Wahrscheinlichkeitsrechnung unter Corona

In der Familie haben wir folgende Frage diskutiert und ich finde keine Beantwortung, warum die „Lösung“ falsch ist.

Es wird immer von einem Risikogebiet gesprochen, wenn 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche passieren.

Nehmen wir jetzt einfach mal an, das jeder Einwohner pro Tag 20 Risikokontakte hat (Einkauf, Arbeit, Bus etc). Dann sind das ja in einer Woche bei 100.000 Einwohnern 720100.000, also 14 Mio. Möglichkeiten, sich anzustecken. Daraus ergeben sich 50 Infektionen. Also besteht die Wahrscheinlichkeit 50 zu 14 Mio.

Warum ich meine, dass das nicht stimmt? Ich denke so: Die Chance, einen Sechser im Lotto zu haben, ist ca. 1 zu 15,5 Mio. Also ungefähr 1/50 davon. Ich kenne nun leider deutlich mehr Leute, die sich mit Corona angesteckt haben als Lotto-Gewinner …

Uns geht es ier wirklich nur um das statistische Problem und wo wir den Gedankenfehler machen. Kann uns da jemand aufkären?

Hallo,

das erste, was mir auffällt, ist die Größe der Gruppe von Risikokontakten.
Die ist eben nicht gleich der Einwohner der Stadt.

Jeder bewegt sich in einem „sozialen Zirkel“. Das schließt die Kollegen, die Familie, aber auch die Kassiererin im Supermarkt ein.

Wenn du mal darauf bewusst darauf achtest, begegnen dir eigentlich immer wieder die gleichen Personen. Ich erkenne bspw. sofort, wenn an der Kassse in „meinem“ Supermarkt ein neues Gesicht sitzt. Ich wohne zwar in einer Stadt mit >500.000 Einwohnern, begegne aber maximal 10.000 davon in irgendeiner Regelmäßigkeit.

Gruß,
Steve

hi,

was ist das denn für ne ulkige Rechnung?

Wo kommen denn die 20 Risikokontakte je Tag her?
Man würde sich unheimlich dämlich verhalten, wenn dem so wäre.

Würde ja bedeuten, man trifft innerhalb der Woche knapp die halbe Stadt in einer Art und Weise, dass man sich bei jeder einzelnen Begegnung anstecken könnte.

Von den 100.000 hat man ja nur grob 50*7 Risikopersonen. die weiterverbreitung innerhalb der Woche lass ich mal weg, da es nur ums Prinzip geht.

ja, aber nur weil deine Annahme falsch erscheint, du aber die Neuinfektionen als absolute Zahl stehen lässt.
viel Wahrscheinlicher ist ein Wert von 2-3 je Woche, wenn überhaupt.
Das kommt natürlich sehr darauf an, wie man sich selbst verhält.

grüße
lipi

Mir erscheinen auch die täglichen 20 Risikokontakte zu viel.
Flüchtige Begegnungen mit Abstand und Maske können vernachlässigt werden (also z.B. beim Einkaufen).

Beatrix

es ist die trügerische ansicht und sicherheit weit verbreitet, dass ein treffen mit freunden/bekannten/gewohnten umfeldpersonen harmloser sei als eine begegnung mit einer völlig fremden person. spätestens wenn man eine kleine geburtstagsfeier besucht, wird das sichtbar.
das ist falsch.
es ist völlig egal hinsichtlich infektionsrisiko, mit wem ich zusammentreffe. die wahrscheinlichkeit ist gleich hoch.

pasquino

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hi,

gemein war, man trifft immer die gleichen.
Das hat er imo auch recht deutlich dargelegt.

grüße
lipi

du weißt dennoch nicht, was „die gleichen“ gestern oder vorgestern getan haben, mit wem sie sich getroffen haben usw.

pasquino