Wald- und Buschbrände wg. dicher Bepflanzung

Hallo,
scheinbar gibt es jedes Jahr irgend wo Wald- und Buschbrände.
Von Brandstiftungen abgesehen, kommen Wald- und Buschbrände in der Natur gelegentlich vor. Sie „dienen“ auch der Reinigung und Düngung von Wäldern.
Ich habe gehört, dass die verehrenden Brände deshalb entstehen, weil der Mensch die Wälder und wohl auch Büsche zu sehr hegt und pflegt, so, dass eine unnatürliche Dichte von Pflanzen entsteht, die solche Brände erst gefährlich werden lassen. Abgesehen von Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall.
Ich frage mich, weshalb man die Wälder in den gefährdeten Gegenden nicht etwas „ausdünnt“, um Wald und Buschbrände nicht derart ausarten zu lassen? Was steckt dahinter?

Andre

Hallo,

hi

Ich habe gehört, dass die verehrenden Brände deshalb
entstehen, weil der Mensch die Wälder und wohl auch Büsche zu
sehr hegt und pflegt, so, dass eine unnatürliche Dichte von
Pflanzen entsteht, die solche Brände erst gefährlich werden
lassen. Abgesehen von Pflanzenkrankheiten und
Schädlingsbefall.

Die Brandgefahr ist nicht durch lebende Pflanzen gegeben sondern durch Totes Material.
Also müsste der Wald eher gekehrt werden durchforsten bringt nur wenig.

Ich frage mich, weshalb man die Wälder in den gefährdeten
Gegenden nicht etwas „ausdünnt“, um Wald und Buschbrände nicht
derart ausarten zu lassen? Was steckt dahinter?

Wen der Baumabstand zu Groß wird bekommt man unten in der Regel eine Grasdecke die in der Trockenzeit wie Zunder brennt.
gruß markus

Die Brandgefahr ist nicht durch lebende Pflanzen gegeben
sondern durch Totes Material.
Also müsste der Wald eher gekehrt werden durchforsten bringt
nur wenig.
Wen der Baumabstand zu Groß wird bekommt man unten in der
Regel eine Grasdecke die in der Trockenzeit wie Zunder brennt.

Hallo Markus,
du meinst also, ein naturnaher und standortgerechter Eichen-Hainbuchen-Mischwald ist für Feuer anfälliger als ein gefegter Kiefernforst?
Ein Wald (nicht Forst) nimmt soviel Licht, dass sich unten keine Grasdecke ausbilden kann (von Lichtungen abgesehen, diese können u.a. durch Brände entstanden sein, die sich in einem Wald (nicht Forst) nicht so weit ausbreiten können.)
Kann es sein, dass du zum Thema keine Ahnung hast?

An den Ursprungsfragesteller: Wenn du Australien meinst, dann musst du dich mit der Spezifik auseinandersetzen. Dieser Kontinent wurde wahrscheinlich durch den Menschen mit Feuer entwaldet und somit sehr trocken. Für die dann entstandene Landschaft hatten die Ureinwohner eine Feuerkultur. Also viele kleine Feuer, um am Rand des Feuers Tiere zu jagen. Somit konnten sich keine riesigen zusammenhängende Gebiete mit reichlich Brennmaterial bilden.

Aber auch für trockene Wälder der potentiell-natürlichen Vegetation gilt, dass einzelne Feuer vermeiden, dass Großfeuer ausbrechen.
Wenn der Mensch dauerhaft kleine Feuer bekämpft, wird er richtig große Feuer ernten.

Das ist übrigens ein stark umstrittenes Thema zwischen Naturschützern, die ein stabiles Biotopmosaik erhalten wollen und denjenigen, die gerade Einzelbäume auf der Agenda haben.

Grüße
Ulf

Hallo
Ja, ich meine auch, das zumindest in Bereichen der Besiedelung Bäume gefällt werden und Erde umgegraben werden sollte.
Pflasterung, falls der Staub stört.(man braucht ganz schön viel Pflaster)
Auch wenn in Australien oft von Verbrechen im Sinne von Brandstiftung gesprochen wird, läßt sich nach meiner Meinung bei so großer Trockenheit Feuerentstehung nicht vermeiden.
Ich denke an die unzähligen zwanghaften Raucher, an Blitze, an defekte elektrische Leitungen, an Kraftfahrzeuge, die mit ihrem Auspuff an Gras kommen, spielende Kinder,
Vom Raucher zum Megakiller!
Die Aborigines ins Spiel zu bringen, finde ich etwas unfair.
Ich glaub auch nicht, das die Australien „so trocken“ gemacht haben.
MfG

Hallo

Ja, ich meine auch, das zumindest in Bereichen der Besiedelung
Bäume gefällt werden und Erde umgegraben werden sollte.

