Wadenbeinbruch

Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob sich folgende Frage so pauschal beantworten läßt: wie lange ist man nach einem Wadenbeinbruch „außer Gefecht“ - soll heißen: wie lange nach dem Bruch kann man wieder damit rechnen in die Arbeit gehen zu können (sitzende Tätigkeit am PC).

Ich weiß daß die Antwort spezifisch von der jwlg. Situation abhängt aber gibt es ungefähre, durchschnittliche Erfahrungswerte (im Sinne von ca. 5-6 Wochen nach dem Bruch wieder mit Gehgips möglich etc.) ??

DANKE und Gruß
max

Ich hatte einen Wadenbeinbruch, da war ich 19. Ich hatte allerdings nur einen Haarriss, habe weder Gips noch Schiene, sondern nur Krücken bekommen. Eine Woche lang hab ich das Bein ruhen lassen, danach sollte ich es schon belasten. Also habe ich alle meinen normalen Wege bewältigt, habe auch schnell auf die Krücken verzichtet (war im Winter mit Schneematsch, da fand ich mit den Krücken keinen Halt). Ich musste allerdings regelmäßig ruhen und das Bein hochlegen, sonst ist Fuß und Bein tierisch angeschwollen und das tat auch etwas weh. Auf sportliche Aktivitäten habe ich aber vollends verzichtet, auch auf Autofahrten. Aber Bürotätigkeiten und bei mir Prüfungen waren in meinem Fall möglich, so lange ich regelmäßig das Bein hochlegte. Nach ein paar Wochen war alles in Ordnung.

Bis denne
Schnoof

Hallo Max,

nein, das lässt sich nicht so pauschal beantworten, da es verschiedene Arten der Brüche (Kompliziertheit) und ihrer Lokalisation am Röhrenknochen mit gleichzeitigen Bänderrissen gibt.

Einer meiner Söhne therapiert gerade an einer Fibulafraktur (Schrägfraktur) mit 2 Bänderrissen.
Eine Fraktur der Fibula (Wadenbein,langer Röhrenknochen)wird heute operativ mit einer Metallplatte und Schrauben fixiert, um schnell und gerade zusammenzuwachsen zu können.
Die Bänderrisse wurden genäht.
Nach der OP darf der Fuß 6 Wochen nicht belastet werden. In der Klinik bekam mein Sohn eine ausführliche schriftliche Erläuterung zur Fraktur und operativer Versorgung, mit der Empfehlung auch zu Hause das Bein, so oft es geht, hoch zu lagern. Während dieser 6 Wochen muss er sich selber täglich noch je eine Heparinspritze geben.

Zum Gehen benutzt er zwei Unterarmgehstützen, das ist zu Hause beim Treppensteigen (Wendeltreppe) fast ein Kunststück, aber junge, kräftige Leute schaffen das.
7 Tage nach OP konnte der Gips abgenommen werden und wurde durch eine maßangefertigte Orthese („Godesberger Schiene“) ersetzt, die mit Klettverschlüssen eng am Unterschenkel und Fuß fixiert wird + elastischer Verband, um vor Stößen zu schützen. Am 10. Tag wurden die Fäden gezogen. Zwischendurch soll noch mal geröntgt werden, jemand von uns muss ihn dann zur ambulanten Chirurgenpraxis fahren.

Wenn die 6 Wochen vorbei sind, soll während 2 Wochen mit Krankengymnastik und Teilbelastung des Fußes begonnen werden. In der Klinik sprach der behandelnde Arzt von einem Arbeitsausfall von 8 – 12 Wochen.

Zum Verständnis:
http://www.dr-gumpert.de/html/aussenknochelbruch.html
Bei der höher gelegenen Fibulafraktur auf Höhe der Syndesmose (Bänder) oder darüber (Weber B+C), wird eine Verplattung (Plattenosteosynthese – 7 selbstschneidende Schrauben) der Fraktur durchgeführt. Die Platte sollte so angelegt werden, dass wenigstens 3 Schrauben oberhalb und unterhalb der Frakturzone zum Liegen kommen. Über eine zusätzliche Schraube (interfragmentäre Zugschraube) kann der Bruch zusammengezogen werden, was sich positiv auf die Knochenheilung auswirkt. Zur Stabilisierung bei gerissener Syndesmose (Bänder) können ebenfalls Schrauben verwendet oder es kann genäht werden.

Gruß, Renate

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Danke an Euch beide -> * (owT)
merci

max