Wahrscheinlichkeit von 0-2 richtigen im Lotto + Individuelles Glück?

Hallo,

man kann ja überall die Wahrscheinlichkeit für den Jackpot beim Lotto (6 aus 49) nachlesen. Wesentlich dünner wird es dann allerdings bei der Frage nach null bis 2 richtigen (ohne SZ), also den Nieten, und genau Diese interessieren mich. Ich werde das im folgenden einmal vorrechnen und bitte die Mathematiker unter euch mir möglichst Laienfreundlich zu erklären ob und wo ich da was falsch mache oder ob das so stimmt.
Laut dieser Quelle liege ich jedenfalls falsch: http://de.wikibooks.org/wiki/Mathematik_f%C3%BCr_Sch…

1 aus 49 = 1:49 = 2,04%, was nicht verwunderlich ist.
Da man 6 tipps hat steigt die Chance dafür um das sechsfache was 2,04%*6 = 12,24% entspricht.
Alternativ: 1 von 6 aus 49 = 6:49 (6 gewünschte Ergebnisse von 49 möglichen) = 12,24%
100% : 12,24 = 8,16, man müsste also statistisch gesehen alle 8 Reihen wenigstens einmal richtig liegen. Laut meiner Quelle so sie denn stimmt sind es jedoch 41,3%. Warum?

2 aus 49 … hier hört es im Grunde genommen auch schon auf, weil beide Lösungen auf die ich hier komme nicht plausibel sind.
6:frowning:49+48) würde ja bedeuten dass die chance für 6 richtige 6:frowning:49+48+47+46+45+44) ist, und damit hätten wir mehrere tausend lottogewinner wöchentlich.
6:frowning:49*48) kann es hingegen auch nicht sein weil erstens kommt dann für die berechnung der 6 richtigen eine Zahl im Milliardenbereich heraus (und nicht Millionen, wie immer wieder angezeigt), und zweitens wäre die Chance auf nur 3 Richtige schon so astronomisch klein dass man es kaum je erleben würde.

Bleiben also die beiden Fragen offen: Wie kann man mittels dieser einfachen Wahrscheinlichkeitsrechnungen berechnen wie hoch die Chance auf null, eine oder zwei richtige aus 49 ist?

Hintergrund (Irrelevant für die Fragestellung aber vielleicht wills ja jemand wissen…)
Wie vielleicht schon erkennbar wurde, bin ich kein Schüler, sondern ein interessierter Laie welcher leider in seiner Schulzeit keine Wahrscheinlichkeitsberechnung hatte oder sich nicht mehr daran erinnern kann. Was mich insbesondere interessiert herauszufinden ist, ob es wie in der Mathematik angenommen einen reinen Zufall gibt, oder so etwas wie ein individuelles Glück bei Einzelpersonen - ich kenne nämlich so einige Lottospieler und obwohl die Wissenschaft sowas ja eigentlich verbietet stelle ich immer wieder fest dass es Menschen gibt die z.B. auch in Gesellschaftsspielen mit Glücksfaktor aller Art (z.B. Risiko, Monopoly usw) ein gewaltiges Pech haben, während andere hingegen öfter als zu erwarten wäre genau die Zahlen würfeln die sie gerade brauchen - da man aber wenn man da nebenbei Excel laufenlassen würde und alle Würfe statistisch erfassen würde, jeweils mit der Anzahl an wünschenswerten Würfen und nicht wünschenswerten wohl aus jeder Spielrunde rausfliegen würde, wollte ich halt einfach den Weg gehen mir die durchschnittlichen Lottoresultate anzuschauen. Hier könnte man natürlich auch einfach fragen wieviel sie gewinnen, aber dies ist bei diesem ‚Spiel‘ ja eher selten der Fall so dass es nicht für anständige Vergleiche reicht es sei denn man erfasst das Jahrelang für mehrere Leute (zu aufwändig).
Falls jemand Studien zu diesem ‚Glück‘ kennt würd es mich freuen diese zu lesen, allerdings erklären diese vermutlich nach wie vor nicht, warum es Pechvögel und Glückspilze gibt sondern stellen - so abermals meine Vermutung - wieder nur fest, dass der Zufall kein Gedächtnis hat und einfach nur ‚zufällig‘ ist.

