hallo Michaela,
aus Erfahrung weiß ich, daß man in solchen Situationen viel vom eigentlich beherrschten Wortschatz einbüßt. Im Extremfall heißt das, daß man nur noch die Verben do, have, must, can, go, etc. kennt.
Deshalb kann es nützlich sein, daß du dir auf deine Notizen auch spezielle Verben draufschreibst. Eventuell sogar kurze Formulierungen.
Auf jeden Fall gilt: Notizen immer schön groß und übersichtlich schreiben. Und wenn es nur 5 Stichpunkte auf einem DinA4-Baltt sind. Benutze Farben, dann findest du dich leichter zurecht und mußt nicht immer in deinen Notizen suchen. Z.B. blau für das Problem, rot für die Lösung, usw.
(Es ist vollkommen egal, wenn deine Blätter nachher aussehen als hätten sie einen Zusammenstoß mit einem Farbkasten hinter sich, solange du dich darin zurechtfindest)
Trage den Vortrag einem Freund oder den Eltern vor. Auch wenn sie nichts vom Thema verstehen, sie können dir immer noch sagen, daß du zu schnell warst, zu sehr rumgehampelt bist usw.
Wenn du den Vortrag zwei- dreimal vorher gehalten hast, dann weißt du zum einen, wie lange du brauchst, zum anderen bleiben einzelne Formulierungen im Gedächtnis hängen und du wirst sicherer.
Ich hab mal in einem Seminar folgendes zum Aufbau gehört:
First tell them, what you’re going to tell them,
then tell them what you tell them,
and last tell them what you told them.
D.h. mach am Anfng eine klare Übersicht deines Vortrages damit die Zuhörer wissen, was sie erwartet. Dann kommt der Hauptteil, in dem sich die Gleiderung widerspiegeln sollte. Am Schluß kommt noch eine kurze Zusammenfassung, in der du die einzelnen Thementeile nochmals kurz erwähnst.
Auf jeden Fall soltest du deinen Vortrag gut gliedern. Wenn die Zuhörer am Anfang schon wissen, was sie kapitelmäßig erwartet, dann können sie das Gehörte während des Vortrags besser einordnen und somit auch besser behalten. Deswegen hat sich auch die oben erwähnte Einteilung bewährt.
Verlier dich nicht so sehr in Einzelheiten. Deine Zuhörer kennen die Details nicht so wie du und sind wahrscheinlich auch eher am Gesamtzusammenhang interessiert als an der Vollständigkeit der Details. Wenn du zu tief in die Kleinigkeiten eindringst, besteht die Gefahr, daß du deine Zuhörer verlierst. Wenn sich jemand für die genauen Details interessiert, kann er dich ja nach dem Vortrag fragen.
(Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber normalerweise folgt auf den Vortrag die sogenannte Diskussion, in der die Zuhörer weitergehende Fragen stellen können)
Generell gilt, lieber weniger Einzelheiten, dafür aber die Zusammenhänge klarer herausstellen und erklären (natürlich sollte man das auch nicht übertreiben, aber die Tendenz ist auf jeden Fall gut).
Wenn du mit Schaubildern arbeitest, denk daran, daß deine Zuhörer sie zum ersten Mal sehen. Deswegen sind so Sätze wie „Hier sehen sie blabla aufgetragen über soundso“ für sie sehr hilfeich. Erkläre, was in den Schaubildern zu sehen ist, auch wenn es dir klar erscheint. Du hast diese Bilder schon oft gesehen, aber für deine Zuhörer sind sie neu. Sie brauchen etwas Zeit, um sich die Informationen zu erschließen und mit deinen Erklärungen kannst du ihnen helfen.
Soviel für’s erste.
Ich wünsch dir gutes Gelingen.
Grüßle,
Sandra