Ich habe noch einen alten Denon DP-47F-Plattenspieler im Gebrauch, der serienmäßig mit dem DL-160 ausgestattet war. Eine neue Nadel musste her, gibt’s nicht. Gut, dann eben ein neues System, gibt’s nicht mehr. Was tun? Kurzerhand habe ich mich entschieden, auf das DL-110 umzusteigen. Der Preis hat mich allerdings geschockt: Noch teurer als früher das DL-160!? Nein, das lasse ich nicht mit mir machen. Nach langer Suche in einem Elektronikladen erstand ich das komplett originalverpackte System für EUR 95,–. Die Montage war problemlos, neue Einstellungen auch. Nach einigen Wochen intensivem Hören komme ich zu dem Ergebnis, dass das DL-110 sogar noch natürlicher klingt als das DL-160. Bei Jazz und aller Art von akustischer Musik ein wahrer Genuss! Chapeau!
Abschließend möchte ich bemerken, dass das System auch bei einem so genannten Billigplattenspieler eine enorme Ertüchtigung darstellen kann. Wie ein Lautsprecher ist ein Tonabnehmer ein Schallwandler, der für die Wiedergabe von entscheidender Bedeutung ist, ebenso die Tonquelle, in diesem Fall die Schallplatte. Tonarm, Laufwerk, Plattenteller haben eher untergeordnete Bedeutung. Auch Gleichlaufschwankungen, die von der Vodoo-Hifi-Industrie für so wichtig gehalten werden, sind auch bei älteren Plattenspielern nicht wirklich wahrnehmbar. Bis zu einem Wert von etwa 0,5 % ist das wirklich kein Problem. Wer ein DJ-Laufwerk hat, kann das ja mit dem Pitchregler simulieren…
Ich habe das DL-110 mal spaßhalber in einen uralten Neckermann-Plattenspieler eingebaut und über meine Anlage betrieben. Das Ergebnis war hervorragend, so einen Klang konnte das Originalsystem (Shure M71) bei weitem nicht liefern. Also Leute, falls ihr nicht euer Geld nicht zum Fenster rauswerfen wollt, verzichtet auf einen neuen 1000-Euro-Plattenspieler, der außer Design nichts bringt. Nehmt euren vorhandenen Spieler und baut das DL-110 ein. Dann habt ihr von dem, was klanglich möglich ist, bereits etwa 98% erreicht. Um die verbleibenden, nicht wirklich hörbaren 2% auszuschöpfen, müsstet ihr mindestens 5000 EUR investieren. Und wofür? Für eure eigene Dummheit!!!