Hi Jens,
Ich glaube, du meinst grundsätzlich das gleiche wie ich,
Da sind wir zumindest einer Meinung, und das ist ja schon tröstlich genug.
aber an einem punkt muss ich widersprechen:
Doch, genau das darf man nicht nur, man muss es. Auch wenn
viele Radfahrer wie Zombies fahren, und in gewissen
radfahrerfreundlichen Städten zu gewissen Zeiten die
Oberhohheit übernehmen, ich also vor einer roten Ampel halte
und sogleich 5 Räder vor mir, 3 links neben mir und 2 rechts
neben mir habe, und froh bin, es überhaupt in der Grünphase
über die Ampel zu schaffen. Auch all dies bietet auch nicht
den Hauch einer Entschuldigung, den Sicherheitsabstand beim
nächsten Radfaher zu unterschreiten.
natürlich gibt es keine entschuldigung für die gefährdung
anderer. aber: ich halte es nicht für zweckdienlich, wenn der
radler erst irgendwo „vorbeimogelt“, wo er eigentlich hätte
warten müssen, und sich dann beschwert, wenn er zu knapp
überholt wird.
beispiel: warteschlange an roter ampel, rechts (wo der radler
vorbei dürfte) ist alles dicht, also fährt er links oder auf
dem bürgersteig vorbei nach vorn.
Da gilt halt das, was man unter „Fallunterscheidung“ fasst. Weiß nicht mal genau, woher ich diesen Ausdruck kenne. Vielleicht aus Mathe.
Tatsache ist jedenfalls, dass die Regeln für PKW sind, damit DIE zugüg vorankommen. Ein PKW biegt in der aktuellen Grünphase links ab, der Radfahrer hat dann schon rot, wegen der rechtsabbiegenden PKW. Dann hat er rot, wegen des Querverkehrs. Dann hat er grün, und darf 20 Meter fahren. Nach links überqueren darf er nicht, weil ja der Geradeausverkehr der PKW Vorrang hat. Wenn dann der nach links fahren darf, hat er 2 knapp Phasen verloren. Und das läppert sich.
Wenn’s die PKW nicht gäbe, hätten alle anderen kein Problem, und wenn alle mit solchen unterwegs wären, käme keiner mehr voran. Einen gewissen zivilen Ungehorsam kann ich somit verstehen, und betreibe ihn sogar gelegentlich, wenn auch etwas ruhiger, wenn man auf die 60 zugeht.
Bleibt also das Einstürzen der Vernunft. Es gibt halt Deppen aller Art, auch solche, die dir fast den Spiegel abgefahren haben und und dich nachher fast aus dem Auto zerren, wegen deiner Rücksichtslosigkeit. Aber das sind doch trotz all der vielen Fast-Vorfäll Einzelfälle. Ich sehe den Arsch, der ohne Licht auf der linken Straßenseite und anscheinend ohne Rücksicht auf sein Leben unterwegs ist. Und schone ihn, ungeachtet der Tatsache, dass ich ihm damit den „Darwin Award“ nehme.
All das sind nur Einzelfälle. Wenn ich aber mal in Hamburg mit den Fahrrad unterwegs bin, ohne Radweg, dann habe ich bei jedem Auto Angst, denn sehr deutlich mehr als die Hälfte der Autofaher unterschreiten den Sicherheitsabstand, ob 1 m oder 1,5 m deutlich.
DANN werde ich wütend. Und wenn es einen Radweg gibt, dann sind es kriminelle Fußgänger, die mein Leben riskieren.
Nicht dass ich davon ausgehe, dass du diese Auffassungen
wirklich vertrittst. Ich sehe es mehr als ZItat deinerseits.
Aber da ich wie wohl wenige Menschen ein ausballanciertes
Verhältnis zwischen meinen Rollen als Füßgänger, Radfaher,
Motorradfahrer und Autofahrer habe, kann ich vor solchem
Blockdenken bis zur Sippenhaft nur entschieden warnen. So sehr
mir Füßgänger auf den Geist gehen, wenn ich mit dem Rad
unterwegs bin, so entschieden trete ich auf die Bremse, wenn
sich einer zu nah an die Straße begibt, und sie mir vors Auto
laufen könnten.
genau das meinte ich mit „wir meinen wohl das gleich“. wie man
in den wald hineinruft… bin als pendler mit dem rad
unterwegs in hamburg. ich weiß also, wovon ich rede…
So scheint es. Und so hab ich’s ja auch hoffentlich auch ausgedrückt.
Es bleibt aber das Blockdenken, in dem man als Radfaher die schlechtesten Karten hat (Fußtäter!!), aber als Motorradfaher auch keine guten. Dass man als solcher auf Pfleilen, Asphaltausbesserungen oder gar Straßenbahnschienen (nicht in Hamburg) gar nicht überlegen ist, dass ist dem PKW- oder LKW-Faher völlig egal. Er zieht rüber, ohne Blinken natürlich.
Gruß an Jens, Zoelomat
Denn ab jetzt kommt grenzwertiges. LKW, die einen ohne Skrupel streifen. Die Mehrheit der PKW-Faher, die ohne Krupel mit einem halben Meter Seitenabstand überholen. PKW-Fahrer, die vor einem Kleinstkind am Straßenrand zögern und dann vorbeifahren, OHNE anzuhalten. Und wenn’s nur ein einzelner war!!!
Und eine Gesellschft, die sich in Grund und Boden schämen sollte, weil sie ein „ist mir doch egal“ oder „wie du mir, so ich dir“ über Menschenleben stellt.