Vornamen mit Zweitbedeutung

Guten Mittag, Kerbi,

  • Humor und Hosen runter (Übersetzung von Elisa)

ich glaube, jetzt habe ich es verstanden.
Dein Opa hielt Wilhelm Busch für guten Humor,
Fix und Foxi und die anderen Comic-strips für Unsinn aus der unteren Schublade.

Es ist aber schon so, dass die ersten Comic-strips in den USA deutschstämmige Autoren und Zeichner hatten, die ihren WB mitgebracht hatten.
Sehr bekannt waren: „The Kazzenjammer-Kids“, die auch dieses Milwaukee-Deutsch sprachen: „Die Kau is ober den Fenz gejumpt und hat den Käbitsch gedämitscht - da mussten wir den Karpenter fetschen, damit ers wieder fixen tut.“
Ameikanodialektodeutscho!

Es gibt einige Dinge, die man vermutlich nie verstehen wird:
Wie Gott eins und drei zugleich sein kann,
was in der Leberwurst drin ist,
und - Barneys Gedankengänge :wink:.

Ich habe noch keine mich überzeugende Einteilung für diese Namensliste gefunden.

Bisher teile ich ein in:

  • Namen, die ihre Bedeutung ohne Attribut haben: Koal, Detlef, Uaschl;
    man könnte hier noch zwischen positver und negativer Bedeutung unterscheiden;
  • Namen, die ein Nomen angehängen, mit abschätzigen Sinn: Strwwelpeter, Heulsuse, Hanswurst;
  • Namen, die ein Nomen anhängen, zur Bezeichnung von Geräten, Dingen, Zuständen: dazu gehörte die Strickliesl, Hackepeter;
  • Namen mit Adjektiven, die flotte Lotte; hier würde auch die fromme Helene hergehören;
    vielleicht kann man auch in dieser Gruppe positiv und negativ trennen,

aber dann verließen sie ihn. Die alte Krux beim Systematisieren.

Viele liebe Grüße Fritz

zu den Hans von vorher

kenne ich noch den

Hans gug in die Luft
Hans im Glück

und zur Tante Emma

Trödler Abraham
und Siegesmund wenn einer SCHÖN ist

unten habe ich die Strickliese geschrieben

und zu de Wiaschtl

Max und Moriz
Frankfurter ist ein Einspähner
Max und Moriz ist ganze Frankfurter

s Kerbi

Wo ist der ungläubige Thomas??
??

Hägar CH

Hollo Barney, habe das vom Fritz erst jetz gelesen und nun
ohne Attribut

Quasimido - a schiacha Täufe

Mona Lisa - die seelig lächelnde (sagt man anzüglich grinsend, wenn wer von an Randi kommt)

Dorothea - i muaß heid nu ins Dorotheum was versetzen

Bernd - haß i Bernd bin i a Bernhadiner (wenn man ein ersuchen un Hilfe ablehnd)

Walter - meingott Walter für an poschadn

Kasimir - ein blasser Mensch

Nomen anhängen

Adamsapfel
Evakostüm- pudelnackad

positive Nomen anhängen (stimmts so Fritz)

Fleissiges Lieschen - a Bleame

negativ

Stefanibraten - mei Tochter hod mi glei gfrogt, wos is des ? wüst leicht Steffi braten

liabe Grias
Kerbi

zu den Hans von vorher

kenne ich noch den

Hans gug in die Luft
Hans im Glück

und zur Tante Emma

Trödler Abraham
und Siegesmund wenn einer SCHÖN ist

unten habe ich die Strickliese geschrieben

und zu de Wiaschtl

Max und Moriz
Frankfurter ist ein Einspähner
Max und Moriz ist ganze Frankfurter

s Kerbi

Guten Mittag, Kerbi,

  • Humor und Hosen runter (Übersetzung von Elisa)

ich glaube, jetzt habe ich es verstanden.
Dein Opa hielt Wilhelm Busch für guten Humor,
Fix und Foxi und die anderen Comic-strips für Unsinn aus der
unteren Schublade.

