Moin!
Nur vorab: Wir sprechen von einem VW Polo 2010. Also nicht von einem wertvollen, komplexen High-Tech-Sportwagen.
Ich gehe davon aus, dass Dein Auto mit einem Benzinmotor ausgestattet ist, nicht mit einem Diesel.
So gut wie alle Autohändler haben heute das Problem, am Neuwagenverkauf wegen der harten Konkurrenz nicht mehr allzu viel zu verdienen. Also wird das Geld in der Werksatt verdient. Dabei unterstützen die Hersteller sie mit der eigentlich guten Idee, den Service nicht nach festen zeitlichen oder Kilometer-Intervallen vorzuschreiben, sondern nach irgendwelchen flexiblen Parametern. Eigentlich sollte es so sein, dass stark beanspruchte Fahrzeuge häufiger, schonend und selten gefahrene Fahrzeuge weniger oft zum Service müssen. In der Realität sind die früher üblichen 2 Jahre / 20.000 Km jedoch meist verkürzt worden. Das gipfelt z.B. darin, dass unsere Firmen-BMWs, die ca. 15.000 Km im Jahr gefahren werden, 1-2 mal im Jahr zum Service „möchten“. Da die Autos geleast sind, müssen wir diesen Unsinn einhalten. Diese Langstreckendiesel würden ein Serviceintervall von 2 Jahren / 30.000 Km locker vertragen.
Wenn Du Dein Auto ganz normal benutzt, also nicht nur extreme Kurzstrecken damit fährst oder sehr viel, würde ich persönlich die Serviceanzeige ignorieren und mich an ca. 2 Jahre / 20.000 Km halten. Das reicht für einen einfachen Benzinmotor völlig aus und spart Geld.
Garantie hat das Auto sowieso nicht mehr und bei einem Wiederverkauf wird ein Käufer zwar Wert auf regelmäßigen Service legen, niemand wird jedoch vom Kauf absehen, wenn man brav Intervalle von 2 Jahren / 20.000 Km nachweisen kann.
Schlauerweise verbindet man den Werkstatttermin mit dem TÜV-Termin und lässt die Werkstatt alle 2 Jahre alles auf einmal erledigen.
Fährst Du sehr viel mehr als 10-12.000 Km pro Jahr, reicht auch nach 20.000-25.000 Km ein Ölwechsel mit grober Durchsicht und nach insgesamt 2 Jahren dann eine etwas größere Inspektion.
Ich würde darauf achten, dass alle Lampen funktionieren, alle 20.000 Km das Öl und der Ölfilter gewechselt werden und mal auf den Verschleißstand der Bremsen geschaut wird und die Bremsflüssigkeit alle 2-3 Jahre gewechselt wird. Der Ölstand ist alle 2 Tankfüllungen mit zu kontrollieren und ggf. auszugleichen. Dabei soll man nicht zu viel einfüllen. Dann bist Du auf der ganz sicheren Seite. Wenn zwischenzeitlich ein Defekt auftritt, kann man in der Werkstatt ja darum bitten, schnell grob über die wichtigsten Sachen zu schauen. Einen 2010er Polo mit Saugbenziner (welchen Motor hat er denn?) kann man auf diese Weise noch 20 Jahre fahren.
Bei meinen älteren Autos gibt´s für Benziner alle 2 Jahre eine Inspektion mit Ölwechsel. Auch wenn dann 30.000 oder 40.000 Km gefahren wurden. Die Diesel bekommen einen jährlichen Ölwechsel und alle 2 Jahre eine größere durchsicht. Die Motorräder bekommen einen jährlichen Ölwechsel und jährlich eine genaue Durchsicht. Das hat sich bewährt. Die Herstellervorgaben sollte man höchstens bei überzüchteten Motorrädern und Supersportwagen sehr ernst nehmen. Wichtig ist, dass die Inspektionen in bezug auf den Arbeitsumfang dem entspricht, was der Hersteller vorschreibt. Dies wird alzu oft ach von Markenwerkstätten ignoriert. Also erst mal eine gute, vertrauenswürdige Werkstatt suchen. Da muss nicht unbedingt „VW“ an der Wand stehen.
Moderne normale Autos sind so wie ich es beschrieben habe bestens versorgt.
Gruß,
M.