Hallo,
es sollen von Griechenland Vorschlaege gemacht worden sein, die Schuldenkrise zu loesen, und zwar die letzten von (etwa) 5.Jun15.
Wo kann man diese Vorschlaege jetzt nachlesen?
Gruss Helmut
Hallo,
wer hetzt denn hier Völker auf? Fakt ist doch, dass GR beim Beitritt gelogen hat, seine Finanzen mit Vollgas in den Sand setzte, seine verwaltungstechnische Infrastruktur noch nie im Griff hatte, Klientelpolitik bis zur völligen Absurdität betrieb und praktisch keine inneren Reformen seit dem Schuldenschnitt durchführte.
Das ist doch ein Affentheater, dass sich darauf reduziert, dass GR auf eine „politische Lösung“ hofft. Diese besteht darin,
a) entweder ganz auf Schuldenrückzahlung zu verzichten.
oder
b) die Schuldenrückzahlung auf 30 Jahre hin zu vertagen.
Dabei hatten sie jetzt einige Jahre Zeit, ihre Infrastruktur zu verbessern. Aber anstatt Hilfsangebote anzunehmen (bspw. sollten dt. Finanzbeamte beim Aufbau einer Verwaltung helfen), lassen sie es einfach so weiterlaufen und labern über die Würde der Griechen. Ich stoppe hier mal lieber, bevor ich noch etwas ungehalten werde .
Last not least: Die Vorschlagsliste ist nur ein Diskussionspapier. Es hilft niemandem, wenn jeder alles darüber wissen würde. Es stünde GR frei, die Liste selbst zu veröffentlichen. Vielleicht machen die es sogar. Frag mal bei der gr. Botschaft oder einem Konsulat an. Mir ist jedenfalls keine Veröffentlichung bekannt.
Gruß
vdmaster
stimmt, nur … initial waren die Hellenen gar nicht dabei und deren Aufnahme war auch nicht Voraussetzung für die Wiedervereinigung … Man hätte sie also nicht aufnehmen müssen und nach meinem Verständnis auch nicht aufnehmen dürfen.
Gruß
Ξ
ja, als Schuldner würd’ ich die 300 Mio auch nicht sofort zahlen, sondern für etwas anderes ausgeben, in meiner Gewissheit, dass ich am Ende die 1.6 Milliarden sowieso nicht zahlen kann. Ein Schelm, wer böses denkt.
Gruß
Ξ
PS Das ist kein Aufhetzen. Deutsche Schuldner würden das genauso machen.
Das dürfte daran liegen, dass außer den bekannten Details in den Papieren nicht so arg viel drinnen steht; natürlich optisch schön „aufgehübscht“. Hast du dir schon mal Anträge europäischer Universitäten (einschließlich deutscher!) für (europäische) Fördermittel angeschaut …
Gruß
Ξ
Hallo,
falls Du zum Gesamtkomplex nähere Infos möchtest:
http://www.lpb-bw.de/finanzkrise_griechenland.html
http://www.lpb-bw.de/ursachen_krise_griechenland.html
Gruß
vdmaster
Ja, den gibt es von mir auch, aber nicht ausschließlich für die Hellenen. Jeder, der auch nur jemals in Griechenland gelebt hat, weiß, wie die Bürger dort ticken und wie dort Kredite gehandhabt werden. Es war von vorhinein klar (und nicht erst seit 5 Jahren !!!), dass dort niemals etwas wirklich zurückgezahlt wird. Denen das Geld in dieser Art nachzuschmeißen war also seit Anbeginn falsch und zeugt von massiver Inkompetenz, sowohl im Außenministerium wie auch in den beteiligten deutschen Regierung(en).
Gruß
Ξ
Hallo,
willst Du zum Ausdruck bringen, dass jeder, der den oder einem Griechen einen Kredit gibt, einfach nur blöde ist, falls er davon ausgehen sollte, sein Geld auch wieder - wie abgesprochen - zurückzukriegen? Das wäre doch etwas weitgehend, oder?
Gruß
vdmaster
Nicht assimilierte Griechen betrachten Kredite in der Regel als Geschenk.
Du kannst gerne den Griechen um die Ecke fragen, wie das seiner Meinung nach ist …
Hallo!
