VW Crafter 2019 auf LED umrüsten

Hallo ihr, ich bekomme demnächst meinen neuen Dienstwagen.

Es ist ein VW Crafter aus 2019. Mein Chef hat leider vergessen die LED Scheinwerfer mit zu bestellen.
Nun hatte er die Idee, welche im Zubehör zu kaufen (keine Ahnung ob das geht) und diese dann nach zu rüsten.

Nun die Frage. Ist dies einfach so möglich? Sprich, alte Scheinwerfer raus und die neuen rein oder ist das mit viel Aufwand verbunden?

Hi.

So ganz einfach ist das nicht. Zumindest das Steuergerät muss umprogramiert werden. (Wenn überhaupt möglich). Was ist denn überhaupt vorhanden?

Hallo,

Zu beachten ist, dass die neuen Scheinwerfer eine Zulassung für die EU haben müssen. Und da kann man ganz klar zwischen originalen Scheinwerfern und solchen von Nachrüstherstellern unterscheiden. Die originalen haben natürlich eine Zulassung. Die Nachrüster - das hängt vom Einzelfall ab. Allerdings ist mir auf der Straße noch kein reiner LED-Scheinwerfer aufgefallen, der anders aussah, als das Original.

Einen Crafter habe ich noch nicht zerlegt, daher ist meine Aussage mit etwas Ungewissheit verbunden. Allerdings sind bei fast allen Autos, die ich in den letzten vielleicht 20 Jahren zerlegt habe, stets auch Schrauben durch die Stoßfängerpartie verdeckt. Bei solchen Autos muss also der Stoßfänger demontiert werden und, falls vorhanden, ein Teil der Unterbodenverkleidung.

Zudem muss der Scheinwerfer eingestellt werden. Idealweise hat man dafür ein passendes Gerät. Ansonsten muss man sich damit befassen, wie man die Scheinwerfer mit Maßband und einer weißen Wand einstellt.

Naja und letzten Endes kann es sein, wie @valdez65 schon schrieb, dass für den originalen Scheinwerfer Steuergeräte umkodiert oder sogar getauscht werden müssen. Eventuell müssen sogar Steuergeräte nachgerüstet werden, weil der LED-Scheinwerfer Funktionen bietet, die laut Zulassung erforderlich sind und die das Auto bei „normalen“ Scheinwerfern nicht hat (zum Beispiel automatische Höheneinstellung). Ein erstes Indiz kann es sein, wenn man mal auf der Internetseite ein Auto konfiguriert und erforscht, welche Ausstattungen zwingend erforderlich sind, wenn man LED-Scheinwerfer bestellen möchte. (Zum Beispiel Lane Assistent.)

Ich folge bei Facebook jemandem, der viel Energie da rein steckt, seinen Seat Leon stets auf dem aktuellsten Stand der Technik zu halten. Der rüstet also alle Dinge nach, die Seat immer wieder neu einführt. Und der sagte mir ganz klar, als ich mich für einen gebrauchten Wagen entscheiden wollte, dass die Nachrüstung von LED-Scheinwerfern beim Leon so kompliziert sei, dass ich lieber gleich nach einem Gebrauchten mit solchen Scheinwerfern suchen sollte.

Ja, mir ist bewusst, dass ich gerade von einem Seat Leon auf einen VW Crafter schließe, der in vielen Details nicht dem Palettenprogramm von VW entspricht. Aber als kleiner Anhaltspunkt kann die Aussage vielleicht dienen.

Grüße
Pierre

Und wozu sind die zwingend notwendig bzw, hätten welchen lichttechnischen Vorteil ? Der Wagen ist auch mit Halogen-Scheinwerfern zugelassen und erfüllt alle Anforderungen.

Zwingend notwendig sicher nicht. Aber wenn Du mal mit modernen Matrix-LED Scheinwerfern gefahren bist, willst Du die nicht mehr missen. Wenn da das Fernlicht dann in diversen Sektoren automatisch auf verschiedene Entfernungen geht, ohne den Gegenverkehr zu blenden, Du einfach mehr und besser siehst, dann willst Du nicht mehr zurück. Wir haben hier momentan am Wagen meiner Frau Halogen (schon mit besseren Brennern als üblich) und LED-Matrix an meinem Wagen. Das ist schon ein ordentlicher Unterschied, und LED ist noch mal eine deutliche Steigerung gegenüber Xenon, was ich zwischendurch hatte, und auch schon ein Gewinn war.

Was hat man sich unter einem ‚besseren Halogen-Brenner‘ vorzustellen?

< MUTMASSUNG>

Es gibt Halogenlampen, die auf „hell“ optimiert sind und solche, die auf „langlebig“ optimiert sind. Im Zusammenhang hier vermute ich besser=heller.

