Vorgehensweise wenn man ein Buch schreiben möchte?

Hallo ihr Allwissenden!
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken ein Buch zu schreiben, nur bin ich mir nicht sicher wie ich anfangen soll. Sollte man eher einfach drauf losschreiben und ggf. zurück gehen und abändern oder eher die komplette Story grob ausarbeiten (als Timeline oder so) und dann das daran orientierte Schreiben anfangen?
glg Homes

Hallo @Homes

Natürlich kannst du deine Ideen erstmal skizzieren und brainstormen, um dir selber Klarheit zu verschaffen, worüber du schreiben willst.

Einen Roman zu schreiben ist allerdings letztendlich richtige Handwerksarbeit! Einfach drauflosschreiben macht noch keinen guten Roman: Du brauchst eine Handlungsstrategie, ordentlich entwickelte, glaubhafte Protagonisten, einen ausgearbeiteten Spannungsbogen, ein Motto/eine zentrale Aussage u.v.m.

Empfehlen kann ich dir das Buch von James N. Frey „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“. Hier erklärt dir der Autor Schritt für Schritt, was einen wirklich „guten“ Roman ausmacht: http://www.amazon.de/einen-verdammt-guten-Roman-schreibt/dp/3924491321/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1441358543&sr=8-1&keywords=wie+man+roman+schreibt

Viele Grüße,
Andrea

ich glaube, da hat jeder Autor seine eigene Strategie.
Manch einer hat eine Idee und fängt einfach an draufloszuschreiben, ein anderer hat schon ein detaillierteres Konzept, welches er dann ausschmückt/ausarbeitet.

Beatrix

Hallo,

auch Stephen King schrieb mal ein Buch darüber, wie man Bücher schreiben könnte: Das Leben und das Schreiben

Hallo Homes!

Ich gehe davon aus, dass du einen Roman schreiben möchtest.

Mit einfach-drauf-Losschreiben ist noch nie ein Bestseller entstanden.

Du brauchst eine Grundidee.
Du brauchst am besten zwei Handlungsstränge (einen für die Akteure, einen für die Umgebung der Akteure), also etwa eine Liebesgeschichte in einer Zeit des Umbruchs, oder eine Kind-sucht-Mutter-Geschichte in Kriegswirren, …

Ich erinnere mich an Dirty Dancing.
Die Tänzerin hatte eine Abtreibung, die sie fast das Leben gekostet hätte, „Baby“ sprang - gegen den Willen der Eltern - statt ihr ein, Johnny wurde des Diebstahls verdächtigt … Es gab also genung Handlung, um den Zuschauer in Atem zu halten, die Story war aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt verwirrend.

Du solltest nicht mehr als fünf handelnde Personen haben, sonst wird es zu unübersichtlich für den Leser.
Und für Personen wie mich, die sich Namen schlecht merken können und nur am Anfangsbuchstaben orientieren (ich habe in der Schule immer die Anden und die Ardennen verwechselt), beginne jeden Vornamen mit einem anderen Buchstaben.

Schneide aus Modekatalogen Fotos aus, klebe sie auf ein Blatt Papier und notiere Eigenschaften (aufbrausend, penibel, liebt Fußball, …) sowie Lebenslauf.
Ich habe schon Geschichten gelesen, da wurden Frauen abwechselnd mit langem und kurzem Haar beschrieben, weil der Autor kein festes Bild vor Augen hatte.

Bei einem Roman entwickelt sich auch die Hauptfigur weiter, das berücksichtige auch beim Aufbau deiner Geschichte.

Vergiss nicht, eine überraschende Wendung schon vorher festzulegen, und werde dir über das Ende klar, denn nach dem Lösen der Spannung muss die Geschichte schnell zum Schluss gebracht werden.

Zum überraschenden Ende:
Ich habe mal einen Film gesehen, da stoßen in der ersten Szene ein Mann und eine Frau in einem Lokal zusammen, die Frau gibt ihm ganz entrüstet eine Ohrfeige, und in dem Moment war mir klar: am Ende kommen die beiden zusammen.
Und genau so war es.
Es ist heutzutage nicht leicht, einen Leser angenehm zu überraschen! Da muss man schon sehr, sehr gute Einfälle haben!

Und jetzt viel Spaß beim Entwickeln und Schreiben deiner Geschichte!

Zaunkoenigin