittel (Alarmanlagen). Warum werden solche noch nicht standardmäßig in Särge eingebaut? Welche Maßnahmen sind sonst denkbar? Könnten bzw. müssten die ärztlichen Untersuchungen nicht durch kurz vor der Beerdigung stattfindene Kontrolluntersuchungen ergänzt werden? Wenn ein solches Procedere schon nicht kostenfrei machbar wäre, konnte man es als eine kostenpflichtige Zusatzmaßnahme einführen, die zu Lebzeiten im Rahmen einer Versicherung gegen das Lebendigbegrabenwerden vor-finanziert würde?

Einäscherung.

Dein Vorschlag ist wirklich urkomisch, trotz des Themas, tut mir leid. Die Lyrikerin Friederike Kempner, die ich in meinem anderen Posting erwähnt habe, hat vor etwa 150 Jahren genau das vorgeschlagen, weil sie wohl eine große Angst davor hatte, lebendig begraben zu werden. Ich glaube mich zu erinnern, dass auch durch sie eine Wartezeit zwischen Feststellung des Todes und Beerdigung eingeführt wurde.

In Deutschland ist die Gefahr lebendig begraben zu werden, nicht real. Ich kann mich an eine Diskussion hier erinnern, mit einer damals forumsbekannten Spanierin, in der sie unserer Wartezeit bis zur Beerdigung ohne Verständnis gegenüberstand und andere als ihre Argumente (je schneller beerdigt, je besser für die Hinterbliebenen, desto mehr Respekt für die Vertorbenen) nicht gelten lies (eine Nürni-Diskussion halt). In Ländern, in denen sehr schnell beerdigt wird und vielleicht auch die medizinische Überprüfung des eingetretenen Todes nicht so sorgfältig stattfindet, ist die Gefahr größer. Dort ist aber auch die Einführung irgendwelcher Alarmanlagen schon aus Kostengründen nicht realisierbar.

Grüße
Siboniwe

nein, wieso ?
Diese amtliche Totenschau findet doch lange vorher statt. Beerdigungen finden doch in Europa erst in Tagen/Wochen nach Tod und der Einlieferung beim Bestatter statt.
Also genug Zeit einen „Scheintoten“, den der Arzt übersehen hat (schon mal eine Seltenheit an sich- bis Unmöglichkeit) zu bemerken.
Schließlich hantiert der Bestatter doch noch an dem Toten „herum“. Manche werden nochmals in einem Andachtraum beim Bestatter oder später bei der Trauerfeier offen aufgebahrt.

Also lange Zeit für einen „Scheintoten“ sich bemerkbar zu machen oder entdeckt zu werden.

Bei Feuerbestattung findet sogar eine 2. Leichenschau vor der Einäscherung statt (aber nicht aus Gründen einen „Scheintoten“ zu entdecken sondern um Verbrechen aufzudecken !

Es kommt doch nicht von Ungefähr dass solche Horrormeldungen immer aus „exotischen“ Ländern kommen.

mfG
duck313

Du siehst ein Problem was in zivilisierten Ländern nicht existiert.

Du hast soeben eine Marktlücke entdeckt!

Anstelle eines Babyphones, machst du Totenphones. Einwegware :wink:

Dann auf zu den Phillippinen! Dort sah ich vor ein paar Jahren vor einer Hütte in einem Slum (ein besserer Slum, da gibt es ja große Unterschiede) einen Sarg, aufgebockt, die untere Hälfte zugeklappt, die obere Hälfte offen, mit Plexiglas abgedeckt. Darin ein Verstorbener. Mein ortsansässiger Begleiter erklärte mir, diese Aufbahrung sei üblich und könne auch mehrere Wochen dauern, denn erst müssten die Hinterbliebenen das Geld zusammenbekommen, um mit der ganzen Großfamilie eine angemessene Beerdigung/ Totenfeier bestreiten zu können. Damit es nicht müffelt, wird Formalin verwendet.

Bessere Idee: Alexa kommt mit den Sarg.

„Alexa! Schau nach wie es Opa geht!“
„Opa ist immer noch tot!“
„Okay, Alexa, dann bestell den Notar, damit wir das Grundbuch umschreiben können!“

4 Like

Quatsch. Wenn schon Alarmanlage dann darf die Springleranlage nicht fehlen :grin:

Ich kanns gar nicht einordnen, aber: „In Deutschland werden nach Einschätzung des Rechtsmediziners Wolfgang Huckenbeck pro Jahr mindestens zehn Scheintote beerdigt“

Prozentual sicher selten, aber unmöglich ist das mit Sicherheit nicht.
Geschlampt (oder blind bescheinigt) wird in der Medizin überall, in dem Bereich genauso.

