Vorfahrt genommen, kein Unfall

Hi,

folgendes: Ich bin gerade von der Schule gekommen und wollte an einer Kreuzung nach links abbiegen. Ich hatte einige Dinge im Kopf und hab darauf geachtet, dass ich nicht an den Bordstein einer Verkehrsinsel fahre, da kommt von vorne ein Auto (welches natürlich vorfahrt hatte) Ich dachte mir nur: „Oh Sch…!“. Der konnte jedoch bremsen und hat gehupt, ich hab mich natürlich per Handzeichen entschuldigt, bin aber weiter gefahren. Der Fahrer ist mir dann auch nicht weiter gefolgt und ist seiner Wege gefahren. Denkt ihr, er zeigt mich an und was würde das für mich bedeuten.

Hai!

Denkt ihr, er zeigt mich an

Nein, wegen was auch.

was würde das für mich bedeuten.

Nichts. Du hast dich nicht ganz korrekt verhalten, er hat gebremst, keinen Schaden, also was sollte da kommen.

Der Plem

Wenn man jeden Träumer anzeigen wollte, der einen im Straßenverkehr unnötig aufhält, wäre das eine tagesfüllende Beschäftigung. Ein routinierter Autofahrer hat sowas nach einer Minute wieder vergessen.

Hi,

folgendes: Ich bin gerade von der Schule gekommen und wollte
an einer Kreuzung nach links abbiegen. Ich hatte einige Dinge
im Kopf und hab darauf geachtet, dass ich nicht an den
Bordstein einer Verkehrsinsel fahre, da kommt von vorne ein
Auto (welches natürlich vorfahrt hatte) Ich dachte mir nur:
„Oh Sch…!“. Der konnte jedoch bremsen und hat gehupt, ich
hab mich natürlich per Handzeichen entschuldigt, bin aber
weiter gefahren.

Da es zu keinem Schaden gekommen ist, von dem du wusstest oder hättest wissen müssen, war es keine Verkehrsunfallflucht.

Es war allerdings eine Ordnungswidrigkeit.
„Sie gefährdeten durch Außer-Acht-Lassen der im Straßenverkehr erforderlichen Sorgfalt Andere.“ Kostet 30€.

Der Fahrer ist mir dann auch nicht weiter
gefolgt und ist seiner Wege gefahren. Denkt ihr, er zeigt mich
an und was würde das für mich bedeuten.

Du hast einen Fehler gemacht. Das passiert mir auch täglich. Meist unbemerkt von anderen, selten müssen andere meinen Fehler ausbügeln, seit nun mehr als 450.000km ohne daraus folgende Sach- oder gar Personenschäden.

Es knallt immer dann, wenn zwei pennen - oder wenn einer pennt und der andere auf seinem Recht beharrt.

Das Schöne ist, dass man sich für Fehler mit eindeutigen Gesten entschuldigen kann.
Noch schöner ist es, wenn der „Gegner“ dies mit einer „macht nix, ist ja nochmal gut gegangen“-Geste quittiert. Fällt mir allerdings selber manchmal schwer. Der Ärger überwiegt doch meist im ersten Augenblick.

Ach, ich quatsche und quatsche…

Mein Fazit:
Der Entgegenkommende könnte durchaus Anzeige erstatten.
Wird er aber wohl nicht. Es sei denn, er hat gewisse Persönlichkeitsstörungen.
(Trockenrosinenausscheider, Querulant, Vollhorst, Prozesshansel…)
Die Polizei darf aber - da nur Ordnungswidrigkeit - selber entscheiden, ob sie das weiter verfolgt oder nicht. Meist ist die Beweisbarkeit aber problematisch, daher wird das nicht weiter verfolgt werden.

Hallo,

theoretisch könnte man das natürlich anzeigen und es würde eventuell zu einem Bußgeld führen.
Aber wer schon mal eine Anzeige aufgegeben hat und weiß, wie viel Zeit das kostet wird es bestimmt nicht wegen eines folgenlosen Fehlers machen.

