Vw t4

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe bei meinem t4 den radbremszylinder li hi getauscht, d.h. einen neuen eingebaut. wenn ich jetzt fest auf das bremspedal trete, füllen sich die beiden staubschutzbälge mit bremflüssigkeit. also gehe ich zum händler und tausche den vermeintlich kaputten zylinder um und baue den neuen ein. probebremsung: es füllen sich die beiden bälge wieder mit bremsflüssigkeit. es kann doch nicht sein, dass beide zylinder einen fehler haben! noch dazu wo ich sie zerlegte und keinen fehler fand- in beiden! ich bin ratlos. hast du einen tipp für mich?
mfg. roman gutscher

Hallo Roman,

dass der Radbremszylinder als Neuteil zwemal defekt ist, ist sehr unwahrscheinlich.

Hast du nur den Brenszylinder gewechselt, und sonst nichts anderes in Anlage verändert?

Ich vermute, dass am Ritzel zum Bremse einstellen die Blechfeder nicht mehr in die Zahnung greift, und die Bremsbeläge auf der gegenüberliegenden Seite nicht mehr weit genug gespreizt werden, der Einstellmechanismus ist dann evtl voll zusammengefahren, oder du hast vergessen, die Bremse nach Montage einzustellen

Wenn du dann auf das Bremspedal trittst, dann kann der Zylinder zu weit auseinanderfahren, dass Bremsfluid austritt. Das Rad hat dann auch keine Bremswirkung.

Du solltest bei der Montage der Trommel gerade noch an den Belägen vorbeibekommen, und dann, wenn sie montiert ist, an dem Ritzel so nachstellen, dass du ganz leichte Schleifgeräusche beim Drehen der Trommel wahrnimmst, das Schleifen verschwindet schnell, und die Bremse ist dann richtig eingestellt.

Was beim T4 auch wichtig ist, ist der Bremskraftregler, der mittig vor der Hinterachse ist. An den gehen die Bremsleitungen, und zwei Stangen von der Hinterachse, die über Federn mit dem Regler verbunden sind, dass er je nach Beladung den Bremsdruck drosselt oder nicht.

Das Teil muss leichtgängig sein, also gut mit WD40 fluten, häufig bewegen, bis es wieder leichtgängig ist, und dann fett einfetten.

Wenn der Regler festsitzt, dann ist das beim Tüv ein KO-Kriterium, falls er den überprüft.

Desweiteren habe ich noch nen Tipp, der dir mit Sicherheit hilft: http://www.t4forum.de/wbb3/index.php?page=Portal

Wenn du dich dort anmeldest, dann bist du bestens beraten, und du wirst dich dort wohlfühlen.

Eine andere Seite, die ich dir ans Herz legen möchte, wäre: http://www.t4-wiki.de/wiki/Hauptseite , ein sehr gutes Sammelsurium über fast alle Fragen zum T4, die T4-Wikipedia.

Übrigens bin ich im T4Forum als Thommi unterwegs. Schaue dich dort mal um, auch unangemeldet, da geht es nicht nur um T4, das ist eigentlich ne grosse Familie, und bestimmt findet sich jemand aus deiner Nähe, der mal kurz vorbeikommt, und dir hilft.

Bitte informiere mich, ob ich mit meinem Verdacht recht hatte, und wenn du weitere Fragen hast, dann melde dich nochmal.

Bin am Wochenende auf einem Forumstreffen auf dem Campingplatz Heidehof bei Laichingen, kann man im Forum nachlesen, und da kann ich mich mal durchfragen, was da noch sein könnte, bin da auch ab und an online.

