Gärtner oder Bildhauer?
Hallo Sabine,
deine Freundin sollte sich im Klaren darüber sein, dass ihr Sohn erst 5 Jahre ist und eben noch nicht 7 (oder 6). Ein 5jähriges Kind hat noch nicht die Vorstellung was „1“ bedeutet… die Zahl ist ein Symbol für eine Mengendarstellung. Kinder in diesem Alter (und auch noch bis in die 1.Klasse hinein) lernen eine Mengenvorstellung durch das Handeln zu entwickeln… „Nimm mal 3 Gummibärchen“ Kind nimmt zählend 3 Gummibärchen… „Nimm mal eine Murmel“ Kind nimmt eine Murmel in die Hand…
Kinder in diesem Alter „schreiben“ noch nicht bzw. sie sind sich noch nicht im Klaren, dass sie „schreiben“, sondern sie sehen das als „malen“ und „zeichnen“…
Konnte das kaum glauben,
aber auch nach sehr vielen Wiederholungen
und Demonstrationen stellt sich keinerlei Lernerfolg ein.
Woran könnte das liegen?
Gegenfrage: Welchen Anspruch hat deine Freundin an das Kind? Soll es sich selbst entwickeln wie eine Pflanze, die das Wachsen selber lernt oder soll das Kind gleich ein perfektes Schulkind sein? Frage um „Gärtner“ und „Bildhauer“…
Gibt den Kindern Hilfsmitteln auf dem Weg, ihre Welt selbst zu entdecken, aber presst sie nicht schon in frühen Jahren in einen Rahmen, der sie einengt. Wenn der Sohn die „1“ auch beim 1000.Mal „falsch“ schreibt, wird er es beim 1001.Mal merken…
Probleme mit der Wahrnehmung?
Legasthenie?
An wen kann man sich wenden?
Kinderarzt?
Gibt es diesbezüglich empfehlenswerte Literatur?
Empfehlenswerte Computerprogramme, die das Schreiben
spielerisch und „farbenfroh“ vermitteln?
Sorry, wenn ich jetzt ein wenig hart antworte, aber diese Sorgen sind unbegründet und sehr übertrieben. Wie gesagt, mir geht es um die Frage, welchen Anspruch deine Freundin hat? Das Kind sich entwickeln lassen oder es schon in ein Muster pressen?
Grüsse
Matthias