Wahrnehmung von Fotos + Texten m/f?

Liebe Community, sollte dies das falsche Brett für die Frage sein bitte ich die Moderatoren um Verschiebung. Hoffe aber daß sich hier genügend Mädels und Jungs aller Altersklassen tummeln, die ihre persönliche Meinung hierzu sagen können. Die Frage ist:
Wie unterschiedlich ist die Wahrnehmung von Fotos und Texten nach Geschlecht? Ganz allgemein beispielsweise bei der Zeitungslektüre oder im Internet. (Suche nach bestimmten Produkten etc. außen vor lassend.)

Grundsätzlich heißt es daß Männer eher als Frauen Abbildungen wahrnehmen. Bei bestimmten Altersklassen (der älteren Generation) lesen Frauen eher als Männer und lassen sich nicht so leicht von Fotos ablenken. Die jüngere Generation, mit TV, Videos, Internet aufgewachsen gilt als eher bilderbetont. Wie aber ist es bei den jüngeren Frauen? Gibt es da - allgemein betrachtet - einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Wahrnehmung?
Freue mich auf spontane Antworten. Grüße, Moni

Wie aber ist es bei den jüngeren Frauen? Gibt es da - allgemein
betrachtet - einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der
Wahrnehmung?
Freue mich auf spontane Antworten.

nein, weder bei Jüngeren noch bei Älteren

Soweit meine spontane Antwort; hast du für deine Behauptungen in Bezug auf geschlechterspezifische Warnehmungsunterschiede Quellen?

Gruß
Paul

Hallo Paul, danke für deinen Kommentar. Quellen: ja, die ganz persönlichen Erfahrungen und bewußte Wahrnehmungen an mir selbst sowie in Zusammenhang mit Gesprächen + Verhalten im männl. und weibl. Kollegen-/Bekanntenkreis sowie bei Internet-Kunden. Ich will hier keinesfalls Studie erstellen aus beruflichen Gründen. Es interessiert mich einfach weil mich Menschen interessieren.

Mir ist schon länger aufgefallen daß es da einen großen Unterschied gibt, im Hinblick auf Generationen, aber auch bei den Geschlechtern. Bin selbst nicht mehr jung und stamme aus einer Generation, die noch liest, und zwar gerne und auch schnell. Bilder nehme ich (wie erwähnt) nicht als Priorität wahr, sondern als erstes die Texte. Sei es im Internet, sei es beispielsw. in Reisekatalogen. Was anderes natürlich wenn man gezielt nach bestimmten Produkten wie zB Kleidung sucht, das mal außen vorgelassen.

Einzige Ausnahme: die Fotos wären überragend gut. Bei meinen Freundinnen ist es genauso und im Job gibt es unterschiedliche websites, wo du an den Anfragen + Kontakten erkennen kannst welche Zielgruppe sich besonders angesprochen fühlt - unabhängig vom Produkt. Das sind jetzt nicht etwa ausgeklügelte Statistiksysteme, sondern einfach nur die Erfahrung im Laufe der Jahre. Mal als Bsp Reisekataloge (teilw. übertragbar auf websites): da nehmen die Bilder mittlerweile mind. 1/2 Seite Raum ein während Reisebeschreibungssätze sehr kleingeschrieben minimiert sind auf 2-3 Sätze. Mein Verhalten: ich blättere durch, nehme das Bildmaterial zwar zur Kenntnis, nur als existent aufgrund der Größe, aber nicht im Detail wahr, lege es zur Seite.