fixi foxi (Leilei ische Übersetzung)

fixi - heißt recht und ist ein gsetztgstaundenes Wort
foxi - ist ein ein und umherwanderbares Wort

fixi foxi - du hast recht verstanden
od
fixi foxi - ich bin recht müde
od
fixi foxi - ich bin recht ärgerlich
od
fixi foxi - ich schreib recht an blödsin
od
fixi foxi - der ist recht gscheid

Es ist aber schon so, dass die ersten Comic-strips in den USA
deutschstämmige Autoren und Zeichner hatten, die ihren WB
mitgebracht hatten.
Sehr bekannt waren: „The Kazzenjammer-Kids“

die kenn ich leider nicht nur Mickey Mouse - ein Urahne von da Hafenmaus

und jetz Fritz …foxi fixi - die ahnungsfragestellung (is wos aunständigs)

foxi fix ???
verstehst du mich recht

nur

die auch dieses

Milwaukee-Deutsch sprachen:

fixi foxi fix ?
ich verstehe recht wenig kruzifix

fixi foxi ??
habe ich recht das Milwaukee ein Indianerstamm ist, und Deutsch in dem Zusammenhang - Donnerbüchse heißt ??

"Die Kau is ober den Fenz gejumpt

und hat den Käbitsch gedämitscht - da mussten wir den
Karpenter fetschen, damit ers wieder fixen tut."
Ameikanodialektodeutscho!

ich probiers mal

Die Katze ist aus dem Fenster gesprungen und hat den Käfig zutrümmert - da mussten wir den Tierarzt schnell holen , damit er die Katze wieder zusammenflickt.

foxi fixi
ahne ich recht???

Es gibt einige Dinge, die man vermutlich nie verstehen wird:
Wie Gott eins und drei zugleich sein kann,
was in der Leberwurst drin ist,
und - Barneys Gedankengänge :wink:.

fixi foxi

Ich habe noch keine mich überzeugende Einteilung für diese
Namensliste gefunden.

fixi foxi

Bisher teile ich ein in:

  • Namen, die ihre Bedeutung ohne Attribut haben: Koal, Detlef,
    Uaschl;
    man könnte hier noch zwischen positver und negativer Bedeutung
    unterscheiden;
  • Namen, die ein Nomen angehängen, mit abschätzigen Sinn:
    Strwwelpeter, Heulsuse, Hanswurst;
  • Namen, die ein Nomen anhängen, zur Bezeichnung von Geräten,
    Dingen, Zuständen: dazu gehörte die Strickliesl, Hackepeter;
  • Namen mit Adjektiven, die flotte Lotte; hier würde auch die
    fromme Helene hergehören;
    vielleicht kann man auch in dieser Gruppe positiv und negativ
    trennen,

positiv - fixi fixi
negativ - foxo foxo

aber dann verließen sie ihn. Die alte Krux beim
Systematisieren.

Krux ?? fix krux oder fox krux und Krux überhaupt ??

vom Systemieren her - fox foxo fix - ich habe auch keine rechte Ahnung - negativ und fragend

nur so viel als - es muß was anderes bedeuten als man versteht wenn man es sagt.

auf leileiisch proundcontraabsurdicumkurverum
auf deitsch gred - Brezerl oder Kurve kratzen

Lieber Fritz schöne Träume wünschend
Kerbi

Guten Morgen, Kerbi,
verzeih, dass ich erst jetzt antworte. Gestern bin ich, für meine Verhältnisse sehr früh ins Bett. Ich war nämlich fix und foxi!

Verzeih auch, dass ich, so im Gewühle, manche Wörter gebraucht habe, ohne zu berücksichtigen, dass sie nicht zum allgemeinen Wortschatz gehören.

Also:

Milwaukee-Deutsch

sprachen deutsche Einwanderer im UStaat Milwaukee noch lange, und es gibt heute noch Leute, die diese Mischform: deutsche und englisches Vokabular, wobei letzteres zunahm, mit deutscher Grammatik und deutschem Satzbau, sprechen. Die werden aber bald verschwunden sein.

In Texas, um San Antonio herum, und in Brasilien gibt es auch noch solche deutschen Sprachinseln. In Texas hat sich aus der deutschen und böhmischen Musiktradition, vermischt mit country music und mexikanischen Elementen eine Art Volksmusik entwickelt, die unbeschreiblich faszinierend klingt!

