Ok der Nachtrag hilft mir schon wesetnlich weiter.
Abschnitt 1: Der Träger mit den LED.
Also dein problem sind die Temperaturen und der Wärmestrom.
Du willst die LED- Module auf eine geeignete Temperatur abkühlen. Also gibst du dir die Temperatur T_T
vor, und legst alles andere danach aus- Beispielsweise 40°C (je nach belieben -je niedriger die Temperatur
werden soll, um so besser musst du die Wärmeabfuhr konzipieren). Dann geh ich mal davon aus, dass
du ein paar Daten über die LEDs hast. Darunter zählt die Leuchtleistung (wie bei Lampen z.B. 60W) Leitungswiderstand
pro Meter, Spannung, Stromstärke, Anschlussleistung etc.
Wenn du von der benötigten Anschlussleistung die Leuchtleistung abziehst, bekommst du die Leistung, die den
Wärmestrom bildet, DEnn alles was von der Anschlussleistung nicht in Licht umgewandelt wird, wird als Wärme
abgeführt. Schließ zur Not die LED an ein Multimeter an.
Nun hast du T_T und Wärmeleistung der Diode = abzuführender Wärmestrom.
Abschnitt 2: zwischen Träger und Gehäuse.
Ein Fluid zur Wärmeübertragung kannst du getrost vergessen. Die Wärmeleitkoeffizienten von Luft und Wasser sind ca.
100.000 bis 1Mio. mal kleiner als die von Aluminium oder Kupfer. Und wenn du Wärmeübergang realisieren wolltest, müsstest
du ohne zusätzliche Kühlrippen am Träger schon eine Wasserkühlung mit Pumpenantrieb installieren. Ich hab es überschlags-
mäßig mal durchgerechnet.
Es gibt ja Erfahrungswerte für die alphas. Die kann man im VSI_ Wärmeatlas nachlesen.
freie Konvektion von gasen --> 1-10 W/m*k
erzwungende Konvektion von Gasen --> 10-100 W/m*K
frei Flüssigkeiten --> 100-1000 W/m*K
erzwungen Flüssigkeiten --> 1000-10000 W/m*K
Ein Beispiel:
Wärmeleitung mit Alublech A=50cm² , l=5cm, T_T=40°C, T_G=30°C, Lambda=209 W/m*K
Da kommt ein Wärmestrom von 209 W raus.
Bei erzwungene Konvektion mit Luft, und der gleichen Kontaktfläche kommen ca. 50 W
raus, je nach stärke der Konvektion. Also wenn du die Wärme vom Träger zum Gehäuse übertragen willst, ist Wärmeübergang
eigentlich ungeeignet. Was du aber machen kannst ist eine Luftkühlung des Trägers, wobei kühle Luft zugeführt und
erwärmte Luft direkt abgeführt wird (wenn du technisch die Möglichkeiten hast). Dadurch würdest du das gehäuse komplett
außen vor lassen. Du gehst davon aus, dass der Träger längs angeströmt wird. Der hat eine konstante, von dir vorgegebene Temperatur.
Die Temperatur der Luft am Eintritt gibst du dir selbst vor (je nach klimatischen Bedingungen solltest du für einen ungünstigen Sommerfall
rechnen - beispielsweise 30°C).
Weiteres Vorgehen:
a) Du gibst dir eine Austrittstemperatur vor und berechnest den notwendigen Volumenstrom
QPunkt_LED = cp_Luft*Massestrom_Luft*Temperaturdifferenz_Luft
Die Formel entsprechend umstellen und Massestrom der Luft bzw. dann den Volumenstrom ausrechnen. QPunkt_LED wie oben beschrieben,
Temperaturen gibst du dir zur Auslegung vor (z.B. 30 und 35°C - nimm aber nicht genau die LED- Temperatur - da wird die Auslegung Murks)
cp_Luft aus Tabellen.
b) Ich denke, du kannst aus deiner zeichnung bzw. in real den Strömungsquerschnitt ermitteln und daraus die Strömungsgeschwindigkeit
berechnen. Diese brauchst du dann, um mithilfe der Nusselt-Zahl das alpha zu berechnen. Falls du dich mit der Berechnung des Wärmeübergangs-
koeffizienten nicht so auskennen solltest, dann orientiere dich an oben genannten Erfahreungswerten für alpha.
c) Du musst aus der Eintritts- und Austrittstemperatur der Luft sowie der gewählten LED_Temperatur die „mittlere logarithmische Temperaturdifferenz Tm“
berechnen. Die formel findest du sicher in Formelheften oder bei Wikipedia -die ist nicht so schwer.
d) Dann stellst du folgende Formel nach Ax (Wärmeübertragungsfläche) um:
QPunkt_LED= alpha*Ax*Tm
So weißt du, wie groß die Fläche zur Wärmeübertragung sein muss, damit die Wärme an den Luftstrom bei vorgegebenen Temperaturen sein muss.
Wenn diese fläche kleiner ist, als überströmte Fläche des Trägers, wirst du an den Träger noch ausreichend viele Kühlrippen z.B. aus Aluminium
installieren müssen.
Das sollte funktionieren, wenn du richtig rechnest- mach hier und da ein paar KLEINE Sicherheitszuschläge und sieh was dabei raus kommt. Wenn
die Ax extrem groß sein sollte, wirst du über Kühlung mit Wasser oder Öl nachdenken müssen aber ich glaube nicht, dass das so kommt.
Abschnitt 3:
Beachte, dass es nicht viel bringt, die Wärme einfach nur vom Träger zum Gehäuse mit Blechen zu leiten (Wärmeleitung), denn
das Gehäuse muss ja die Wärme auch abgeben können. Wenn also die Fläche des Gehäuses zu klein ist, wird auch dort die Temperatur gewiss ansteigen.
Dann müsstest du die unter d) genannten Kühlrippen am Gehäuse installieren, was sicher nicht schön aussieht und wahrscheinlich wirst du dann trotzdem
erzwungene Luftkonvektion benötigen.
Zusammenfassung: Die Temperaturen gibt man sich meist vor, und legt danach sowas wie Flächen und Volumenströme aus. Der Wärmestrom ergibt sich immer
aus der Energiequelle (in diesem Fall die LEDs)
Ich hoffe ich konnte dir helfen. Falls ja, dann versieh den Beitrag doch bei Lust und Laune mal mit einem „Stern“ . Dafür wäre ich sehr dankbar
Wenns noch Fragen gibt -immer her damit.