Gruß,
Steve

Einmal habe ich tatsächlich jemanden angezeigt. Das war eine Art Linienbus, der von rechts aus der Hauptstraße, die ich geradeaus überqueren wollte, links abbiegend die Kurve dermaßen schnitt, daß ich weit vor der Haltelinie scharf bremsen mußte. Der Busfahrer, das konnte ich genau sehen, hat nicht richtig lenken können, weil er einhändig fuhr; mit der linken Hand hielt er sich einen Gegenstand ans Ohr, der wie ein Telefon aussah.
Ich bin zur Polizei, habe das zu Protokoll gegeben, und nach einem Dreivierteljahr gab es den ersten Gerichtstermin. Den hat das Gericht kurzfristig abgesagt und nach etlichen Wochen neu angesetzt. Das ging dreimal so. Beim vierten Termin wurde hauptsächlich thematisiert, ob ich den Busfahrer zweifelsfrei wiedererkennen würde und wie denn ganz genau das mutmaßliche Handy ausgesehen hätte.
Ehrlich, das mach ich nicht mehr. Steht nicht dafür.
Ich habe in den Jahrzehnten als Autofahrer zweimal einen tödlichen Unfall verschuldet, den aber der hellwache Unfallgegner im Verein mit dem Heiligen Christoph verhindert hat, und niemand hat mich belangt.

Hallo Grußloser,

deine Erfahrungen in allen Ehren,nur was hat dein Beitrag mit der Fragestellung
zu tun?

Ebenso Grußlos
Bollfried

1 Like

Hi,

Aber wer schon mal eine Anzeige aufgegeben hat und weiß, wie viel Zeit das kostet wird es bestimmt nicht wegen eines folgenlosen Fehlers machen.

Da draussen gibt es Leute deren Lebensinhalt aus sowas besteht! http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Knoellc…

Gruss
K

Hi Axel!

folgendes: Ich bin gerade … Der konnte jedoch bremsen und hat gehupt, ich
hab mich natürlich per Handzeichen entschuldigt, bin aber
weiter gefahren.

Die Autofahrer leben in einer Zwangsgemeinschaft, weil sie dieselben Straßen benützen müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Und das Ziel lautet, sicher und einigermaßen zügig dort anzukommen, wo man hin will.

Mit ein paar Jahren Praxis hat jeder sowas wie deinen Fehler erleben dürfen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch selbst verursacht. Warum meinst du denn, hat der Entgegenkommende rechtzeitig gebremst?. Weil er - vielleicht unbewusst - deine Orientierung am Bordstein erkannt hat. Erfahrene Fahrer orientieren sich immer nach vorn und zu den Seiten, den Bordstein umrunden sie nach Gefühl.

Und ja, dies ist natürlich kein rechtlicher Rat, nur ein Appell, dir deiner Grenzen immer bewusst zu sein. Noch hast du Welpenschutz, Neulinge erkennt der erfahrene Autofahrer nach 2 Sekunden. Und auch Welpen (Beleidigungen sind ja verboten) mit 20jähriger Praxis erkennt der Fachmann schnell. Aufgrund des Rumeierns innerhalb seiner Sprur weiß man zu 90 %, dass der schräg vorausfahrende einem in den Sicherheitsabstand zieht, ohne zu blinken natürlich.

Also besteht keinerlei Grund zur Sorge. Wie schon erwähnt gehören zu einem Unfall immer zwei, wobei der Zweite auch der sein kann, der einen Fehler mangels Erfahrung nicht voraussieht. Die, die auf ihrem Recht bestehen, sind ein anderer Fall. Und die, die auf ihrem Recht bestehen, obwohl sie Unrecht haben, ein vierter.

Achte nur immer darauf, vorsichtig zu sein, und Fehler anderer vorauszuahnen. Mag zwar uncool sein, verlängert aber im Zweifel das Leben. Und Enkelkinder sind schließlich nicht zu verachten, besser jedenfalls als „ER HATTE VORFAHRT“ auf dem Grabstein.

Gute Fahrt jedenfalls, und denk dran, unter 100.000 km bist du Anfänger. Es geht nicht darum, das Fahrzeug zu beherrschen, sondern den Verkehr. Zoelomat