Waldorf lernplan

Hallo,
ich war gestern zum ersten Elternabend der Waldorfschule in die meine Tochter jetzt eigentlich eingeschult werden sollte…
Bis gestern war ich davon überzeugt das die Waldorf Pädagogik das richtige für sie sei. Jetzt bin ich aber ein bisschen ins zweifeln gekommen , leider haben weder meine Familie noch meine Freunde oder bekannten Erfahrungen mit der Waldorf Pädagogik .
Es wäre schön wenn ich hier pro und Kontras zum Waldorf Lehrplan und Erziehung bekommen könnte .

Hallo,

ob die Waldorfpädagogik das Richtige ist, hängt vom Kind ab und das Gelehrte sollte sich nicht zu weit von dem daheim Gelebten unterscheiden.

Es gibt die s.g. 0-Klasse, die Kinder werden also praktisch ein Jahr später als andere Kinder in die erste Klasse eingeschult und das Tempo mit dem Kinder an das Rechnen und Schreiben herangeführt werden ist langsamer. Das ist kann ein Vorteil sein für Kinder, die ein langsames Lerntempo haben und ein Nachteil für Kinder, die schnell lernen.

Ein Vorteil ist sicher das Wert auf Handwerk und Kunst gelegt wird.

Die Klassen sind mit ca. 30 Schülern größer als die meisten anderen Grundschulen - muss man selber beurteilen, ob das gut oder schlecht ist. Gerade in den ersten Klassen lernt man sicher besser in kleineren Gruppen, aber auch nur dann, wenn der Lehrer gut ist und mit der kleinen Gruppe umgehen kann (also dieses Privileg auszunutzen weiss).

Mein Kind war im bereits im Kindergarten mit Schreiben, Lesen und Rechnen sehr weit und brannte darauf in die Schule zu kommen. Da wäre die Waldorfschule der falsche Weg gewesen. Ich kenne aber genug Kinder, die dort gut aufgehoben sind (vor allem eher musisch oder künstlerisch begabte Kinder).

Einen wesentlichen Nachteil sehe ich darin, dass ein späterer Wechsel in eine Regelschule mit erheblichen Nachteilen verbunden sind, da die Gestaltung des Lehrplans doch recht weit auseinanderklaffen (können) - nicht immer, denn es gibt ja unterschiedliche Waldorfschulen und nicht alle sind so dogmatisch an Steiner ausgerichtet.

Ob die Schule / Pädagogik die Richtige ist, musst Du an Deinem Kind beurteilen.

Viele Grüße

Ich habe hier vor einigen Jahren mal die Frage gestellt, wie nahe die Waldorfschulen heute noch an Rudolph Steiner sind.

Der Hintergrund war, dass Rudolph Steiner, der Begründer der Anthroposophie, die den Waldorfschulen zugrunde liegt, ein ziemlicher Rassist war und auch viele seiner anderen Ansichten sehr esoterisch waren.

Wie sich rausstellte, ist Waldorfschule nicht gleich Waldorfschule. Einige sind esoterischer ausgerichtet als andere und deswegen dürfte es nicht ganz einfach sein, auf deine Frage zu antworten. Es gilt, je weiter weg von der Anthroposophie, desto einfacher ist später der Wechsel auf eine staatliche Schule.

Ich habe bisher auch beide Extreme von Waldorfschülern kennengelernt. Schüler, die problemlos Abitur gemacht haben und solche, die erstmal ein Jahr wiederholen mussten, um sich an die neue Schulform zu gewöhnen.

Meiner persönlichen Ansicht nach, sollte man Waldorfschulen mit einiger Skepsis betrachten. Die Ansichten Rudolph Steiners waren, vorsichtig ausgedrückt, abenteuerlich. Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass ein Konzept, dass von jemandem erdacht wurde, der wirklich überhaupt kein Verständnis für das Funktionieren der Welt hatte, funktioniert. Wenn man bedenkt, dass die meisten Waldorf-Kinder aus einem wohlhabenden Elternhaus kommen (und ich hier mal unterstellen will, dass die Eltern ihr Kind auch fördern), fragt man sich, ob manches Kind wegen oder trotz der Waldorfschule erfolgreich zum Abitur kommt.

Hallo,

Der Hintergrund war, dass Rudolph Steiner, der Begründer der
Anthroposophie, die den Waldorfschulen zugrunde liegt, ein
ziemlicher Rassist war und auch viele seiner anderen Ansichten
sehr esoterisch waren.

Wir wollen doch aber an dieser Stelle klarstellen, dass Rassismus und Esoterik nicht das gleiche ist.
Steiner hat in Bezug auf Rassismus einige schräge Texte verfasst - das taten zu seiner Zeit aber einige andere Autoren und Wissenschaftler auch. Man könnte es auch als eine „unaufgeklärte Zeit“ bezeichnen, welche man aber so in unsere Zeit nicht übernehmen sollte. Das wird aber meines Wissens an den Waldorfschulen auch nicht gemacht - sonst gäbe es in Deutschland keine Waldorfschulen.