"Die Kau is ober den Fenz gejumpt

und hat den Käbitsch gedämitscht - da mussten wir den
Karpenter fetschen, damit ers wieder fixen tut."

Die Kuh ist über den Zaun gesprungen und hat den Kohl/das Kraut zertrampelt (eigentlich: beschädigt, zerstört), da mussten wir den Zimmermann holen, damit er es [im Deutschen: ihn = den Zaun] wieder repariert.

Es gibt eine Variante: Die Kau is ober den Fenz gejumpt und hat denn den Benz gerammt.

die alte Krux

kennst du doch aus „Kruzifix“ = der am Kreuz fixierte, also der Gekreuzigte;

Krux = Crux: im Lateinischen weiblich

ist also das Kreuz;

so sagt man doch: Es ist schon ein Kreuz mit den Österreichern!
Die können mir nicht mal erklären, warum sie zu mir Piefke sagen. Die meisten wissen auch nicht woher das Wort „Piefke“ kommt.

Bis zum nächsten Mal und Gruß
Fritz

sei net so augrirt

morgn frtz,

so sagt man doch: Es ist schon ein Kreuz mit den
Österreichern!
Die können mir nicht mal erklären, warum sie zu mir Piefke
sagen.

zu dia sogt des eh kana. des güt nur fir de leit, de wo von üba da weisswurschtgrenz dahearkemman. und daun woins no a „bratwurst mit sauerkraut“ und zu unsan schen schnitzl a tunke. des kemma denan net durchgeh lossn.
(zu dir sagt das ohnehin niemand. das gilt nur für die leute, die von oberhalb des weisswurstäquators kommen. dann „bratwurst mit sauerkraut“ bestellen und zu unserem schönen schnitzel eine „tunke“)

Die meisten wissen auch nicht woher das Wort „Piefke“

kommt.

nau auf dei expedition in de österreichische söl gefrei i mi schon.

griass di

Lieber Fritz,

ich hoffe ich habe dich mit meinem fix fox nicht zusehr genervt.
Ich war gestern bis um 22,30 im Büro und von der hundsarbeit fixi foxi, und durchs rumblödeln mit meiner Antwort, schon viel entspannter.

In Texas, um San Antonio herum, und in Brasilien gibt es auch

noch solche deutschen Sprachinseln. In Texas hat sich aus der
deutschen und böhmischen Musiktradition, vermischt mit country
music und mexikanischen Elementen eine Art Volksmusik
entwickelt, die unbeschreiblich faszinierend klingt!

Könntest du mir bitte einen Interpeten oder einen CD Namen nennen
würde mich interessieren wie sichs anhört!

"Die Kau

wollte ich zuerst auch schreiben aber ich habe die jammernden Katzen mitbedacht !

Es gibt eine Variante: Die Kau is ober den Fenz gejumpt und
hat denn den Benz gerammt.

meinst du da den Sternen Benz ?

Die können mir nicht mal erklären, warum sie zu mir Piefke

sagen. Die meisten wissen auch nicht woher das Wort „Piefke“
kommt.

wie du schon unten gelesen hast, zu dir sagt niemand Piefke.
Piefke nenne ich nur *Ballermann und Co.)
ist wie bei den Wienern, *Scheiwie und Schei§bie* nur bei schlechtem benehmen.

Ich weiß nur, der Piefke hat eine Marschmusik komponiert oder stimmt das nicht ??

einen fragenden Gruß

Kerbi

Liebe Kerbi,

ich hab auch meinen Spaß gehabt.

Könntest du mir bitte einen Interpeten oder einen CD Namen nennen würde mich interessieren wie sichs anhört!

Es gibt zwei CDs; beide erschienen bei TRIKONT - OUR OWN VOICE, auf meinen Exemplaren ist angegeben:
Vertrieb Österreich:
EXTRAPLATTE, Wien;
für die Schweiz: REC REC, Zürich;
für Deutschland: INDIGO, Hamburg.

Die CDs heißen:

  • TEXAS BOHEMIA, Polkas, Waltzes, Schottisches,
  • SLOW MUSIC, Texas Bohemia II.