Von jüngeren männlichen Kollegen + Freunden (Altersgruppe Mitte 30, Mitte 40) weiß ich daß es ihnen so gefällt: die sehen die Bilder tatsächlich und nehmen Texte nur sekundär wahr. Daß es so ist siehst du auch am Trend der Schriftgröße bei websites. Mich interessiert nun: wie ist das bei jungen Frauen? Was nehmen die als erstes wahr?
Schon klar, daß ich hier verallgemeinere, aber mich interessiert ganz oberflächlich mal ob es was mit Geschlecht zu tun hat oder tatsächlich eine Generationenfrage aufgrunddessen wie man aufgewachsen ist. LG Moni

Hallo auch,

Bilder haben immer Priorität, bei Männern und bei Frauen. Ich kann das auch argumentieren: Wäre es nicht so, würden in Frauenzeitschriften keine ganzseitigen Inserate mit Fotos sein :smiley:
Grüße Bellawa.

Zuviel text, les ich nicht.
Bilder? Toll :smile:

Männlich, aus der Technikgeneration und so…
Kurze Sätze sind das beste was Werbung und Co angeht. Will ich jedoch wirklich etwas wissen so sind mir Texte deutlich lieber, da dort viel mehr Inhalt viel Kompakter gegeben werden kann.

Hallo oOAeroOo,
vielen Dank für die Antwort, die mir mehr weitergeholfen als du denkst. Du hast ja recht, es ist wahr, man muß sehr viel stärker differenzieren. Das Stichwort war: Technikergeneration. Hab nicht an die Überflutung mit bla-bla, news, die morgen schon vergessen sind,hunderte von Seiten starken Handbüchern/Anweisungen etc. gedacht. In dem Moment ist Lesen weder eine Geschlechts- noch Generationenfrage. Da willst du deine Augen (+ Hirn) nur noch ausruhen. Und klar, Frauen schauen sich ja auch gern Modefotos an. Dennoch ist Spannendes, wenn es die Interessen trifft, nach wie vor lesenswert. Somit ist meine Frage eigentlich voll beantwortet, denn ich wüßte unter diesen Umständen nicht wo es einen Unterschied geben sollte außer bei den individuellen Interessensgebieten. Nochmals danke, denn jetzt hab ich es kapiert, und viele Grüße, Moni

Wirklich beeinflusst wird der Mensch ja von seinem Sozialen Umfeld. Es gibt Mädchen, die Mit autos spielen, genauso wie kleine Jungs die sich gern schminken. In Sachen gechlechterspezifischer Verhaltensweisen bezogen auf visuelle Einflüsse gibt es auch eine Menge studien,die man sich durchlesen Kann. Geo liefert gern nützliche und zugleich unterhaltsam eInfos.

Hallo,

ich habe meine Abschlussarbeit über dieses Thema geschrieben.

Da gibt es dutzende Bücher darüber, wenn es dich ganz brennend inetressiert. Nur mal ein paar Bsp:

Männer können durch den unterschiedlichen Aufbau der Netzhaut Farben im Schwarzen und grauen Bereich deutlich besser wahrnehmen.
Frauen hingegen preferien eher Blau und Grüntöne.
Darüber hinaus können Frauen Strukturen besser wahrnehmen, als es Männer können.

Da Bilder eben nur den visuellen Reiz ansprechen, ist das nicht ganz so sehr ausgeprägt. Nimmt man aber die Sichtweise einer Frau und eines Mannes auf einen Werbespot, dann sieht das vollkommen anderes aus. Denn auch Töne, Bewegungen, Sprache, etc werden von den geschlechtern rein biologisch anders wahrgenommen. Frauen preferieren beispielsweise Darstellung einer Frau in einer Gruppe. Einfach weil sie durch Hormone „sozialer“ sind.

Wie gesagt, das Thema ist unerschöpflich und es gibt unzählig viele Bücher darüber. Und da es immer wichtiger für die Bewerbung von Produkten wird, gibt es geschlechtsspezifisches Marketing --> Gender Marketing, als auch Neuromarketing (da auch die Gehirnsturkturen minimale Unterschiede bei den Geschlechtern aufzeigen)