Meiner persönlichen Ansicht nach, sollte man Waldorfschulen
mit einiger Skepsis betrachten. Die Ansichten Rudolph Steiners
waren, vorsichtig ausgedrückt, abenteuerlich. Ich kann mir
nicht recht vorstellen, dass ein Konzept, dass von jemandem
erdacht wurde, der wirklich überhaupt kein Verständnis für das
Funktionieren der Welt hatte, funktioniert. Wenn man bedenkt,
dass die meisten Waldorf-Kinder aus einem wohlhabenden
Elternhaus kommen (und ich hier mal unterstellen will, dass
die Eltern ihr Kind auch fördern), fragt man sich, ob manches
Kind wegen oder trotz der Waldorfschule erfolgreich zum Abitur
kommt.

Da gehe ich ganz und gar mit. Es gibt auch Arbeitgeber, die kategorisch Waldorfschüler als Bewerber ausschließen, da sie die Erfahrung gemacht haben, dass sie nicht teamfähig sind.

Viele Grüße

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Hallo,

Waldorfschulen bringen sehr eigene Menschen hervor. Das muss man wissen.

Sie legen viel Wert auf praktische Sachen, Kunst, Musik, das kann super sein.

Aber es gibt auch das klassische „Tanze deinen NAmen“.

Das ist aber von Schule zu Schule sehr verschieden. !

Lg

Brenna

Hallo,

Bis gestern war ich davon überzeugt das die Waldorf
Pädagogik das richtige für sie sei.
Jetzt bin ich aber ein bisschen ins zweifeln gekommen.

Warum denn eigentlich?
Was hat denn dazu geführt, das du jetzt Zweifel hast?

Sicherlich warst du bereits vorher schon einmal in dieser Schule und hast sicher
auch schon etwas über Waldorfschulen gehört oder gelesen.

Sonst hättest du sie ja nicht für deine Tochter ausgewählt…

Warum also nun deine Unsicherheit?

Waldorfschulen können sehr unterschiedlich sein, haben aber auch viele Gemeinsamkeiten.
Daher müsste man genau wissen was dich verunsichert, um dich gezielt beraten zu können.

Es grüßt
Yvisa

Hängt hochgradig vom Lehrer ab.
Hallo

Es hängt da meines Wissens in noch viel höherem Maße vom Lehrer ab als an anderen Schulen, schon deswegen, weil sie ihn 7 Jahre lang behalten. Das kann gut, es kann aber auch eine Katastrophe für das Kind sein.

Mich überzeugt diese Art der Pädagogik höchstens zum Teil, aber ich kenne eine Lehrerin an einer solchen Schule, und wenn ich wüsste, dass meine Kinder diese Lehrerin bekommen würden, würde ich sie da hinschicken.

Guck dir das Lehrpersonal an, insbesondere diejenigen, die als Lehrer für den Jahrgang in Frage kommen, und wenn du spontan ein gutes Gefühl hast, dann wird es gut sein. Wenn nicht, dann eher nicht.

Ich kenne mehrere Waldorf-Kinder, die im dritten Schuljahr noch nicht lesen konnten. Das waren durchweg Kinder, deren Eltern nicht in der Lage waren, den Schulstoff dem Kind zu vermitteln. Also, ganz ohne Eltern scheint es da nicht zu gehen. Das ist an anderen Schulen ja nicht viel anders, aber meist doch nicht ganz so in dem Maße. Im 3. Schuljahr können da ja fast alle lesen.

Aber ich glaube, diese Schulen sind sehr sehr unterschiedlich. Frag am besten einen Schüler aus den höheren Klassen, oder einen, der die Schule schon verlassen hat. Die können es am ehesten beurteilen. - Denk dran, dass man immer versucht, sich einen Zustand, aus dem man nicht rauskann, schönzureden. Also tatsächlich besser einen Ehemaligen befragen.
Vielleicht findest du ja über Google einen.

Frag da aber nicht nach Waldorf-Pädagogik, sondern speziell nach dieser Schule.

Viele Grüße

die Waldorfschulen heute noch an Rudolph Steiner sind.

Der Hintergrund war, dass Rudolph Steiner, der Begründer der
Anthroposophie, die den Waldorfschulen zugrunde liegt, ein
ziemlicher Rassist war

Was auch auf viele Eltern zutrifft, die ihre Kinder auf die Waldorfschule schicken. Mann kann dort recht erfolgreich den Kontakt zu Kindern türkischer und arabischer Migranten verhindern - da es dort keine gibt.

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Hallo!

Es hängt da meines Wissens in noch viel höherem Maße vom
Lehrer ab als an anderen Schulen, schon deswegen, weil sie ihn
7 Jahre lang behalten.

Guck dir das Lehrpersonal an

Nun ja. Ich habe mich während meiner Referendarzeit über Alternativen zum Staatsdienst informiert und deshalb auch Informationsmaterial über die Waldorfschulen angefordert. Den Karton habe ich aber bald wieder zurückgeschickt. Denn was man mir dort an weltanschaulichen Grundlagen meines Unterrichts zugemutet hätte, war jenseits dessen, was zu akzeptieren ich bereit war.
Wenn das noch so ist, dann hilft der Blick auf die Lehrkräfte, die das ja akzeptiert haben, vielleicht doch nicht sehr viel.

Freundlichen Gruß!
H.

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