ZU einer Lüge gehört stets jemand, der sich belügen lässt, der nicht hinterfragt, womöglich Fakten gar nicht so genau wissen will und dankbar für die Lüge ist. So auch beim Euro. Die Gemeinschaftswährung war und ist ein Projekt der politischen Einigung Europas, war ursprünglich Voraussetzung für die Zustimmung insbesondere Frankreichs zur deutschen Wiedervereinigung und hatte mit geeigneten wirtschaftlichen Voraussetzungen nur wenig zu tun.
Heute ist es wenig zielführend, sich über den längst weggeschmolzenen Schnee früherer Zeiten zu streiten. Statt dessen werden dauerhaft tragfähige Lösungen gebraucht. Tragfähig ist jedenfalls nicht, ein europäisches Land - egal mit welcher Währung - in Elend und innere Unruhen gehen zu lassen. Das zu verhindern, ist keine Frage der Währung. Die Drachme wäre nichts wert, aber die Schulden immer noch vorhanden. Bis dahin herrscht sicherlich überall Konsens.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
es wird nicht darüber gestritten, ob GR gelogen hat. Deswegen habe ich es als FAKT dargestellt. Es ist aber entscheidend dafür, ob man sich auf Lippenbekenntnisse seitens GR verlassen sollte oder nicht. Es ist zwar richtig, dass die Aufnahme GRs durch F gefordert wurde und D dies abnickte. Dasss die vorgelegten Zahlen etwas schöngerrechnet waren, war allen klar. In welchem Umfang sie aber nur aus der Nase gezogen waren, war keinesfalls klar.
Wieso sollte GR in Elend abgleiten? Unruhe können sie durchaus gebrauchen. Eine innere Unruhe, die gewaltfrei die im Land herrschenden Cliquen zur Kasse bittet. Eine Unruhe, die sich in Emsigkeit bei der Errichtung einer geeigneten Finanzinfrastruktur zeigt. Eine Unruhe, die anpackt und umkrempelt und alte Zöpfe abschneidet bzw. zurechtstutzt. GR ist das Land in der Eurozone, dass die größte Diskrepanz zwischen erhobenen und tatsächlich entrichteten Steuern aufweist. Eingetrieben wird so gut wie nichts. Im Gegenteil, man will jetzt Steuern erlassen, falls wenigstens ein Teil der Schuld gezahlt wird. An eine Vermögenssteuer traut sich auch die jetzige Regierung nicht heran.
Soweit es mich angeht, muss GR erst richtig auf die Schnauze fallen, um sich selbst einzugestehen, dass es SO nicht weitergehen kann und auch gewillt ist, grundlegendes zu ändern.
vdmaster
Nein, das war weder in der Form, in der Wolfgang es geschrieben hat, noch ist es in der Form, die du jetzt geschrieben hast, richtig.
Die Aufnahme Griechenlands in eine gemeinsame Währung war keine Voraussetzung für die Wiedervereinigung und sie war auch später keine eigenständige Forderung Frankreichs, der Deutschland hätte zustimmen müssen …
Sie war ein Deal !
Es wurde damit die Zustimmung Frankreichs zur Aufweichung des Eurostabilitätspaktes erkauft.
Ich sagte ja bereits: Inkompetenz in allen Gassen, damals so wie heute.
Gruß
Ξ
Hallo,
um den Fass das Loch auszuschlagen (Boden ist schon lange weg):
Ein von der griechischen Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou einberufener
Parlamentsausschuss hat den Schuldenberg des Landes für „illegal“
erklärt. Die Schulden von rund 320 Milliarden Euro sollten aus diesem
Grund nicht bezahlt werden, hieß es am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz im Parlament.Griechenland sei Opfer eines
„Angriffsplans“ des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU und der
Europäischen Zentralbank (EZB) geworden. Ziel sei es gewesen, die
Schulden Griechenlands „vom privaten auf den staatlichen Bereich zu
übertragen“, sagte die Parlamentspräsidentin. „Wir setzen die
Untersuchungen fort. Dies sind die vorläufigen Ergebnisse“, erklärte die
Linkspolitikerin weiter. Das Volk wolle die Gründe erfahren, die zu
seiner „Verelendung“ geführt hätten. Nach übereinstimmenden
Einschätzungen von Rechtsexperten sind die Befunde des
Parlamentsausschusses juristisch nicht von Belang. Insider vermuten
jedoch, dass einige Kreise der griechischen Links-Rechts-Regierung Pläne
schmieden, vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen.