Liebe Sophia, ganz herzlichen Dank für deine Antwort. Das ist ja fantastisch was du schreibst, es gibt mir eine Menge Denkanstöße. Das Thema interessiert mich tatsächlich schon sehr lange. Aber ich wußte bisher nicht in welchem Umfang es hierüber Studien gibt. Es ist heutzutage ja alles recherchierbar - vorausgesetzt man kennt die passenden Stichwörter. Hilft mir jetzt sehr viel weiter. Du hast die Einzelheiten ausgezeichnet und verständlich erklärt. Sag mir bitte: kann man deine Abschlußarbeit unter einem Link im Internet nachlesen? Könnte mir auch vorstellen daß andere w-w-w LeserInnen daran interessiert sind, denn abgesehen von Marketinggründen ist dies in weiterem Sinn ein zentrales Thema im Verständnis der Geschlechter untereinander.
Herzliche Grüße, Moni

Hallo,

meine Arbeit kann man an der Hochschule Mittweida ausleihen bzw. meines Erachtens auch online lesen. Ich würde mich da noch einmal informieren.

Wenn es nicht der Fall ist, kann ich sie gerne auch per Mail schicken.
Aber BESSER als meine Arbeit (ich bin sehr bescheiden), sind die Bücher von Diana Jaffé. Unter anderem gibt das Buch „Werbung für Adam und Eva“ wirkich tolle EInblicke in dieses ganze Thema. Und es verändert einfach auch die Sichtweise auf die ganzen Werbungen.

In diesem Buch sind auch ein paar Beispiele enthalten (in meiner Arbeit habe ich weitere Werbebeispiele beleuchtet). Unter anderem auch AXE Werbung oder diese wunderbar gemachte Alfa Romeo Werbung „Giulietta“. Und warum sie so toll wirkt, wird auch erklärt. Interesant ist auch, wie Produkte, die früher eher eine männliche Zielgruppe hatten, heute auch auf „Frauenfang“ gehen. Denn es ist statistisch bewießen, das über 80% der Kaufentscheidungen von FRAUEN getroffen werden. Da wurde es auch mal Zeit, dass ein RICHTIGES Auto wie „Giulietta“ auf Frauen ansprechend beworben wird. Zuvor kannte man doch nur die VW Polo Werbungen, wo das Auto einfach in ein paar NETTEN Farben gezeigt wurde. Und dieses falsche Marketingbild für die Zielgruppe Frau "shrink it and pink it (zu deutsch, verkleiner dein Produkt und mach es pink) ist längt veraltet.

MAN MUSS dabei aber bedenken, dass sau viele Werbungen deplatziert werden. BEWUSST.

Warum befinden sich Werbungen in Frauenzeitschriften von Männerparfum ? GENAU, weil FRAU darüber oft entscheidet, was Mann für ein Parfüm/Outfit er trägt (nicht bei allen, aber die Mehrzahl). Wenn man also einen ansprechenden MANN in einer Frauenzeitschrift platziert, dann keimt der Wunsch nach so EINEM Mann in der Frau auf. Und da sie ihn nicht bekommt, versucht sie mit diesem Produkt ihren Mann diesem ABBILD näher zu bringen.

Liebe Sophia, du bist ein Schatz! Das waren hervorragende Tipps. Ich fühle mich verstanden. Auf der Hochschule hab ich auf Anhieb nichts gefunden, sende dir aber gern meine Mailadresse. Würde mich freuen wenn ich das lesen darf. Was die Bescheidenheit anbelangt: es ist sehr sympathisch. Trotzdem, auch wenn es schon gute Bücher (vielen Dank für die Hinweise!) hierzu gibt interessieren mich (vermutlich auch MitleserInnnen) auch deine Ausführungen und Gedanken.