< /MUTMASSUNG>

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Es soll ja alles neu kommen. Sprich Scheinwerfer und alles was dazu gehört. Den Einbau würde eine Werkstatt vor nehmen.

Ich finde die Lichtausbeute um einiges besser. Da ich des öfteren Nachts auf Landstraßen unterwegs bin, sind mir LEDs weitaus lieber.

2 Wildschweine sowie 1 Reh in den letzten 2 Jahren reichen.

Da muss ich mal ganz kräftig lachen.
Natürlich wird der Gegenverkehr immer wieder mal geblendet. Manchmal nur kurz, den die Kamera erkennt den Schein entgegenkommender Autos nicht, sondern wartet, bis die Scheinwerfer selber sichtbar sind.
Manchmal auch gnadenlos lange, weil die Führerhäuser von LKWs gar nicht erkannt werden und deren Scheinwerfer von der Schutzplanke verdeckt sind.

Das Beste aber: Die meisten Fernlichtautomatik-Nutzer merken gar nicht, wie oft sie den Gegenverkehr blenden. Sie vertrauen der Technik blind.

Ich habe selber ein Auto mit dieser Technik. Ich fragte den Verkäufer, ob er sicher ausschließen kann, dass ich damit niemanden blende. „Ich fahre selber oft dieses Auto mit dieser Technik, das funktioniert absolut zuverlässig.“

Das hat er auch gesagt, als ich den Mangel ansprach. Wir haben eine Probefahrt gemacht. Er am Steuer, ich und ein weitere Begleiter als Beobachter. Autobahn und Landstraße. Wir haben jeweils laut angesagt, wer jeweils wie lange geblendet worden war. Es war nie lange still im Auto. Am Ende sagte er „Ähh, ja, also, äh, da steht ja auch drin, dass das System nur im Rahmen der technischen Systemgrenzen arbeiten kann und der Fahrer für manuelles Abblenden zuständig ist“. Ich glaube ihm, dass er zuvor wirklich nicht bemerkt hat, wie oft das System Mist macht.
Ach, einer meiner Kunden hat ne Spedition. Wenn du mal einen LKW Fahrer in Rotglut erleben willst, dann sag ihm, dass du Fernlichtassistenten total super findest, weil die so gut funktionieren.

Ich habe Opel probegefarehn, ich besitze VW. Bei beiden arbeiten die Systeme inakzeptabel, wenn man wirklich mal aufpasst und prüft. Sie müssten verboten werden.

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Genau das ist der Fall.
Man kann die Lichtausbeute durch verschiedene Tricks erhöhen, alle führen zu kürzerer Lebensdauer.

Viele Steuergeräte regeln dabei die Lampenspannung aktiv herunter - sie werden dann z.B. mit nur 92% der Ladespannung getaktet.

LED Scheinwerfer sind billiger als Gasentladungsscheinwerfer. Ihre Langlebigkeit dürfte ein Problem werden, denn eine Degradation (langsamer Lichtstromrückgang durch Alterung) findet auf jeden Fall statt, dürfte durch den schleichenden Prozess aber unbemerkt bleiben. Am Ende fährt man mit ner Funzel-LED unter Halogenniveau herum - man wird es kaum merken. Falls doch: Einen einfachen Austausch des LED-Moduls hat bestimmt kein Fahrzeughersteller vorgesehen.
Ich lass mich mal bei meinem Tiguan überraschen.
Ich wollte sowieso mal die Lichtstärke auf einer Mauer bei reproduzierbaren Bedingungen messen. Dann habe ich zumindest die Chance, den Rückgang zu messen.

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Den genauen Typ habe ich nicht im Kopf. Das war eine Empfehlung unseres Ford-Händlers, nachdem meine Frau sich über das Funzellicht ihres Focus CC beschwert hatte. Wenn ich mich recht erinnere, stammen die von Philips. Und ja, könnte sein, dass die eher auf Lichtausbeute als auf Haltbarkeit getrimmt sind. Wir hatten da über die Jahre ein paar Ausfälle, an die ich mich bei „normalen“ Halogen-Brennern nicht in der Zahl erinnern kann. Aber das ist es meiner Frau sicherlich wert.

Wieviel schneller bist Du denn, wenn Du manuell das Fernlicht ausschaltest? Errätst Du, dass da bald ein Auto entgegen kommen könnte, oder bist Du nicht auch darauf angewiesen, dass Du es am Licht seiner Scheinwerfer erkennst? Wenn diese Automatiken so dermaßen schlecht funktionieren würden, hätten sie sicherlich keine Zulassung erhalten. Denn Blendung ist schon ein ernstes Thema, und bei der lichttechnischen Ausrüstung ist man in Deutschland nun wirklich pingelig! Nicht umsonst kommt ja auch hier gleich der Hinweis, dass man auf gar keinen Fall „irgendwelche“ Nachrüstsets nehmen darf, von denen ja alles mögliche so im Handel ist. Es werden ja nicht umsonst regelmäßig Kontrollen auf illegale Beleuchtungssysteme durchgeführt.

