Hallo!
ich überlege grade, es gab doch früher Waschsalons, wo man in
großen Maschinen schnell seine Wäsche waschen und trocknen
konnte.
Die Waschsalons waren ein für viele Leute erforderlicher Notbehelf - enge Stadtwohnung, kein Platz/kein Geld für eine eigene Waschmaschine, im Trockenraum wurde geklaut… Von schnell konnte im Waschsalon keine Rede sein. Mehrere Stunden in nicht immer sehr angenehmer Gesellschaft waren einfach futsch. Zu Fuß mit Wäschekörben zum Waschsalon ist auch nicht unbedingt spaßig. Also mit dem Auto, wenn man denn einen Parkplatz in der Nähe fand. Nee, schön geht anders.
Jetzt kam bei einer Freundin und mir die Überlegegung auf,
wenn man seine Wäschen weg gibt zum waschen, was kostet sowas
Socken, Pullover, Bettwäsche, Tischtücher, Unterwäsche, Handtücher, Hemden und T-Shits, Jeans - das wird auf die Dauer richtig teuer. Eine Wama kostet ab 300 €, laß’ es 500 € sein, die hat sich beim Vergleich mit Dienstleistern binnen ein oder 2 Jahren bezahlt gemacht. Von der Unabhängigkeit ganz zu schweigen.
spart man sich ja alles, und auch die Zeit natürlich.
Man spart gar nichts, insbesondere keine Zeit. Zu Hause belädtst du die Wama, anschließend den Trockner, wann es gerade fällig ist. Waschmittel einfüllen und Wama einschalten dauert keine Minute, Irgendwann in den Trockner umladen, dauert auch kaum mehr als eine Minute. Wer statt dessen all sein Zeug in die Wäscherei trägt, hat allein für die Wege mit ganz anderen Zeiten zu rechnen und muß sich fürs Hinbringen und Abholen an Geschäftszeiten halten. Klar, man kann die Wäsche abholen und bringen lassen. Muß man natürlich bezahlen und sich schon wieder mit dem Dienstleister zeitlich abstimmen.
Das paßt alles vorne und hinten nicht. Außerdem wird Wäsche gelegentlich außerplanmäßig schmutzig, so daß man froh ist, zu unchristlicher Zeit mal eben eine Ladung in die Wama stopfen zu können.
Geht es um größere Mengen großer Wäschestücke, die gewaschen und gebügelt werden müssen, etwa in einem Betrieb die Kittel der Mitarbeiter, ist ein externer Dienstleister im Regelfall zu bevorzugen. Sonst müßte man nicht nur für ausreichend große Maschinen von der Wama jenseits haushaltsüblichen Fassungsvermögens bis zur Bügelmaschine sorgen, sondern auch den Raum vorhalten und den Lohn der mit der Wäsche beschäftigten Mitarbeiter bezahlen. Dabei muß man nicht viel rechnen, um zu erkennen, daß man den wöchentlich anfallenden Berg Handtücher, Kittel, Tischwäsche nebst Massen an Montagehandschuhen im großen Sack abholen und gewaschen, gebügelt und zusammengelegt wieder anliefern läßt. Aber die anzustellenden Rechnungen in Privathaushalt und Gewerbe sind verschiedene Stiefel.
Was kostet das ungefähr ? haben im Internet nur Wäschereien
gefunden, die Preise pro Wäschestück angeben, das wäre ja
utopisch für eine Familie.
Auf die Idee, die komplette Wäsche von einer Wäscherei bearbeiten zu lassen, wird eine Familie nicht kommen. Einfach nicht praktikabel und zu teuer. Haus ist abgebrannt und die Familie im Hotel/in der Notunterkunft muß sich begrenzte Zeit irgendwie mit der Wäsche über die Runden retten, in solcher Situation ist der Dienstleister praktisch, aber nicht im Normalfall.
Was für die Wäsche gilt, trifft auf die anderen Bereiche des privaten Lebens in gleicher Weise zu. Man kann argumentieren, was man nicht alles an Strom, eigenem Geschirr und Zeit für’s Kochen und für den Abwasch spart, wenn man zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot ins Restaurant geht. Manche Leute leben so (grauslich). Aber das ist nicht jedermanns Sache und kostet im Vergleich mit Unabhängigkeit durch Selbermachen ein Vielfaches.
Gruß
Wolfgang