Du hasst so eindeutig vorgestellt, dass du von (Brand)Ökologie keine Ahnung hast, dass ich nichts weiter entgegnen muss.
Für Galileo-Schauer: warum wurden große Hausbäume (z.B. Linden) gepflanzt:
09…-1234-1 Blitzableiter
09…-1234-2 damit man darunter das trockene Gras besser abbrennen kann

Pflasterung, falls der Staub stört.(man braucht ganz schön
viel Pflaster)

Bodenversieglung (Pflaster) hilft nicht gegen Staub. Ganz im Gegenteil. (Bei der Behauptung habe ich eine Weile überlegt, ob du mit deinem Posting nur einen Witz machen möchtest). Selbst auf ökologisch minderwertigen Kurzrasenflächen braucht man nicht zu kehren. Staub wird nur dort ein Problem, wo er über Pflanzen nicht gebunden und zum Bodenaufbau verwendet werden kann.

Die Aborigines ins Spiel zu bringen, finde ich etwas unfair.
Ich glaub auch nicht, das die Australien „so trocken“ gemacht

Na dann versuche es mal mit Gegenargumenten!
Die Brandspuren (Holzkohle) sind haltbar, lassen sich sehr genau bezüglich Alter bestimmen und meist sehr genau auf die verbrannte Vegetation zurückführen (in der Holzkohle bleibt der Zellenaufbau erhalten).
Das Brett für deinen Glauben findest du nicht bei Naturwissenschaften.
Grüße
Ulf

Hallo Markus,

Wen der Baumabstand zu Groß wird bekommt man unten in der
Regel eine Grasdecke die in der Trockenzeit wie Zunder brennt.

ähm, wann warst Du das letzte mal in einem Wald?!
Muß schon was her sein, oder Deine Erinnerung ist recht kurz.
Zeig mir einen alten Waldbestand, auf dessen Boden großflächig Gras wächst!
In Laubbeständen hast Du eine mehr oder weniger flächendeckende Laubschicht und in Nadelwäldern, je nach Bestanddichte gar keinen Bewuchs bis zu kleinen Büschen. Gras findest Du höchstens auf Lichtungen.

Gandalf

1 Like

Hallo, Ulf,
gerade auf Australien bezogen habe ich vor einiger Zeit gelesen, dass Wald/Buschbrände dort auch ohne menschliches Zutun immer wieder vorkommen, ja, dass es sogar Pflanzen gibt, die darauf angewiesen sind, dass von Zeit zu Zeit Flächen freigebrannt werden (oder eben selbständig freibrennen).

Gruß
Eckard

die darauf angewiesen sind, dass von Zeit zu Zeit Flächen
freigebrannt werden (oder eben selbständig freibrennen).

Hallo Eckard,
bezieht sich leider nicht auf Australien: http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrophilie
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/…
Feuer sind etwas Natürliches. Zu Katastrophen kommt es erst dann, wenn der Mensch Biotope und Landschaften großflächig stark verändert hat.
@Gandalf: Ich kenne durchaus Flächen, auf denen großflächig monoton Eiche gepflanzt wurde und die stark mit Gräsern bewachsen sind. Solche Monokulturen gehen in Deutschland jedoch zum Glück zurück.
Es gibt allerdings einen interessanten Waldbiotoptyp mit Gräsern der Kulturlandschaft, der auch verschwindet. Der Hutewald. http://de.wikipedia.org/wiki/Hutewald
Grüße
Ulf

Hallo Eckard,

ja, dass es sogar Pflanzen gibt,
die darauf angewiesen sind, dass von Zeit zu Zeit Flächen
freigebrannt werden (oder eben selbständig freibrennen).

ich habe mich vor etlichen Jahren mit einem Ranger im Yellowstone Park unterhalten. Dort gab es einige Jahre zuvor einen riesigen Brand.
Er meinte, daß, wenn regelmäßig kleinere Brände wüten würden, das Unterholz kurz gehalten wird, daß für Riesenbrände die Startzündung wäre, wenn zu viel wüchse.
Und die Redwoods brauchen Brände, damit ihre Samen aufplatzen und keimen können.
Aber selbst wenn die Redwoods sich ohne Feuer fortpflanzen könnten, würde übermäßiges Unterholz ein Aufwachsen der jungen Bäume verhindern.