Vielen Dank im vorraus für eure Antworten :smile:

Hallo,

das ist glaube ich hier ganz verständlich erklärt, auch für Nicht-Mathematiker.

http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/mathemati…

Grüße

powerblue

hi
ich konnte deine berechnungen nur teilweise nachvollziehen, da ich nicht genau wusste was jetz „2 aus 49“ heisst.
im folgenden gehe ich davon aus, dass man 6 verschiedene aus 49 möglichen zahlen ankreutzt. bei der lottoziehung werden also auch 6 verschiedene zahlen aus einer urne mir 49 zahlen gezogen.
nun zu der unterscheidung:
die w’keit dass 6 übereinstimmen ist

\frac{{6 \choose 6}*{43 \choose 0}}{{49 \choose 6}}

dabei wird die formel anzahl günstige ereignisse dividiert durch anzahl mögliche ereignisse angewendet.
analog für 5 übereinstimmungen:

\frac{{6 \choose 5}*{43 \choose 1}}{{49 \choose 6}}

analog auch für 4…3…2…1…0:

\frac{{6 \choose 0}*{43 \choose 6}}{{49 \choose 6}}

das sind jeweils aber die resultate für wenn genau sounsoviel übereinstimmungen gefragt werden. anderst siet es aus wenn man fragt
wie gross ist die w’keit dass mindestens 4 zahlen übereeinstimmen?
in diesem fall müssen die entsprechenden w’keiten addiert werden.
hoffe ich konnte weiterhelfen. wenn etwas nicht klar ist - nur zu=)
gruss niemand

Hi,

du hast ja schon zwei Antworten, aber vielleicht ist es auch interessant wie man auf diese Formeln kommt und was sie bedeuten… Nicht jeder kann auf Anhieb mit dem Binominalkoeffizeinten rechnen.

Die Überlegung geht so:
Im ersten Schritt ist es wichtig festzuhalten dass du nach GENAU 0, 1 oder 2 richtigen fragst.

Im zweiten Schritt muss man sich klar werden, dass Wahrscheinlichkeiten ein Maß für die relative Häufigkeit ist. Und nun die Überlegung dazu:

Es werden ja 6 Zahlen aus 49 gezogen.

Für die erste Zahl gibt es immer 49 Möglichkeiten (die Zahlen von 1 bis 49).
Für die zweite ziehung gibt es nur noch 48 Möglichkeiten (die Zahlen von 1 bis 49 außer der schon gezogenen)
u.s.w.

Wie wahrscheinlich ist es dass garkeine gezogen wird?! ALSO Treffer=0.

Somit gilt folgene Überlegung:

Beim ersten Ziehen ist die Wahrscheinlickeit (relative Häufigkeit) 43:49 dass keine deiner 6 Zahlen gezogen wird.

Bei der zweiten Ziehung ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine deiner Zahlen gezogen wird etwas kleiner, da ja eine Zahl fehlt. Daher nur noch 42:49.

u.s.w.

Nur hast du 6 Ziehungen und musst die Wahrscheinlichkeiten multiplizieren.

\frac{43}{49}\cdot\frac{42}{49}\cdot\frac{41}{49}\cdot\frac{40}{49}\cdot\frac{39}{49}\cdot\frac{38}{49}=\frac{43!}{37!\cdot49^6}=0.317=31.7%

Anders gesagt: Von 100.000 Mitspielern, werden im Schnit nur etwa 31.713 keinen Treffer haben. Anders gesagt: Etwa 7 von 10 Spieler haben mindestens einen richtigen.

Also siehst du, dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass man garkeinen Treffer hat. Das wird nicht mal in jedem dritten Spiel der Fall sein.

Da es jetzt Spät ist, und ich früh raus muss, werde ich morgen weiter schreiben und den rest erklären…

gute Nacht


––––––––––––––––––
MOD: LaTeX-Formelcode korrigiert. Prozentzeichen müssen als „%“ eingegeben werden. Ein „%“ ohne „“ davor bleibt unsichtbar!