Für beide werden: The Texas bohemian moravian german Bands
als Interpreten angegeben, es sind z.T. professionelle, z.T. halbprofessionelle und schließlich Rentnerbands, die nur für diese Aufnahmen zusammen kamen.
Es gibt da Aufnahmen, auf denen einer Deutsch singt, dem man aber anhört, dass er nicht weiß, was er singt. Er hat den Text wohl von seinem Großvater gehört und fonetisch nachgeplappert und nachgesungen.

Ebenso wird auch tschechisch gesungen.

So kann ich einige Sätze Ungarisch: Schedalni, schedalni, eschti strombo letscho tschülni tschütsch! Ist ein Kinderverslein, hat mit spazieren gehen zu tun.

Da ich jetzt davon schreibe, bin ich zum Regal gegangen, habe die CDs geholt, um die Angaben abzuschreiben. Und jetzt höre ich:

Muss ich deinn zum Steideilein hinaus …

meinst du da den Sternen Benz ?

Na klar, das ist doch das Unglück! Der schöne teure Benz.
Es gibt hier bestimmte Modelle, die mit Vorliebe von Bauern und - wenn sie mehr als 200 000 km drauf haben - von Studenten, auch von solchen verkappten, ewigen Studenten wie mir, gefahren. Zu denen sagt man nicht Mercedes. Mercedes fahren Volksbankfilialleiter und solche Leute, die Krawatten tragen.
Wir anderen haben einen Benz. Ich habe, als ich meinen bekam, Heuhalme, Saatkörnlein und Kunstdüngerkörner aus dem Kofferraum gefegt.

Wie du schon unten gelesen hast, zu dir sagt niemand Piefke.

Ohja, Antennaria! Wie sagte sie? I sui ned sou augriirt sei! „Augriirt“ ist sicher was ganz schlimmes!?!

Ich weiß nur, der Piefke hat eine Marschmusik komponiert oder stimmt das nicht ??

Eine? Unter anderem: „Preußens Gloria“ Und den Österreichern zum Duck: den „Königsgrätzer Marsch“.

Allerbeste Grüße
Fritz Nonpiefkus, eher Pfiffikus!

anntenaria meinte du sollst nicht so empfindsam sein.

ka augriade Lebawurscht !!

zwoa Lewawürscht
und zwaa Hoibe

zwoa Madln
zwaa Buam

und zwoa sand a boa

So kann ich einige Sätze Ungarisch: Schedalni, schedalni,
eschti strombo letscho tschülni tschütsch! Ist ein
Kinderverslein, hat mit spazieren gehen zu tun.

den Spruch nim i mid ind Bodwaun und schdudian.

Da ich jetzt davon schreibe, bin ich zum Regal gegangen, habe
die CDs geholt, um die Angaben abzuschreiben. Und jetzt höre
ich:

Muss ich deinn zum Steideilein hinaus …

Muas i den muas i den zuhum Schdäääderle .

na ind Bodwaun

meinst du da den Sternen Benz ?

i sog Zedara dazua

Ohja, Antennaria! Wie sagte sie? I sui ned sou augriirt sei!
„Augriirt“ ist sicher was ganz schlimmes!?!

luag auffö

bis späda Nontaubenuss

eher Pfiffikus!

s Kerbi

halli

hoppla, jetzt sehe ich gerade, ich bin beim falschen beitrag. macht auch nix.

könnte es sein, dass du ein schlechtes gewissen hast? oder warum befürchtest du das schlimmste bei „augrirt“?

das heisst ungefähr „sei nicht (unangenehm) berührt“ - du selbst hast ja gesagt, die ösis könnten dir nicht erklären, wieso sie zu DIR piefke sagen - sie sagen es nur zu leuten überm weisswurst-äquator.

ich habe erwartet, dass du nun mit einer abhandlung über vorurteile der ösis über die piefkes anrückst, nix? ich habe mal irgendetwas wie „piefke sei oft auch ein positives vorurteil“ gelesen (vermutlich im zusammenhang mit mitterers piefke-saga)

Ohja, Antennaria! Wie sagte sie? I sui ned sou augriirt sei!
„Augriirt“ ist sicher was ganz schlimmes!?!

