Wahl in NRW-wie sieht's aus?

Würde mich ja mal interessieren, wie hier die Meinung ist? Komme zwar nicht aus NRW, aber das macht ja nichts. Zumindest mein Bruder wohnt dort seit 12 Jahren, somit bin ich irgendwie mit NRW verbunden. Was mich als Erstes annervt ist dieser Kohle-Scheiss. Da wird fett subventionierte und absolut unwirtschaftliche Kohleförderung immer noch propagiert-wo leben die Leute eigentlich? Weg damit, Deutschland ist schon lange nicht mehr wettbewerbsfähig!Helm ab, Lampe ab-und der Realität ins Auge blicken, Kumpels!

Roland

Das krasse an der Kohlesubvention, ist die Summe die pro Arbeitsplatz aufgewendet wird.

Im Prinzip könntest du die Leute nach Hause schicken und denen Ihren Lohn bis zum Rentenalter weiter bezahlen. Die Einsparung wäre immer noch gigantisch.

Irgendwie pervers… so Sozialhilfe für Unternehmen.

Gruß Ivo

die jährlichen Subventionen der Bergarbeiter und Landwirtschaft
also „alte“ Technologien sind das eine,

die Verhinderungspolitik kostengünstigerer Alternativen das andere
(Atomkraftwerke und Gen-Tomaten als krasses Beispiel)

und auch noch Werbung, um den Leuten zu sagen, wie wichtig es ist deutsche Produkte zu kaufen

und das nur um die Arbeitsplätze zu schützen,
anstatt in Forschung und Modernisierung zu investieren

ist halt ziehmlich sozial unsere Marktwirtschaft

Würde mich ja mal interessieren, wie hier die Meinung ist?

Neulich geschrieben:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

C.

Hallo Ivo!

Das krasse an der :Kohlesubvention, ist die :Summe die pro
Arbeitsplatz aufgewendet :wird. Im Prinzip könntest du :die Leute nach Hause schicken :und denen Ihren Lohn bis zum :Rentenalter weiter bezahlen. :smiley:ie Einsparung wäre immer :noch gigantisch.

Das könnte man machen und es wäre vermutlich sogar vernünftig. Aber wie es aussieht, hat sich die Situation jetzt schon verändert und verändert sich weiter zu Gunsten der Steinkohle. Über viele Jahre war für inländische Steinkohle kein kostendeckender Preis zu erzielen. Gerade gestern hörte ich einen Bericht, wonach die Steinkohlepreise in letzter Zeit geradezu explodierten. Es gibt sogar die Idee, neue Zechen zu bauen! Der Bau einer neuen Zeche kann zwar ein Jahrzehnt dauern, bis man an hochwertige Kohle kommt, aber es spricht einiges dafür, daß der Trend zu steigenden Energiepreisen deutlich länger anhalten wird.

Gegen neue Zechen spricht, daß Importkohle trotz steigender Weltmarktpreise auf absehbare Zeit billiger als inländische Kohle sein wird. Außerdem sprechen Bergschäden gegen neue Zechen. Die jährlich entstehenden und zu entschädigenden Gebäude- und Straßenschäden im immerhin dicht besiedelten Ballungsgebiet haben jetzt schon 2- oder 3stellige Mio-Größenordnung.

Trotz allem, es könnte sein, daß die Geschichte der Kohleförderung in D nicht am Ende ist und sogar neu beginnt.

Gruß
Wolfgang

Hi!

Trotz allem, es könnte sein, daß die Geschichte der
Kohleförderung in D nicht am Ende ist und sogar neu beginnt.

Das bleibt zu befüchten. Trittin möchte ja neue Steinkohlekraftwerke errichten.

Der so freigesetzte Feinstaub kann dann ja zu Fahrverboten für Autos führen…

Erschreckend, dass das Volk solche Leute regieren lässt.

Grüße,

Mathias

Hallo Mathias!

Trotz allem, es könnte sein, daß die Geschichte der
Kohleförderung in D nicht am Ende ist und sogar neu beginnt.

