Hallo,
gegeben ist eine Kreuzung mit Ampelanlage.
Wer auf der Hauptstraße links in die Seitenstraße abbiegen will, hat eigene Lichtzeichen.
Wer von der Seitenstraße rechts in die Hauptstraße abbiegen will, hat ebenfalls eigene Lichtzeichen.
Der grüne Lichtpfeil „rechts abbiegen in die Hauptstraße“ leuchtet zeitgleich mit dem grünen Lichtpfeil „links abbiegen in die Seitenstraße“. Kein Problem, übliche, konfliktfreie Schaltung.
Nun hatte ich gerade das Vergnügen, bei Grün aus der Seitenstraße in die Hauptstraße abzubiegen, als ein Hauptstraßen-Linksabbieger abrupt wendete (U-Turn).
Ich bremste und verhinderte eine Kollision, machte dabei die Geste „was soll denn SOWAS!?“
Daraufhin wurde ich angehupt und an der nächsten Ampel wollte man mich „zur Rede stellen“.
Auf so einen Quark lasse ich micht nicht ein, Auto verriegelt, weitergefahren.
Aber mal aus Interesse:
Die felsenhaft dargelegte Ünberzeugung, ICH hätte hier einen Bock geschossen, macht mich nachdenklich.
Ich argumentiere so:
Grüner Pfeil: "Nur in Richtung des Pfeils ist der Verkehr freigegeben (§37 StVO).
Ich fuhr in Richtung meines Grünpfeils, ER fuhr nur kurz in diese Richtung, wendete dann aber.
Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen in ein Grundstück, beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen. (§9 StVO)
Das wäre nun mein zweiter Grund, warum ich als einfacher Abbieger nicht besonders zu verhalten habe, ER aber als Wendender hatte eine besondere Sorgfaltspflicht.
Letzter Grund: Ich kann als U-Turner meinen Willen nicht kommunizieren. Andere können zunächst nicht wissen, ob das ein Linksabbiegen oder ein U-Turn werden soll. Wenn keiner weiß, was ich vorhabe, wie könnte ich dann Vorfahrt haben?
Liege ich mit meiner Einschätzung irgendwie falsch?