Kleiner Fehler! Sorry… War wohl schon spät.
Ich werde das mal etwas anders darstellen:

Somit gilt folgene Überlegung:

stellen wir uns vor zu fragst dich nach 0 richtigen. Also gilt, dass du 43 Zahlen hast, die nicht kommen dürfen. Insgesamt gibt es

\left(\stackrel{43}{6}\right)=\frac{43!}{(43-6)!\cdot6!}=6.096.454
Möglichkeiten 6 Zahlen aus diesen 43 zu ziehen.

Das geteilt durch insgesamt mögliche Ereignisse:

\left(\stackrel{49}{6}\right)=\frac{49!}{(49-6)!\cdot6!}=13.983.816

ergibt 43,6%. Das ist die Wahrscheinlichkeit, 0 richtige zu haben.

Nun für eine richtigen:

Stellen wir uns vor du wählst die Zahlen 1-6. Also gilt, wenn z.B. die 1 gezogen wurde, gibt es noch 5 aus 43 Möglichkeiten(die Zahlen 7-49) dass es bei einer richtigen bleibt.

Also:

\left(\stackrel{43}{5}\right)=\frac{43!}{(43-5)!\cdot5!}=962.598

Diese Überlegung gilt auch für die Zahlen 2-6 also gibt es 6 mal 962.598 Möglichkeiten eine richtige zu ziehen.

Das macht 5.775.588 Möglichkeiten und eine Wahrscheinlichkeit von 41,3%.

Zwei richtige:

Du wählst wieder die Zahlen von 1-6.

Wir stellen uns vor, dass zwei richtige schon gezogen sind. Also 2 aus 6 Möglichkeiten gibt es dazu.

\left(\stackrel{6}{2}\right)=\frac{6!}{(6-2)!\cdot2!}=15

Nun wieder die Überlegung, dass man 4 aus 43 für den Rest zieht.

\left(\stackrel{43}{4}\right)=\frac{43!}{(43-4)!\cdot4!}=123.410

Dies multipliziert mit 15 ergibt die Wahrscheinlichkeit: 13,24%

drei richtige:

Du wählst wieder die Zahlen von 1-6.

Wir stellen uns vor, dass drei richtige schon gezogen sind. Also 3 aus 6 Möglichkeiten gibt es dazu.

\left(\stackrel{6}{3}\right)=\frac{6!}{(6-3)!\cdot3!}=20

Nun wieder die Überlegung, dass man 3 aus 43 für den Rest zieht.

\left(\stackrel{43}{3}\right)=\frac{43!}{(43-3)!\cdot3!}=12.341

Dies multipliziert mit 20 ergibt die Wahrscheinlichkeit: 1,77%

vier richtige:

Du wählst wieder die Zahlen von 1-6.

Wir stellen uns vor, dass vier richtige schon gezogen sind. Also 4 aus 6 Möglichkeiten gibt es dazu.

\left(\stackrel{6}{4}\right)=\frac{6!}{(6-4)!\cdot4!}=15

Nun wieder die Überlegung, dass man 2 aus 43 für den Rest zieht.

\left(\stackrel{43}{2}\right)=\frac{43!}{(43-2)!\cdot2!}=903

Dies multipliziert mit 15 ergibt die Wahrscheinlichkeit: 0.0969%

fünf richtige:

Du wählst wieder die Zahlen von 1-6.

Wir stellen uns vor, dass fünf richtige schon gezogen sind. Also 5 aus 6 Möglichkeiten gibt es dazu.

\left(\stackrel{6}{5}\right)=\frac{6!}{(6-5)!\cdot5!}=6

Nun wieder die Überlegung, dass man 1 aus 43 für den Rest zieht.

\left(\stackrel{43}{1}\right)=\frac{43!}{(43-1)!\cdot1!}=43

Dies multipliziert mit 6 ergibt die Wahrscheinlichkeit: 0.001845%

Naja und zu guter letzt gibt es für 6 richtige nur genau eine Möglichkeit.

Also
\frac{1}{13983816}=0.00000715%

Alles klar soweit?

1 Like