Das bleibt zu befüchten. Trittin möchte ja neue
Steinkohlekraftwerke errichten.

Der so freigesetzte Feinstaub kann dann ja zu Fahrverboten für
Autos führen…

Erschreckend, dass das Volk solche Leute regieren lässt.

Der Bericht auf NDR-Info ist schon ein paar Tage alt, ich hörte nur „mit halbem Ohr“ nebenbei zu und bin ohnehin nicht sonderlich vertraut mit den Vorgängen im Ruhrgebiet. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es dort in der Hauptsache einen großen Zechenbetreiber, der aber noch mehrere andere Geschäftsfelder hat. Die Bergschäden stellen ein erhebliches Risiko für den Zechenbetreiber dar. Nun ist irgendein Deal mit dem Land NRW in der Rede, wonach das Land die Entschädigung der Bergschäden übernimmt, der so entlastete Zechenbetreiber über steigende Steinkohlepreise attraktiver für Anleger wird, neue Zechen baut und den Börsengang plant. Das Vorhaben ist nach dem Bericht sehr langfristig angelegt, denn eine Zeche läßt sich nicht von heute auf morgen bauen. Immer unter der Voraussetzung, daß ich den Bericht zutreffend erinnere, ist der Deal mit der Verlagerung des Bergschadenrisikos auf das Land keine politisch umstrittene Sache, weil auch das Land irgendwelche Vorteile davon hat (welche Vorteile das sind, wurde zwar erwähnt, bekomme ich aber nicht mehr zusammen und für eine Recherche fehlt mir jetzt die Zeit). Kurz: An dem Bericht erweckte nichts den Anschein, daß Herr Trittin oder sonst eine politische Richtung der Urheber ist, sondern eher der Zechenbetreiber, der sich ein langfristiges Geschäft mit dem Zeithorizont eines halben Jahrhunderts verspricht.

Gruß
Wolfgang

Hallo Mathias!

Trittin…

Nun hab ich doch noch gegoogelt und fand http://ftd.de/ub/in/1110009214820.html.

Demnach ist der Zechenneubau eher keine Idee der Grünen. Aber wie auch immer, letztlich ist es egal, von wem die Idee kommt. Einzig entscheidend ist, ob die Realisierung sinnvoll ist. WENN für die Stahlerzeugung Kohle gebraucht wird, WENN im Inland zu wettbewerbsfähigen Preisen Kohle gefördert werden kann, WENN dies mit sicherheitstechnisch einwandfreier Technik geschieht, WENN die betroffene Region mit der Veränderung des Grundwasserspiegels leben kann, WENN gravierende Umweltschäden vermeidbar sind, WENN die Region mit den vorhersehbar unvermeidlichen Bergschäden leben kann/will, WENN die Kohle für die Kohle im Inland bleibt, statt für Importe ausgegeben zu werden und WENN dabei tatsächlich über Jahrzehnte ein paar tausend Menschen wirtschaftlich sinnvolle Beschäftigung finden, ja was spricht dann gegen eine neue Kohlezeche?

Ich verstehe zwar von Bergbau so viel wie die Kuh vom Tanzen, aber mit den öffentlich verfügbaren Zahlen komme ich auf folgende Überlegung:

Der Bau soll 1 Mrd € kosten. Dann fördern 2500 Leute 30 Jahre lang Kohle für 190 €/Mg. Außerdem schätze ich pro Nase 100 T€ p. a. an Gehalt, Soz.-Abgaben, Verwaltung sowie 100 T€ p. a. pro Nase an technischem Aufwand für die laufende Grubenunterhaltung/Erweiterung. Dann bringt die Kohle 19 Mrd €, denen insgesamt 16 Mrd Kosten gegenüber stehen (mit meinen aus der Hüfte geschossenen Zahlen). Will sagen: Wirtschaftlicher Betrieb ist mindestens im Bereich des Möglichen.

Gruß
Wolfgang

Neulich geschrieben:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

C.

Vielen Dank, ich wollte aber mal die aktuelle Stimmung, nicht was vor einer Woche geschrieben wurde! Da die Stimmungen gerade jetzt sehr schwanken, ist das ja wohl sinnvoll.