Dass du implizit Brasilien zum unzivilisierten Land erklärst, nehm ich dir übel :wink:

Gruß
F.

Wie kommt der Rechtsmediziner denn zu seiner „Einschätzung“?

Ich könnte es mir gerade noch vorstellen, wenn der Tote muslimischen Glaubens ist (oder einem anderen Kulturkreis angehört), wo man Leichen eben nicht tagelang aufbahrt, sondern vorm nächsten Sonnenuntergang unter die Erde bringen muss.

Somit wäre eigentlich eine Lösung da für den, der Angst davor hat, lebendig begraben zu werden: statt Alarmknopf einfach ins Testament schreiben, dass man frühestens eine Woche nach Feststellung des Todes beerdigt werden möchte.

Grüße
Siboniwe

Da gab es im Laufe der Zeit verschiedene Methoden um das zu verhindern, vom Herzstich bis zur Glocke, die sich bei Atemzügen bemerkbar machte, aber beim heutigen Stand der Medizin ist das keine realistische Vorstellung mehr, zumindest in Mitteleuropa

Naja, müffeln …und was ist mit den Zersetzungsprozessen?

Jetzt wird’s ja ganz makaber, aber in einer Folge der TV-Serie „Lucifer“ geht es um zwei Tatortreinigerinnen, die gerade jemanden abtransportieren, den sie Frischhaltefolie gewickelt haben. Man ahnt noch Menschliches darunter. Jedenfalls erzählen die beiden Damen, dass dies der Körper eines Mannes sei, der vor 2 Wochen einen Schlaganfall erlitten habe. Lucifer spricht dann von dem Toten als „Soupy“.

Örgs.

Siboniwe

Keine Ahnung.
Einfach mal so dahergelabert glaube ich aber bei seiner Vita und dem Publikationsort FAZ eher nicht, sondern gehe davon aus, dass es Studien gibt, die mit Schätzmodellen arbeiten. Wie immer das konkret aussehen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Modell verschiedene (als einzelne abschätzbare) Fehler- und Überlebenswahrscheinlichkeiten kombiniert und zu einer Gesamtwahrscheinlichkeit hochrechnet.

Der Artikel ist 15 Jahre alt. Da galten m.W. die hiesigen Bestattungsfristen noch in jedem Bundeland auch für Muslime.
Hier in Bayern auf dem Land sind drei Tage üblich. Das dürfte unter ‚günstigen‘ Bedingungen kurz genug sein, dass es medizinisch nicht komplett unmöglich ist.

Gruß
F.

Ich habe den Bericht inzwischen gelesen. Er geht ja davon aus, dass die Menschen noch lebend in eine Kühlkammer im Leichenschauhaus verbracht werden und dort erfrieren - was dann den zugenagelten Sarg auch wieder aus dem Spiel nimmt, bzw. die Beerdigungsfristen auch keinen Einfluss nehmen können.

Passieren kann das sicherlich, aber eben nicht in diesem Horrorfilmszenario wie im UP angedacht.

Grüße
Siboniwe

Bin ich also doch nicht so absonderlich, wie ich immer dachte… Diese Lösung ist mir auch als erstes eingefallen. :wink:

Ich habe den Artikel nicht so gelesen, dass er nur das Erfrieren im Leichenschauhaus meint.
Aber gut möglich, dass du recht hast.

Gruß
F.

Auf meinem Chip unter der Haut kann man meinen Ist-Zustand laufend abfragen. Mein Bestattungsunternehmen liest den Chip notariell überprüft aus und kann z.B. Länge des Herzstillstandes und Körpertemperatur als Excel-Tabelle während der Beerdigung ausdrucken.

Körperspende an die nächste medizinische Fakultät.

scnr

Two hunters are out in the woods when one of them collapses.
He doesn’t seem to be breathing and his eyes are glazed.
The other guy whips out his phone and calls the emergency services.
He gasps, „My friend is dead! What can I do?“
The operator says „Calm down. I can help. First, let’s make sure he’s dead.“
There is a silence, then a gun shot is heard.
Back on the phone, the guy says „OK, now what?“