Und hier der englischsprache Bericht dieses „Wahrheitsausschusses“. Schenkelklopfer hoch2.
Gruß
vdmaster
Haallo,
Griechenland nimmt eine Position ein, dass es jederzeit an Verhandlungen teilnehmen wird. Die griechischen Einigungsvorschlaege werden von den Institutionen aber nicht diskutiert.
Jetzt nach mehreren Tagen hat keiner einen Link zum Text aufgezeigt.
.
Inzwischen habe ich mit Aufwand etwas zu den griechischen Vorschlaegen gefunden.
Es soll einen englischen Text geben.
.
Wo sind die griechischen Vorschlaege? Schoen deutsch zu lesen, bruehwarm serviert.
Warum wird das nicht ueberall veroeffentlicht? So auf 20 unabhaengigen Internet-Seiten, ist doch immerhin wichtiger als jeder Kommentar dazu.
Wer vermeidet das Veroeffentlichen? Welche Ziele hat der Vermeider?
Oder bin ich zu fordernd unseren oeffentlich bezahlten Medien gegenueber?
.
Gruss Helmut
Hallo,
Die griechischen Einigungsvorschlaege werden von den Institutionen aber nicht diskutiert.
Die werden abgelehnt bzw. als „nicht weitreichend genug“ deklariert und abgelehnt. Athen kann vorschlagen was es möchte, es muss nur auch unterm Strich geeignet sein, um genug Geld zu erbringen. Nur dann werden die Kredite zeitlich fortgeführt.
Du hast also nun einen Link gefunden. Die Liste, die es geben soll, findest Du in Deinem Link als Link. Die Meldung von NTV stammt vom 05.06… Die Liste ist wahrscheinlich schon wieder tlw. ergänzt worden, falls man diese Meldung berücksichtig: http://www.euractiv.de/sections/finanzen-und-wirtschaft/schuldenstreit-mit-glaeubigern-athen-legt-neue-reformvorschlaege
Und morgen oder übermorgen wird wieder irgendetwas geändert, ergänzt, verworfen, bemängelt usw usf.
Ja, Du erwartest zuviel von den deutschen Medien. Sollen sie ernsthaft die in englisch abgefassten Dokumente von (Finanz)Fachleuten übersetzen lassen, damit sie dann von 100 Interessierten durchgearbeitet werden? Wozu? Die Entscheidungen werden ohnehin in Athen, bei der EZB und dem IWF getroffen werden.
Gruß
vdmaster
Hallo,
Ein Teilaspekt. Und vieles davon war relativ bekannt vor/seit Beitritt. Doof ist, dass man dies auch später stets zu ignorieren wusste und bis heute eine zerstörerische Wirtschafts- und Finanzpolitik gegenüber Griechenland betreibt.
Die wesentlichen Aspekte:
Seit der Finanzkrise 2007 steigen die Staatsverschulden in der gesamten EU. Das Maastricht-Kriterium ist mittlerweile in den Mostrich getreten. GR hatte damals bereits einen sehr hohen Schuldenstand. Umso vorsichtiger und bedächtiger hätte man vorgehen müssen.
Es kam aber die glorreiche Idee auf, „Hilfs- oder Rettungspakete“ auszupacken. Verbunden mit wirtschafts- und finanzpolitischen Forderungen
„Sparen 1 - Sparen 2 - Sparen 3 - Sparen 4 - Sparen 5 - Sparen 6“
mit den durchweg einseitigen Maßnahmen
„Einsparung - Kürzung - Streichung - Selbstbeteiligung - Entlassung - Steuererhöhung …“,
die zwangsläufig zu katastrophalen Folgen wie Arbeitslosigkeit, Wachstumsverhinderung, Investitionsabbau bzw. -flucht einzelner Staaten oder zunehmende soziale Armut führen mussten.
Bereits beim ersten Paket war klar, dass es nicht um Wachstums, Investitions- oder Wirtschaftsförderung geht, sondern Schuldendienst und Bankenrettung:
[Artikel aus 2010]
und es wurden weiter und weiter die Fehler
konsequent durchgezogen.