Fritz Nonpiefkus, eher Pfiffikus!

grmmmmppppfffff *lach*

zwoa Madln
zwaa Buam
und zwoa sand a boa

Oder:

Sottiche sex, wia onz femf, geits koine via, weil mia drei send dia zwoi oinzigschte!

sagt man beu uns.

Halligalli, Antennaria,

könnte es sein, dass du ein schlechtes gewissen hast?

Nia ned!

oder warum befürchtest du das schlimmste bei „augrirt“?

Das mit dem angerührt ist mir schon klar. Hast du die Extrawurst, nein! ich meinte, die Extramail noch nicht gelesen?

ich habe erwartet,

jetzt wart halt!

dass du nun mit einer abhandlung über
vorurteile der ösis über die piefkes anrückst, nix?

Ist aber ein längerer Text.
Bitte schön:

Piefke, Gottfried; königlich-preußischer Militärmusikmeister;

wurde 1864 vor den „Düppeler Schanzen“, wo eine preußische Militärkapelle den „Yorckschen Marsch“ von Beethoven intonierte, neben dem „Schellenbaum“, mit dem blanken Säbel dirigierend, fotografiert.

Das Foto ging - wie man so sagt - um die Welt und wurde zu einer sichtbaren Metapher des preußischen Militarismus.

Dem armen Johann Gottfried Piefke, der von der Nachwelt und von unseren österlichen Nachbarn für seinen Namen gestraft worden ist, sind der Marsch „Preussens Gloria, der Königsgrätzer, und viele andere Märsche“ zu verdanken.

Aus einem österreichischen Leserbrief:

Für die Entstehung von „Piefke“ kommen mehrere, teilweise miteinander zusammenhängende Ursachen in Frage (die gleichnamigen Figuren in der humoristisch-satirischen Literatur seit dem „Vormärz“, der preußische Militärmusikdirektor Gottfried Piefke, der Spruch „Der Piefke lief die Stiefel schief“, der dem „Königgrätzer Marsch“ des Genannten untergelegt und als Kehrreim zu vielen reichsdeutschen Soldatenliedern gesungen wurde, und die Militärwitzfigur Piefke, deren Familienname auch als Gattungsname für den Rekruten und den einfachen Soldaten verwendet wurde).

(Der ganze Brief ist, weil er auch andere bedenkenswerte Details enthält, am Ende des Postings angefügt.)

Von der die öffentliche Meinung prägenden Schicht in Österreich so gebraucht, wurde Piefke, nachdem im Verlauf der Geschichte die K.u.K.-Monarchie aus dem Deutschen Bund gedrängt und Preußen zum führenden Land innerhalb des zweiten Deutschen Reiches geworden war, von den meisten Österreichern als Bezeichnung für alle Deutschen - vielleicht mit Ausnahme der Bayern, und wie wir inzwischen wissen: des FR - übernommen.

Das Auftreten der Deutschen als Touristen in Ö seit den 50er Jahren dürfte den Gebrauch verstärkt haben.

Aber auch schon zur Zeit der „Nibelungenfreundschaft“ sollen diese Unterschiede deutlich geworden zu sein, wovon folgende Geschichte beredtes Zeugnis ablegt:

Während eines deutsch-österreichischen Manövers versuchten vier österreichische Leutnants anlässlich einer Offiziersfeier im Biwak ein Fass Bier auf einen Holzblock zu heben, um das Zapfen zu vereinfachen.
Nachdem er den Diskussionen über die Vorgehensweise und den halbherzigen Versuchen seiner „Verbündeten“, die Aktion durchzuführen, ein Weilchen zugehört und zugesehen hatte, spukte ein preußischer Leutnant in die Hände, umfasste das Fass mit beiden Armen und wuchtete es mit einem Ruck an seinen vorgesehen Platz.
Beifallserheischend schaute er seine Kollegen an, die aber mit Schulterzucken und einem „PPffff! meinten: Joo, mit Gwooid!!!

