Wachsen Steine in der Erde?

Können Steine eigentlich wachsen? Wird ein normaler Stein immer größer?
Im Garten tauchen immer wieder kleine Steine auf, obwohl diese regelmäßig abgesammelt werden.

Nein. Steine wachsen (in der Regel) nicht in der Erde. Steine sind hierzulande fast immer Bruchstücken größerer Steine, die Bruchstücken großer Felsen sind und diese großen Felsen haben sich durch einen der üblichen Prozesse gebildet (entweder direkt aus flüssigem Gestein, durch Sedimentation und Diagenese oder durch Metamorphose).

Es gibt zwar Sonderfälle, wo Steine direkt im Boden wachsen können (Laterite sind ein Bodentyp, wo das passiert), aber das dauert sehr lange und tritt hier auch nicht auf.

Hi
Durch Sedimentverfestigung oder durch Konkretionsbildung können sich im Boden natürlich neue, feste (festere) Steine bilden. Diese Konkretionen und Verfestigungen sind allerdings meist nicht besonders verwitterungsresistent und zerfallen nahe der Oberfläche wieder.

Bei dir dürfte der Fall allerdings auf eine andere Ursache zurückzuführen sein. Durch Frost-Tau-Wechsel werden Steine an die Erdoberfläche befördert. Der Boden friert von Oben nach Unten zu, dabei dehnt sich das Wasser aus und der gesamte Boden hebt sich (samt darin befindlichen Steinen) etwas an. Wenn der Boden dann wieder von Oben her auftaut, dann sinkt der Stein weniger stark ein als das Ihn umgebende Erdreich, denn er sitzt ja noch auf einer gefrorenen Schicht. Dazu kommt, dass ein Stein die wärme besser leitet, also sich bei Frost um den Stein das material schneller gefriert als in der Umgebung, und durch die Ausdehnung des Wassers wird der Stein ein wenig nach Oben befördert.

In Extremfällen können sich dadurch Frostmusterböden bilden.

LG
Mike

Im Garten tauchen immer wieder kleine Steine auf, obwohl diese
regelmäßig abgesammelt werden.

Wenn man den Garten bearbeitet, trennen sich grobe Anteile („kleine Steine“) von feinen (z.B.Sand). Falls beide anfänglich völlig gleich verteilt waren, führt die Bewegung etwa einer Harke durch diese Anordnung hindurch dazu, daß die Teile gegeneinander verschoben werden und die „kleinen Steine“ bewegen sich nach oben, die feinen Teile nach unten.
Das Phänomen kann man z.B. in der Oberpfalz - der „Steinpfalz“ - gut beobachten.
Fleißige, „steinreiche“ Bauern haben über die Jahre hinweg Steine aus den Äckern herausgelesen und am Rand zu Hügeln aufgeschichtet.
Immer wenn sie nach so einer Reinigungsaktion mit dem Pflug durch den „entsteinten“ Acker fahren, erscheinen wieder Steine.