Gruss

Thommi

servus thomas,
erst mal vielen dank für deine prompte und ausführliche antwort.
ich habe außer zylindertausch nix anderes am bremssystem gemacht. deine idee die backen möglichst weit auseinanderzuschrauben funzt nicht, weil der balken, der die distanz der beiden backen einstellt, an der oberen hälfte der trommel ansetzt und somit die distanz beim radbremszylinder verändert. wenn ich die rändelschraube herausdrehe, wird also auch der weg, den die kolben des zylinders zurücklegen müssen, länger. somit ist der weg der kolben letztendlich durch die größe (durchmesser) der bremtrommel begrenzt. die methode, die du vorgeschlagen hast, funktioniert aber beim alten t2. der hat die einstellschrauben gegenüber vom bremszylinder.
da ich im restlichen system nichts geändert habe, muss es im bereich des zylinders sein. ich bin aber mit meinem latein ziemlich am ende. vielleicht triffst du in laichingen jemand, der einen guten tipp parat hat.

vile grüße und nochmal danke, roman

Ooops… Servus Roman,

da habe ich mich wirklich vertan wegen dem Spreizbalken, und ich glaube, dass du da wirklich Ahnung davon hast, bezogen auf den T2. Habe da mal im ETKA nachgeschaut und gesehen, dass der Spreizer tatsächlich auf der Bremskolbenseite sitzt. Du bist auch ein Fahrer nach dem Motto einmal Bus, immer Bus. Ich hatte das Teil schon lange nicht mehr offen. Ein wenig Bremsfluid kann immer austreten, aber bei deinem T4 muss das wirklich viel sein.

Eine Idee hätte ich noch, aber die kann ich eigentlich ob deiner Kenntnisse fast ausschliessen, aber trotzdem:

Wechselst du das Bremsfluid regelmässig, und fährst du regelmässig in Bergregionen?

Dein „servus Thomas“ macht den Eindruck, dass du aus Bayern kommst, und da gibt es richtige Berge :smile: Meine damit, dass dein Bremsfluid evtl zu viel Wasser hat, das beim Bremsen zum verdampfen neigt. Das merkst du dann aber beim Bremsen, wenn da Gasblasen drin sind.

Wenn du möchtest, dann gib mir mal deine Region an, in der du wohnst. Ich wohne knapp am LKR Dillingen, meine E-Mail ist [email protected].

Über diesen Weg könnte ich dir auch Dateianhänge senden, was hier scheinbar nicht geht.

Gib mir mal alle Daten zu deinem T4. Motorkennbuchstaben oder einfach die kW/PS und den Sprit den er braucht (Diesel oder Benziner), und dann noch das Baujahr. Wenn du dich im T4Forum angemeldet hast dann kannst du eine PN an „thommi“ (mich) senden, oder als Gast unangemeldet anonym dein Problem posten, also ein eigenes Thema eröffnen.

Mein Latein endet nämlich genauso wie bei dir.

Noch ne Frage: War der Bremszylinder komplett mit Dichtmanschetten und Kolben, oder hast du nur dem Bremszylinder selbst besorgt, was ich allerdings nicht glaube?

Gruss

Thommi

Hallo !
Die Kolben müssen mit einem Rücksteller der diese auch gleichzeitig dreht zurückgestellt werden.
Sonst „Arsch“ wie man so schön sagt.

Gruß Klaus

servus thomas,

also das erlebnis, das ich mit diesen verschissenen radzylindern hatte, ist nicht zu glauben.
nach reiflicher überlegung und vielen stunden grübeln hab ich mich jetzt mit bauchweh und schiss dazu aufgerafft einen teuren originalzylinder beim herrn vw zu kaufen. kostet 82 euronen - im vergleich zu den nachbauzylindern um 55.- teurer! aber jetzt kommt das unglaubliche: er leckt nicht! was mich aber am meisten wurmt, ist, dass ich nicht weiß, warum die beiden nachbauzylinder nicht dicht waren. ich habe beide zerlegt und keinen fehler gefunden. perfekte zylinderwände und ebensolche manschetten. die marke der beiden war „pex“. von denen hab ich schon unzählige gekauft und war immer zufrieden.
jedenfalls bin ich froh, dass ich die sache erledigt habe.
dir möchte ich nochmals dafür danken, dass du mir so ausführliche tips geliefert hast.
ich bin übrigens nicht aus bayern sondern aus ostösterreich in der nähe von wien. diese gegend ist bei der türkenbelagerung wiens 1683 entvölkert und nachher von bayern aus wiederbesiedelt worden. daher die ähnlichkeit des dialekts.

herzliche grüße nach dillingen, roman