Diese Geschichte lässt sich natürlich auch erzählen zwischen „Preißn“ und „Bajuwaren“, zwischen „Schwooba“ und „Badensern“, zwischen Belgiern und Franzosen, Brasilianern und Portugiesen etc.

Wie auch dieser. Denn jetzt, da wir schon so weit sind, noch einer:

Zwei Ösis sitzen in einem Baum und sägen beide den Zweig, auf dem sie hocken, am Stamm ab. Kommt ein Deutscher vorbei und warnt sie: Wenn ihr so weitermacht, fallt ihr runter!
Tags darauf geht derselbe Deutsche an der Krankenstation des Ortes vorbei. Sagt der eine Astabsäger zum andern: Schau amoi! Do kimmt dea Prophet!

Na?
Fritz

Der ganze Leserbrief:
Ethnische Namen und das Wiener Telephonbuch
O D E R: ‚Political correctness‘ als allgemein geltendes Wörterbuch der Tabus?"
(Reaktion auf den Leserbrief in Standpunkte Nr.1/2000)
In seiner Reaktion auf den Artikel von XXXX wirft Herr Dipl.-VW YYYYY unerwünschte, aber mehr oder weniger ernsthafte Rassen- und Völkernamen mit Ethnophaulismen (Spott- und Schimpfnamen für ethnische Gruppen) in ein und denselben Topf. „Indianer“ heißen die Ureinwohner Amerikas nicht etwa aus Geringschätzung, sondern deshalb, weil Columbus die Neue Welt für Indien - also ein Hochkulturland! - hielt. „Neger“ bedeutet „Schwarzer“ und ist nicht weniger sachlich als „Schwarzafrikaner“. (Diese Bezeichnung ist zu eng; denn schwarzhäutige Menschen leben auch außerhalb ihres Ursprungskontinents, zumal in Amerika.)
Dagegen ist „Nigger“, eine Verballhornung von „Negro“, tatsächlich ein Schimpfwort. Das gilt auch für andere von Pesti erwähnte Ausdrücke.
„Tschusch“ geht wahrscheinlich auf eine ähnlich klingende, häufige serbo-kroatische Frage („Hörst du? Verstehst du?“) zurück, wird aber auch anders gedeutet. Für die Entstehung von „Piefke“ kommen mehrere, teilweise miteinander zusammenhängende Ursachen in Frage (die gleichnamigen Figuren in der humoristisch-satirischen Literatur seit dem „Vormärz“, der preußische Militärmusikdirektor Gottfried Piefke, der Spruch „Der Piefke lief die Stiefel schief“, der dem „Königgrätzer Marsch“ des Genannten untergelegt und als Kehrreim zu vielen reichsdeutschen Soldatenliedern gesungen wurde, und die Militärwitzfigur Piefke, deren Familienname auch als Gattungsname für den Rekruten und den einfachen Soldaten verwendet wurde). Als „Kraut“ bezeichneten die Anglo-Amerikaner zunächst nur den sauerkrautessenden Pfälzer in Pennsylvanien und dann verallgemeinernd den Deutschen überhaupt.
Überfremdung gab und gibt es tatsächlich. Denken wir nur an die eingangs erwähnten Indianer, die Ureinwohner Amerikas, die von den europäischen Einwanderern und deren Nachkommen überfremdet wurden. In den deutschen Kernländern der Habsburgermonarchie und im heutigen (Deutsch-)Österreich - in diesem Falle hat Herr YYYY völlig recht! - war und ist es (noch) umgekehrt. Hier wurden teilweise schon die nichtdeutschen Einwanderer selber eingedeutscht. Die meisten ihrer Nachkommen gingen vollständig im Deutschtum auf. Ethnische Assimilation gab und gibt es aber - was oft übersehen wird - auch in anderen Teilen des deutschen Kulturraumes, z. B. im Ruhrgebiet (polnische Bergleute!) und im Land am Rhein, der „großen Völkermühle“ (Carl Zuckmayer). Nicht nur in dem von Herrn Pesti zitierten Wiener Telephonbuch finden sich viele fremdsprachige Familiennamen. Schauen Sie einmal das Berliner Telephonbuch an! In dessen Online-Ausgabe finden sich z. B. 260 Eintragungen unter Kowalski.