Aktueller Höhepunkt: Die über Monate nahezu öffentlich geführten politischen Debatten der Trojka mit GR, wie z.B. derzeit die Wasserstandsmeldungen hinsichtlich „können die Bürger morgen noch Geld (sofern sie noch welches haben) abheben“. ==> 3 Mrd. Euro Bargeldabhebung in den letzten Tagen, die Krise drastisch verschärfend.
Dümmer gehts nimmer.
Deine „Fakten“ oben sehe ich bei etwa 10% Anteil an der Krise, den Rest haben andere außerhalb GR zu verantworten.
User
Daraus:
Man gibt weiteres Geld, um alte Verpflichtungen zu bedienen. Damit GR nicht vertragsbrüchig wird.
Und nun die Gegenleistung:
„Katalog erstellen“!
Welcome to the pleasuredome!
User
Hallo,
andere ausserhalb GR haben gar nichts zu verantworten. Das Geld haben die Griechen verpulvert ohne im Gegenzug adäquate Einnahmen zu haben. Die Troika hat nicht mehr und nicht weniger getan als Not-Kredite zu gewähren. Im Gegenzug mussten die Griechen einigermaßen glaubhafte Vorschläge unterbreiten, wie sie ihre Finanzen zu sanieren gedächten.
Es ist rein innergriechische Angelegenheit, wenn dies neben dem Ende von „Geschenken“ für Parteigänger (13.+14. Gehalt für den aufgeblähten Verwaltungsapparat [oftmals eingestellt ohne jegliche Qualifikation]) auch soziale Härten für bspw. Rentner mit sich bringt.
Es ist schon ein Treppenwitz, wenn nun immer behauptet wird, alles habe nur der Bankenrettung gedient. Nein, es diente der Aufrechterhaltung eines funktionsfähigen Finanzwesens. Denn der Kollaps der Banken hätte sich einen Tag später direkt im Geldbeutel des „kleinen Mannes“ bemerkbar gemacht.
Die aktuellen Gespräche zwischen Troika (neugriechisch: Institutionen) drehen sich einzig und allein darum, dass weitere Hilfe ausgezahlt bzw. verlängert werden soll. Die Troika will lediglich, dass der Schuldendienst nach ewigem Geplänkel um Streckung ordnungsgemäß bedient wird oder glaubhafte Maßnahmenkataloge von den Griechen vorgelegt werden. Falls da eine Vermögensabgabe beinhaltet wäre, dann würde die Troika auch nichts einzuwenden haben.
Was Du als Teilaskpekt bezeichnest ist nicht mehr und nicht weniger als der Weg, den GR selbst wählte und der nun darin gipfelt „politische“ Lösungen zu fordern. Während andere Länder auch harte Maßnahmen ergreifen mussten, ihre Finanzlage aber wieder sanieren konnten.
vdmaster
Daraus:
Man gibt weiteres Geld, um alte Verpflichtungen zu bedienen. Damit GR nicht vertragsbrüchig wird.
Und nun die Gegenleistung:
„Katalog erstellen“!
Welcome to the pleasuredome!
User
Hallo,
ich weiss nicht genau welche Vorschläge Du meinst. IMHO werden die einzelnen, nahezu wöchentlich aktualisierten „Vorschläge“ nur bruchstückhaft nach außen getragen. Das ist auch besser so, weil sich sonst jeder zweite Plapperkopf aus dem Finanzwesen, der gar nichts zu entscheiden hat, vor eine Kamera wirft und seine Meinung absondert.
Eventuell meinst Du aber einen tatsächlich umgesetzten „Vorschlag“. Dann ist es möglicherweise dieser.
Um mehr Zeit zu gewinnen, überweist Griechenland eine eigentlich am Freitag fällige Rate von 300 Millionen Euro beim Internationalen Währungsfonds (IWF) zunächst nicht. Der Währungsfonds bestätigte am Donnerstagabend, er sei von Athen informiert worden, dass die vier Juni-Raten auf einen Schlag beglichen würden. Die Gesamtsumme von 1,6 Milliarden Euro sei nun am 30. Juni fällig, erklärte der IWF in Washington. Diese Möglichkeit wurde Ende der 70er Jahre geschaffen, aber bislang nur ein einziges Mal - von Sambia in den 80er Jahren - genutzt.
Gruß
vdmaster