Somit wäre ein regelmäßiger Brand für den Erhalt des Waldes notwendig.

Es wurde auch ein interessantes Experiment durchgeführt.
Ein Teil der abgebrannten Fläche wurde künstlich wieder aufgeforstet, ein anderer Teil überließ man ich selber.
Interessanterweise wuchs auf der unbehandelten Fläche der Wald schneller und artenreicher auf.

Gandalf

Hi Ulf

Ich kenne durchaus Flächen, auf denen großflächig
monoton Eiche gepflanzt wurde und die stark mit Gräsern
bewachsen sind.

interessant.
So was hab ich noch nie gesehen.
Gut, die Wälder die ich meinte sind Mischwälder (Eiche und Buche) oder fast reine Buchenbestände. Obs der offizielle Name ist weiß ich nicht, aber unser Förster nannte diesen alten Laubwälder Galeriewälder, weil die Bäume wie Säulen einer Säulengalerie stehen http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Rode…

Gandalf

Ich frage mich, weshalb man die Wälder in den gefährdeten

Gegenden nicht etwas „ausdünnt“

Ausdünnen, damit der Mensch Platz hat? Die Australier sind froh, dass überhaupt was wächst. Wer in den großen Eukalyptuswäldern auch nur ein Blatt abreißt, zahlt Strafe.

, um Wald und Buschbrände nicht

derart ausarten zu lassen?

Ausarten?? Diese Brände gab es in Australien schon immer und der Mensch wird sie nicht stoppen können. Sie gehören dazu, wie das Känguruh.

Was steckt dahinter? Die Natur!!! Was sonst???

Ich habe in Australien schon mehrmals 50 Grad Celsius erlebt. Ein Wunder, wenn da nichts brennt.

mfgConrad

Gibt es Beispiele von Maßnahmen
Hallo Matthias,
gibt es bereits Beispiele von Maßnahmen, die ergriffen wurden, um Wald- und Buschlandschaften in einen Zustand zu überführen, der mehr an natürliche Landschaften angelehnt ist?
Mir geht es hauptsächlich um die Frage, inwieweit einzelne Staaten das Problem erkannt haben, und nicht jede Pflanze um jeden Preis retten.

Andre

Hallo Ulf,
ich habe auch die Befürchtung, dass der Erhalt von pflanzlichen Leben um jeden Preis die Wälder eher gefährdet.
Mich würde allerdings interesieren, ob es bereits Beispiele für bewusst naturbelassene Waldgebiete innerhalb bzw. in der Nähe von besiedelten Gegenden gibt, wo also natürlich entstehende Brände in Kauf genommen werden.

Andre

Ausarten?? Diese Brände gab es in Australien schon immer und
der Mensch wird sie nicht stoppen können. Sie gehören dazu,
wie das Känguruh.

Früher wurden diese Brände aber nicht gelöscht und somit brannte das Unterholz regelmäßig ab. Heute werden Brände bekämpft, was zur Folge hat, dass sich über die Jahre mehr Unterholz ansammeln kann das dann im Brandfall zu deutlich mehr brennbarem Gut führt und damit in größeren und heftigeren Bränden resultiert.