R.

Neulich geschrieben:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

C.

Vielen Dank, ich wollte aber mal die aktuelle Stimmung, nicht
was vor einer Woche geschrieben wurde! Da die Stimmungen
gerade jetzt sehr schwanken, ist das ja wohl sinnvoll.

a) Der Artikel ist keine drei Tage alt.
b) Meine Stimmung diesbezüglich hat sich in den letzten zehn Jahren nicht wesentlich geändert, schon mal gleich gar nicht in den letzten Tagen.

Gruß,
Christian

Maschinenbau (off Topic)
Hallo politisch Interessierte,

jetzt hat sich eine Diskussion über den Kohlebergbau entwickelt, ich kann zu einem neuen Bergwerk in D nichts beitragen, aber…

Vor Jahren war ich im Anlagenbau beschäftigt und da kamen viele Förder- und Aufbereitungsgeräte für die verschiedensten Materialien aus Deutschland in den Export, und zwar aus dem Kohlegebiet.

Ich kann nicht berechnen, was dieser Export weltweit an Einkommen gebracht hat aber ohne daß die verschiedensten Materialien gewonnen, gefördert und aufbereitet werden, kann man nicht Exportweltmeister werden, so wie Deutschland es auf dem Gebiet eindeutig war. Man braucht die Erfahrung.

Damals meinte ich, daß unsere Subventionen, auch wenn sie rechnerisch nicht sinnvoll sind, doch einige Menschen in Arbeit gehalten hat und sicher noch hält. Das wollte ich zu dem Thema doch beitragen.

Grüße, Rudolf

Hallo Wolfgang,

nein es ist Ökologisch und Umweltpolitisch absolut sinnvoll,
8 Millarden Tonnen Steinkohlen um den halben Erdball mit dem Schiff zu befördern…
Wie kommst du nur auf die Idee,die Kohle hier in Deutschland zu fördern??..
tstst…das wäre doch viel billiger…

mfg

Frank

Hi!

Kurz: An dem
Bericht erweckte nichts den Anschein, daß Herr Trittin oder
sonst eine politische Richtung der Urheber ist, sondern eher
der Zechenbetreiber, der sich ein langfristiges Geschäft mit
dem Zeithorizont eines halben Jahrhunderts verspricht.

Klar, denn wenn ich Dich richtig verstehe, wird er subventioniert (Übergang der Entschädigungen auf das Land).

Grüße,

Mathias

***Zitat:****
„NRW hat die meisten Universitäten und Flughäfen, das dichteste Autobahn- und Schienennetz aller Bundesländer. Hier sind überproportional viele Großunternehmen ansässig und dennoch liegt die Arbeitslosigkeit eines der größten Wirtschaftsballungsräume der Welt auf dem Niveau Ostdeutschlands“
***Zitatende***

Du meinst damit das Ostdeutschland, daß von der CDU regiert wird?
-die sich das gute Pisa-Abschneiden Sachsens und Thüringens auf die Fahnen schreibt, aber die schlechte wirtschaftliche Perspektive den „Vorverantwortlichen“ aus Wandlitz zuschiebt?

Ist auch egal.
Das Volk ist längst soweit festgestellt zu haben, daß es zwischen SPD und CDU derzeit garkeine Unterschiede gibt, es wird also „von oben herab“ in die rechte oder linke Ecke genötigt!

Gruß
elite
ich stelle eine Prognose, daß sowohl die PDS als auch die NPD (Hartz-Opfer-Wählerpotential) über Erwarten abschneiden werden, mal schauen wie ich liege…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Du meinst damit das Ostdeutschland, daß von der CDU regiert
wird?

Wenn Du glaubst, daß die Ursachen für die wirtschaftlichen Situationen in NRW und Ostdeutschland identisch sind, kann ich Dir auch nicht helfen.

C.

dann hätten wir das auch geklärt!

