Hallo!
oft wird vor einem „Scheitern des Euro“ gewarnt. Mich würde
interessieren, ob es überhaupt ein denkbares Szenario gibt,
dass der Euro aufgegeben und die EU-Staaten zu den alten
Vor-Euro-Währungen zurückkehrt?
Google dich schlau.
Anfangen kannst du beispielsweise hiermit:
http://www.hsu-hh.de/meyer/index_g3dPRljWPGj6CrHT.html
Auszüge:
_Ein Austritt aus dem Euro und die Wiedereinführung
der Neuen Deutschen Mark
(NDM) werden alternativfähig. Damit
wäre zugleich einem drohenden chaotischen
Zerfall der Währungsunion zuvorgekommen.
Das rechtliche Problem hierbei:
Der EU-Vertrag sieht ein Ausscheiden
nicht vor. Konstruieren ließen sich sowohl
ein Teilaustritt aus der EU gemäß Art. 50
EUV als auch eine Ermächtigung durch
die Union.
Überlegenswert wäre die Einführung
zeitlich begrenzter Kapitalverkehrs- und
Grenzkontrollen. Im Rahmen einer globalisierten
Wirtschaft mit freiem Waren- und
Dienstleistungsverkehr hätten sie jedoch
nur begrenzte Wirkungen. Der Wechselkurs
der NDM gegenüber dem Euro würde
sofort aufwerten, entweder frei am Markt
mit geschätzten 30 Prozent oder aber mit
einer festgelegten Rate von vielleicht zehn
Prozent.
Binnen dreier Monate müssten Bundesregierung
und Bundesbank mit der
EZB die Austrittskonditionen aus der
Währungsunion aushandeln. Dazu gehört
auch die Beteiligung Deutschlands an den
möglichen Verlusten der EZB durch die
bisherigen Anleihenankäufe und weiterer
Geschäfte mit den Banken der Krisenländer.
Durch den Anteil Deutschlands von 27
Prozent könnte dies den Steuerzahler bis
zu 30 Milliarden Euro kosten.
Eine starke NDM hätte erhebliche realwirtschaftliche
Folgen. Wurden exportintensive
Branchen wie Maschinenbau
oder Chemie bislang durch reale Abwertungseffekte
innerhalb des Euro-Raumes
begünstigt, so drohen infolge einer aufwertenden
Währung zumindest kurzfristig
Überkapazitäten.
Aufwertungen der NDM würden die
deutschen Euro-Auslandsschulden entwerten
und überschuldeten Staaten die Tilgung
erleichtern. Wegen der hohen Netto-
Gläubigerposition Deutschlands kommt es
per saldo zu einem Vermögensverlust von
geschätzt 150 Milliarden Euro.
Insgesamt hätte Deutschland das Experiment
Einheitswährung mehr als 200
Milliarden Euro oder rund zehn Prozent
seiner Wirtschaftsleistung gekostet. Dieser
Betrag erscheint immens. Er ist jedoch kalkulierbar
und fällt einmalig an. Er ist Lehrgeld.
Die NDM wäre zudem ein Kristallisationspunkt
für die Aufnahme weiterer EUMitglieder
wie die Niederlande, Österreich,
Finnland, Schweden und Dänemark. Auch
vor diesem Hintergrund wäre die Namensgebung
der Nord-Währung (Nord-Euro/
Nordo) besonders überlegenswert._
Mein Statement: Eine Rückkehr der EU-Staaten zu den alten Vor-Euro-Währungen, wie es deine Frage ist, wird es nie und nimmer geben.
Eher schon, neben der Möglichkeit des Ausstiegs einiger Länder, zwei, drei „(teil)verschiedene Euro“.
Es wäre ja auch vollkommen unverständlich, weshalb Länder mit strukturell ähnlichen Volkswirtschaften wieder eigenständige Währungen haben sollten.
E.T.