Ich bin bei all den Automatiken und Assistenzsystemen in modernen Autos auch eher skeptisch, und beobachte daher auch durchaus, ob im Einzelfall mal ein manuelles Abblenden bei Fernlichtautomatik nötig sein könnte. Aber weder bei meinem zwischenzeitlich gefahrenen Ford S-Max noch bei meinem aktuellen Volvo habe ich da bislang größeren Anlass für gesehen. Man erkennt bei Matrix-LED sofort, ob/wie sich der Lichtkegel anpasst, und kann dann ja notfalls noch rechtzeitig nachsteuern.

Zudem muss man die Automatik fürs Fernlicht auch konkret zuschalten, und das benötigt bei meinem Volvo einen extra Schiebeschalter. Daher ist die nicht ständig aktiv, sondern nur dann, wenn ohnehin schon das Fernlicht manuell eingeschaltet ist, und dann zusätzlich auch noch die Automatik aktiviert wird. D.h. man haut die nicht sofort rein, wenn man gerade den Wagen angelassen hat, sondern erst dann, wenn man in eine Situation kommt, in der grundsätzlich eine Nutzung von Fernlicht Sinn ergibt.

Danke, @X_Strom, ich habe mich schon oft gefragt, wie gut das wohl wirklich funktioniert, gerade in Situationen, wo ich durch ein modernes LED-Licht geblendet werde. Vielleicht brauchen in solchen Situationen die Automatiken eine dezente Erinnerung per Lichthupe?

Nein, ich raten nicht, aber @X_Strom hat ja schon angesprochen:

Die Fahrer sitzen weit oberhalb der Scheinwerfer und werden vermutlich an Kuppen oft solange geblendet, bis die die Scheinwerfer dann auch sichtbar werden.

Ein umsichtiger Autofahrer blendet hingegen schon ab, wenn er die weißen Lämpchen an der Oberkante des Führerhäuschens sieht oder auch nur den Lichtschein durch Streuung hinter der Kuppe.

Kann man auch für sich nutzen: Wenn ich nachts auf eine Kuppe zufahre und merke, da hat jemand seine Photonenschleuder in Maximalposition reicht oft einmal beherzt Lichthupe - wohlgemerkt bevor der andere Wagen in direkter Sichtweite ist - und der entgegenkommende blendet (manuell) ab.

Da ist man nicht immer aufs Raten angewiesen.

Gruß,

Sebastian

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Nur um meine Perspektive klarzustellen: Ich bin noch nie ein Auto mit Fernlichtassistent oder LED-Scheinwerfer gefahren, im Haushalt haben wir eins mit Xenon und eins mit Halogen.

Und ja, ich bin immer wieder begeistert, was der Hersteller da aus den Halogenlampen herausholt, die sind dort nach meinem Geschmack besser als alles andere, was ich zuvor an Halogenlichtern erlebt habe und müssen sich beileibe auch nicht vor den Xenon-Leuchten des anderen Autos verstecken.

Sebastian

Warum bestellt denn die Werkstatt nicht die Brenner?
Dann kann man einer Menge Probleme aus dem Weg gehen, sei es wegen des Steuergerätes, wegen der Anschlüsse, wegen des richtigen Brenners usw. Du handelst dir vielleicht Riesenärger ein, wenn du mit den Brennern ankommst und es müssen vielleicht noch neue Anschlüsse bestellt werden oder sie passen doch nicht oder funktionieren nur mit Zusatzausrüstung etc.
Aus diesem Grund verbauen wir z.B. keine mitgebrachten Ersatzteile. Entweder alles aus einer Hand oder gar nicht.

Soon

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Dann meinst du vermutlich die ‚X-tremeVision‘. Ähnliches gibt es auch von anderen Herstellern:


Ich habe zum Beispiel die NightBreaker von Osram in Benutzung. Ja, es gibt Ausfälle, aber das bessere Licht ist nicht nur „gefühlt“ und „Placeboeffekt“.

Ich wusste nur nicht, was du mit ‚Brenner‘ meintest. Für mich sind das ganz normale Glühlampen, nichts weiter. ‚Brenner‘ sind nur die Lichtbogenlampen.

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Diese Automatik ist der absolute Mist. Wie oft muss ich ne Weile selbst aufblenden bis die Leute raffen, dass sie Fernlicht an haben…

Zumal es die einzige blaue Lampe im Tacho ist und die Leute schaffen es selbst diese zu übersehen.

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