Wahl des richtigen (halbwegs sinnvollen) Drehmomentschlüssels (Kauf)

Kern der Frage ist, welchen Drehmomentbereich ich am besten auswähle, um den Hauptzweck optimal und ein paar Nebenanwendungen brauchbar abzudecken.

(mir ist bewusst, dass die Frage auch Meinungen provozieren wird, damit habe ich kein Problem, weil es keine 100%-Lösung dazu gibt. Aber haut Euch nicht die Schädel ein)

Hauptzweck: Zum Nachziehen der Radmuttern, wenn man es selber macht, sollte man ja heutzutage einen Drehmomentschlüssel verwenden.

Als ich das das letzte Mal gemacht habe, hab ich mir aus der Nachbarschaft einen geliehen, da ich grundsätzlich versuche, nicht jedes Werkzeug selber zu kaufen, der Nachhaltigkeit wegen. Nun bekam ich da ein Baumarktgerät, das noch dazu gespannt gelagert worden war. Da standen mir die Haare zu Berge. Deswegen hab ich beschlossen, hier mal wieder eine Ausnahme zu machen und mir einen selber zu beschaffen. Zuerst wollte ich einen gebraucht, aber bei der Bucht bieten sie schon 50 € oder mehr für einen sichtbar benutzten, mit Lackresten und Skala gespannt, vom Kalibrierzeugnis gar nicht zu reden. Von der grünen Firma mit W gibt es schon welche neu für knapp 100 €.

Meine bisherigen Beschlüsse sind: Einen mit Vierkant, da ist man mit den Nüssen flexibler, statt die teuren Gabeleinsätze zu kaufen. Letzteres ist für Profiwerkstätten.

Für meinen Hauptzweck ist es doch am Besten, das obere Ende der Skala möglichst nah an mein benötigtes Drehmoment zu legen, vielleicht nicht direkt dran. Benötigt werden 40 Nm, also könnte ich x-50 Nm nehmen, dann wäre die Genauigkeit für die Radmuttern optimal. Schlecht stelle ich mir vor, einen Bereich von 40-200 Nm zu wählen, oder?

W bietet z.B. 10-50 Nm an. Ich denke daran, den Schlüssel auch für anderes zu verwenden, was man sonst nach Gefühl anzieht, z.B. am Fahrrad. Deckt man mit dem Bereich die meisten Haushaltsdrehmomente ab, oder ist 10 Nm schon so groß, dass ganz viel rausfällt? Uhrmachermechanik lassen wir mal außen vor, der Fokus liegt auf allem, was einen Sechskant hat.

Im Haushalt gibt es noch gar keinen Ratschenkasten, man könnte also auch gleich das Vierkantmaß festlegen, in dem man sich dann die Nüsse besorgt. 1/2" dürfte etwas grob sein für diesen Bereich. Ist dann 3/8" sinnvoll, oder würdet Ihr eher zu 1/4" greifen, wenn 50 Nm die Obergrenze sind?

Radmuttern mit 50 Nm?
Also nicht für Autos, korrekt?

Ich habe einen von Proxxon, allerdings für PKW. Gut einstellbar und ein sehr vernünftiges Preis-Wertigkeits-Verhältnis. 1/2 Zoll Umschaltratsche, 40 - 200 Nm, 80€.
Das ist der MC 200. Zurzeit bei Völkner für 75€.

Der passendere MC 60 liegt bei 56€, 3/8 Zoll.

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Die 40 Nm stimmen schon, ist halt kein moderner Panzer. (Ich weiß, für ne normale Schleuder sind es eher 140 Nm).

Aber mit 3/8 " lag ich wohl schon richtig, scheint für den Bereich das vernünftigste zu sein. Allerdings hab ich festgestellt, dass passende Ratschenkästen seltener zu haben sind, als mit 1/4 und 1/2. Verständlich.

Proxxon hatte ich früher viel, hab aber keine Ahnung, ob das noch was taugt, aber wenn Du gute Erfahrungen damit hast, ist das schon mal ein Wort.

Proxxon Industrial kannst du bedenkenlos kaufen.
1/4" ist sicher verbreiteter als 3/8", aber mein Gefühl sagt mir, dass ich damit ganz sicher nicht an Radmuttern gehen würde. 50 Nm anziehen - OK. Aber du müsstest mit demselben Werkzeug ja auch mal festegegammelte Muttern lösen und das ist sicher nichts mehr für 1/4".
Natürlich nicht mit dem Drehmomentschlüssel lösen!

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Hallo,
auch ich halte 40 Nm für Radmuttern für nicht möglich. Es würde mich sehr wundern, wenn das stimmen würde. Ich tippe eher auf 140. Gerade bei älteren Fahrzeugen. Hast du das irgendwo schriftlich? Das würde mich interessieren, da ich sowas noch nie gehört oder gesehen habe. Zum Drehmomentschlüssel. Auf jeden Fall würde ich 1/2 Zoll nehmen. Proxxon Industrial ist für den Hausgebrauch ganz ok. Da muss es dann kein Gedore sein.
Gruß