Hallo
Ich kenne leider keine Beispiele, bin nicht genügend informiert.
Aber auch in den USA stellt das ja ein Problem dar.
Ich bin mir aber sicher, das die Australier sich was einfallen lassen.
Schlecht brennbare Steinhäuser, feuersichere Keller, mähbare Wiesen um die Häuser und so weiter wären ja denkbar.
Den Menschen aus Regionen auszuschließen, geht wohl nicht.
MfG

Hallo Andre

Der Feynbosh in Süd-Afrika, Kapregion brennt seit jahrtausenden regelmäßig. Um die Artenvielfalt zu erhalten, muß durchschnittlich alle 6 Jahre der Busch brennen. An diesen Rhytmus hat sich die Artenvielfalt angepasst.
Lange Zeit hatte man versucht, die Brände zu verhindern, indem Buschbrände so schnell wie möglich gelöscht wurden - mit verheerenden Folgen, denn es brannte noch viel stärker und die Artenvielfalt nahm ab.
Heute werden gezielt kleinere (künstliche) Brände gelegt um sie kontrollieren zu können. Zudem wird so die einzigartige Biodiversität am Kap erhalten.

Gruß
Andreas

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Hallo Andre,

gibt es bereits Beispiele von Maßnahmen, die ergriffen wurden,
um Wald- und Buschlandschaften in einen Zustand zu überführen,
der mehr an natürliche Landschaften angelehnt ist?
Mir geht es hauptsächlich um die Frage, inwieweit einzelne
Staaten das Problem erkannt haben, und nicht jede Pflanze um
jeden Preis retten.

Der schon erwähnte Yellowstone Park wird seit 1972 entsprechend anders bewirtschaftet.

Bis zum besagten Grossbrand wurde jedes Feuerchen sofort bekämpft.
Der Grossbrand wurde zuerst als riesige Katastrophe gesehen und es gab diverse Studien um abzuklären wie sich der Wald von dieser Katastrophe erholen würde.

Erst bei diesen Untersuchungen hat man dann erkannt, dass die Natur eigentlich ab und zu einen solchen Brand braucht.

Ein Wald wird dort etwa 200-300 Jahre alt, bis er überaltert ist und einem Feuer zum Opfer fällt. Überlässt man alles der Natur, besteht ein Wald aus einem Flickenteppich unterschiedlich alter Zonen. Jüngere Bestände brennen aber wesentlich schlechter als überalterte, weshalb sich ein Waldbrand nur begrenzt ausbreitet.

MfG Peter(TOO)

Hallo,
scheinbar gibt es jedes Jahr irgend wo Wald- und Buschbrände.
Von Brandstiftungen abgesehen, kommen Wald- und Buschbrände in
der Natur gelegentlich vor. Sie „dienen“ auch der Reinigung
und Düngung von Wäldern.

Nicht zu Vergessen: Auch der Vermehrung! Beispiel: Mammutbäume in den USA. Sie wachsen sehr langsam und der Sämling wird von Mitkonkurrenten schnell überwuchert und geht dabei ein. Trick der Natur: bei Waldbränden öffnen sich die Zapfen und geben den gegen Hitze isolieten Samen frei. Dieser fällt auf pflanzenlosen brandgerodeten Untergrund und erhält einen Entwicklungsvorsprung vor anderen Pflanzen, die sich dann irgendwann ansiedeln, aber da hat das Mammutbäumchen seinen Claim schon abgesteckt. Da die Parkranger in den USA Nationalparks achten, dass keine Brände entstehen, sind daher derartig feuerliebende Pflanzen gefährdet.

Ich habe gehört, dass die verehrenden Brände deshalb
entstehen, weil der Mensch die Wälder und wohl auch Büsche zu
sehr hegt und pflegt, so, dass eine unnatürliche Dichte von
Pflanzen entsteht, die solche Brände erst gefährlich werden
lassen. Abgesehen von Pflanzenkrankheiten und
Schädlingsbefall.
Ich frage mich, weshalb man die Wälder in den gefährdeten
Gegenden nicht etwas „ausdünnt“, um Wald und Buschbrände nicht
derart ausarten zu lassen? Was steckt dahinter?

Schau Dir doch mal die riesigen Waldgebiete z.B. in Griechenland an. Wer will die Pflege in diesen z.T. steilen, abgelegenen und unzugänglichen Gebieten bezahlen? Es geht ja nicht nur ums Auslichten, das Pflanzenmaterial muß ja auch abtransportiert werden - und das aus unerschlossenen (Wald-)Gebieten!

Letztlich ist es eine Kosten-Nutzenrechnung: Ein wertvoller Bestand wird von seinem Eigentümer nach Möglichkeit überwacht und geschützt; wildes Buschwerk wird geopfert, es regeneriert sich von allein im Laufe der Zeit.

Wolfgang D.