In meinem Fall kommt hinzu daß ich seit Jahren das Gefühl habe, auf einer ungewollten Zeitreise rückwärts unterwegs zu sein. Sei es bei Frauenthemen (Äußerungen und Gedankengut der derzt. amtierenden Frauen-/Familienministerin Schröder sind sowas von unerträglich rückständig, als ob sie wie ein Allien von einem anderen Stern hier gelandet wäre) als auch im allgemein zu beobachtenden menschlichen Umgang. Einer der Gründe meiner Spurensuche. Im Umfeld, wo ich wohne, Jahrzehnte in Bayern und jetzt im Süden vom Ländle, finde ich nämlich keine Antwort mehr. Keine Frage, man begegnet immer wieder wunderbaren Menschen, aber müßte ich eine Kurzbeschreibung abliefern, fällt mir nur spontan ein: Inseln der Überheblichkeit, Arroganz und Selbstzufriedenheit. Ja, pauschalisiertes subjektives Empfinden, nein, nicht „typisch deutsch“, und auch nur nebenbei erwähnt, weil mich deine Worte „ich bin bescheiden“ als Außergewöhnlichkeit schon stark beeindruckten. Melde mich. Herzliche Grüße, Moni

Frauenwerbung Wahrnehmung von Fotos + Texten m/f?
Liebe Sophia,
Nachsatz zur Werbung / Marketing. Interessant was du sagst. Ich nehme überhaupt keine Werbung mehr wahr. Mir fällt keine ein, die mich nicht langweilt und mich anspricht. Vielleicht mal für Männerunterhosen oder Jeans wenn der Mann ausnahmsweise mehr als 3 Haare auf dem Kopf und der Brust hat, d.h. männlich aussieht :smile:))
(Das erwähnte Auto schau ich mir an! Ich wüßte auch genau wie man „Frauenautos“ verkaufen, aber da müßte das Produkt schon stimmen. Was nützt es wenn mir ein MG gefällt, den ich wegen überflüssigem Schnickschnack nicht bezahlen kann? )
Ansonsten in dem Sinn daß ich im Supermarkt gezielte Steuerung bemerke, mich darüber ärgere weil es erzwungene längere Wege und Zeitvergeudung bedeutet, bei den Produkten teure Joghurts mit gezielt grüner Gesundwerbung etc. offenbar besonders gut gehen, man Verbraucher-Info an den Regalen immer mehr umgeht mit Minidruck, den man nicht mal lesen kann wenn man sich auf den Bauch legt.

Nach deinen Ausführungen verstehe ich jetzt endlich (vorher nur erahnt) warum Technikprodukte hauptsächlich schwarz sind (Bsp: seit Jahren ewiger Klavierlack bei TVs, Monitoren etc.) und ich staunend vor pinkfarbenen Laptops (igitt) stand. Da werden also mit Tunnelblick Klischees bedient. Ganz besonders ist das bei Reisekatalogen so. Bilder nehmen mittlerweile 2/3 der Seite ein, Text (= Info) schrumpft auf das Nötigste. Fortsetzung online auf einer brandneuen homepage: mußt du für jeden Reisetag auf eine geschlossene Klappe klicken. Beim nächsten Klick schließt sich die vorherige. Was schließt du daraus? Daß die Macher überzeugt sind moderne Reisekunden seien Analphabeten? Männliche Analphabeten, weil man Männern nachsagt daß ihre Sprache die von Bildern ist und sie ungern lesen? Oder die Macher selbst überfordert von Text, deshalb von sich auf andere schließen? Fakt: es ist beispielhaft als unübersehbarer Trend. Irgendwo wird so etwas gelehrt. Sind es männliche oder weibliche Professoren, die das tun? Ist das so gewollt daß wir das Lesen verlernen? So wie alles dafür getan wird daß traditionelle Kommunikationszentren stark von außen reglementiert und immer ungemütlicher werden bis sie von selbst verschwinden? Solche Fragen beschäftigen mich weil ich das wahrnehme. Denn mit Bildern allein kann man mir nicht mal ein Kleid verkaufen. Sind Männer tatsächlich so simpel gestrickt daß Foto und Preis genügt für den Verkauf und ist man dabei, das auf andere Produkte zu übertragen? Im Vorfeld meiner Frage neigte ich dazu daß solche Trends womöglich generationsbedingt sind. Den Antworten nach scheint es aber überhaupt nicht so zu sein. Grüße, Moni