Wahrheit in Horoskopen - wie kommt die da rein?

Ich glaube da wirklich nicht dran, aber gerade habe ich eine Zeitschrift vor mir liegen, die ein Horoskop über 2016 geschrieben hat. Was ich so erschreckend finde, ist, dass ich mich in den beschriebenen Grundeigenschaften meines Sternzeichens absolut wiederfinde. Ist das vielleicht doch nicht so ein Humbuk, wie man sagt? Und wie wird ein Horoskop überhaupt gemacht? Gibts auch ne wissenschaftliche Basis?

Geschickt formuliert stimmt jedes Horoskop für jeden.
In der Regel sind die Sätze der Horoskope bewusst äußerst vage gehalten und treffen damit auf alle Leser irgendwie zu. Typische mehrdeutige Aussagen sind „Sie verfügen über ungenutzte Fähigkeiten“, „Manchmal haben Sie ernste Zweifel, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben“, „Sie neigen zur Selbstkritik“ etc.
Somit lässt sich herauslesen was man gerne hören möchte, und besonders dies bestätigt der Leser gerne für sich selbst.

Markus

Mir geht es beim Sternzeichen Skorpion genauso. Es gibt zwar andere Zeichen, bei denen ich einige Charakteristika ebenfalls auf mich beziehen könnte, aber doch nicht so scheinbar eindeutig wie bei meinem eigenen Zeichen. Auch gibt es Zeichen (z.B. Jungfrau), deren Hauptzüge auf mich null zutreffen.

Dennoch halte ich das solange für einen statistischen Zufall, als ich nicht hundertprozentig vom Zusammenhang stellarer Konstellationen mit dem ´Charakter´ überzeugt bin.

„Statistischer Zufall“ soll heißen:

Diejenigen unter den Menschen, die den Hauptcharakteristika der jeweiligen Sternbilder entsprechen, können den Glauben oder die Hypothese bilden, dass ein ´(über)natürlicher´ Zusammenhang besteht. Es gibt aber - und das ist der entscheidende Aspekt - eine Mehrheit unter den ´Trägern´ eines Zeichens, die nicht diesen Hauptcharakteristika entspricht.

Das ist in der Regel eine schweigende Mehrheit, die nicht öffentlich verkündet, dass bei ihr keine Entsprechung von Zeichen und Charakter erkennbar ist. Diejenigen unter den ´Trägern´ eines Zeichens, die bei sich eine Entsprechung erkennen, sind in der Minderheit (vielleicht 8-10 Prozent).

Auch der Fall, dass ein Zeichenträger sich charaktermäßig in einem anderen Zeichen wiedererkennt und dem eine besondere Bedeutung beimißt, ist unwahrscheinlich.

Fazit:

Ein kleiner Prozentsatz (unter der allgemeinen Population), z.B. 8 Prozent, vermag immer in einem der 12 Zeichen wesentliche Charakteristika zu entdecken, die dem eigenen Charakter zu entsprechen scheinen. Daraus den Schluss zu ziehen, dass die Entsprechung auf einem astrologischen Zusammenhang beruht, dürfte ein logischer Fehlschluss sein, aus den oben genannten Gründen.

Chan

Hallo,

da muss ich dir widersprechen.

Astrologie ist ja shcon ziemlich alt und früher hatten die Sternzeichen (oder besser gesagt, der Geburtszeitraum) sehr wohl auswirkungen auf die Entwicklung eines Menschen.

Es ist doch leicht nachvollziehbar, das jemand,der im Juni geboren wurde ganz anders drauf ist, als jemand der im November geboren wurde.
Gerade zu Zeiten, als im November die Tage kurz waren und es noch keine künstliche Beleuchtung wie heute gab.

Hallo,

Für den Anfang gibt’s das hier:

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Dann kannst du sicher meine Fragen beantworten.

Das muss nichts bedeuten. Der Glaube, dass die Erde eine Scheibe ist, ist auch ziemlich alt.

Nur früher? Heute nicht mehr? Dann gibt es für die heutigen Horoskope auch keine Grundlage mehr?

Nachvollziehbar ist auch, dass die Sonne aufgeht, nachdem der Hahn gekräht hat. Gibt es Belege für Deine Behauptung?

Und heute? Die Horoskope stimmen nicht mehr? Gibt es dafür Belege?

Gruß
Jörg Zabel

Jeder Mensch ist „anders drauf“, die Differenzen haben mit dem Geburtsmonat nur verschwindend wenig zu tun.

Wie kommst du darauf? Welche Argumente hast du? Gibt es nicht viele andere und sehr viel direktere Faktoren, die einen Menschen beeinflussen, als der Geburtsmonat? Wie verschieden sind doch die Umstände, unter denen Menschen mit einem gemeinsamen Geburtsmonat aufwachsen (Charakter der Eltern und Geschwister, sozialer Status, Religions- und Nationalitätszugehörigkeit und vieles mehr). Das bisschen Geburtsmonat fällt da nicht ins Gewicht.

Chan

Hahaha, heute schon den Horror in deinem Skop gelesen?

Die Vorredner haben schon recht. Horoskopschreiber benutzen

  1. allgemeine zutreffende Formulierungen.
  2. die Psychologie von uns Menschen kommt Ihnen da sehr entgegen…in Ihnen schlummern ungeahnte Kräfte! Na, wer würde da nicht Ja schreien. :wink:
  3. es gibt in der Psychologie etwas was man „selbsterfüllende Provezeihung“ nennt. Heißt nichts anderes als: Du hast das Horoskop gelesen, glaubst fest daran und als Ergebnis davon wirst du dich genau so Verhalten das zumindestes ein Teil der Dinge eintreffen wird.
    Wir Menschen kommunizieren nämlich nicht nur über unsere Sprache sondern auch über Körpersprache, Gesten, Augen, Duftstoffe. Andere Menschen nehmen dies unbewußt wahr und reagieren entsprechend.

Und als Antwort auf…ein Mensch der im Juli geboren wurde ist anders drauf als der im November? Wegen dem Sonnenstand bzw. Lichteinfall?
Und die Verhältnisse in der Familie, die Sozialisierung, Erlebnisse der positiven und negantiven Art, die Bildung, das gesellschaftliche Umfeld, die psychologische Veranlagung usw. usw. usw. prägen einen Menschen nicht?
Denkt bitte mal nach…

„Provezeihung“ schreibt man (und frau) natürlich so: Prophezeiung

Böser kleiner Tipteufel…
…und das stand heute nicht in meinem Horrorskop :smiley:

Hi,

so recht mag ich nicht an astrologische Zusammenhänge glauben. Allerdings hat mir mal jemand auf Grund bestimmter Charaktereigenschaften mein Sternzeichen auf den Kopf zu korrekt genannt. Zufallstreffer? Man weiß ja nie …

FG myrtillus