Sie haben beide nicht die Bedingungen von BW oder BY!
In dem Bezug sind sie identisch!
Sachsen und NRW sind (ehem.) Bergbauregionen, wieder identisch.
Bevölkerungsdichte ~250EW/qm² und ~500 auf der anderen Seite, beide mehr als BY, wieder eine Parallele zu einem Beispiel-Bundesland!
NRW und Sachsen wird deutsch gesprochen, schon wieder gleich!
Ach ja irgendwann in der Steinzeit, als mein Neffe, der heute ins Gymnasium geht, noch garnicht geboren war, gabs im Osten mal ein anderes Gesellschaftssystem, dessen Unterschied aber vordergründig politischer Natur war, na dann will ich mal warten, wie lange Honecker noch für die seit 1990 stattfindende kapitalistische Eroberungsmentalität, und der damit einhergegangenen Deindustrialisierung als Hauptschuldiger herhalten muß!

Nicht zuletzt gibts sogar Parallelen in der Mentalität der Menschen der Kohleregionen.

Seit 15 Jahren bemühen wir uns, die Verhältnisse anzugleichen, der Politik ist´s im Bereich Arbeitslosigkeit, wenn auch aus ein klein wenig unterschiedlichen Voraussetzungen gelungen!

Gruß
elite

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ich stelle eine Prognose, daß sowohl die PDS als auch die NPD
(Hartz-Opfer-Wählerpotential) über Erwarten abschneiden
werden, mal schauen wie ich liege…

Offensichtlich falsch.

C.

abwarten!

Die WASG (links PDS Äquivalent) kommt von Null auf 146.000 Stimmen!
In Prozent Zugewinn schlägt sie praktisch alle!

Andere Zahlen weiss ich noch keine, aber NPD hatte 2000 2357 Stimmen, gemeldet wurden sowas um 1 % für 2005 das Ergibt Pi mal Daumen auch Plus 5600%!

Damit ernten Links und rechts den höchsten prozentualen Zugewinn!

nach absoluten Zahlen, können sich CDU und SPD den Schweiß wohl von der Stirn wischen, aber mit der WASG, da tut sich in Zukunft möglicherweise noch was, wenn die PDS vielleicht demnächst verzichtet, und HartzIV weiterhin so „einschlägt“…

Gruß
elite

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Die WASG (links PDS Äquivalent) kommt von Null auf 146.000
Stimmen!
In Prozent Zugewinn schlägt sie praktisch alle!

Ja, toll. Riesiger absoluter Zuwachs bis hin zur Bedeutungslosigkeit. Daß sich ein paar Spinner finden lassen würden, war absehbar.

Andere Zahlen weiss ich noch keine, aber NPD hatte 2000 2357
Stimmen, gemeldet wurden sowas um 1 % für 2005 das Ergibt Pi
mal Daumen auch Plus 5600%!

Der helle Wahnsinn. Natürlich ignorierst Du dabei, daß die NPD beim letzten mal nur in einer Handvoll Wahlkreise angetreten ist. Die Republikaner erreichten letztes mal rd. 80.000 Stimmen. Diesmal waren es wohl deutlich weniger. Von einem Ruck in Richtung der extremen Parteien ist in NRW also nichts zu spüren.

nach absoluten Zahlen, können sich CDU und SPD den Schweiß
wohl von der Stirn wischen, aber mit der WASG, da tut sich in
Zukunft möglicherweise noch was, wenn die PDS vielleicht
demnächst verzichtet, und HartzIV weiterhin so „einschlägt“…

Sicher sicher. Übrigens gab es Anfang der 90er eine Splitterpartei aus dem Dunstkreis der FDP. Bei der ersten Wahl tauchten sie im Nachkommabereich auf, danach nie wieder. Diesen Weg wird auch die WASG nehmen.

Gruß,
Christian

Lach glubsch kugel

Die WASG (links PDS Äquivalent) kommt von Null auf 146.000
Stimmen! In Prozent Zugewinn schlägt sie praktisch alle!

Jawollja. Dafür hätte es rein mathematisch genau einer Wählerstimme bedurft. Applaus! Applaus!!!