Waldorfpädagogik veraltet?

Hallo!
Was ist da jetzt dran???
Die Grundlagen hören sich doch ganz gut an.
In Ordnung,das ein oder andere ist nicht so prall aber im großen und ganzen doch ganz o.k.,oder???

LG

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Hi,

Damit kann ich persönlich wenig anfangen…

Gut, daß Du das sagst… aber:

Vor etwas mehr als 80 Jahren mag die Waldorfschule eine gute
Alternative zum damaligen Schulsystem gewesen sein, heute
werden SchülerInnen dort nur wenig gefördert.

…das ist mir zu pauschal. Ich erlebe in unserer Schule doch gerade, daß sie erstens eine sehr gute Alternative darstellt, und zweitens daß die Schülerinnen und Schüler dort sehr stark gefördert werden.

Die kinder meiner Freundin und meine Tochter gehen (leider)
zur waldorfschule: Binnendifferenzierung findet dort nicht
statt.

Huch! Deine Tochter geht „leider“ dorthin? Warum tust du nichts dagegen?

Die Didaktik hat sich in den letzten 80 Jahren nur
unwesentlich geändert. Dominierende Sozialform ist der
Frontalunterricht.

Das stimmt sogar…

Auch an der Waldorfschule zünden
Viertklässler auf dem Klo Handtuchhalter an und mobben sich
gegenseitig.

…aber das gehört nicht zur Didaktik, gell?

Der Handlungsorientierte Ansatz (das Tun) ist im grunde
genommen ein guter, jedoch sind die Kinder nicht gefordert,
ihr Handeln zu reflektieren. Lehrer sind nicht in der Lage,
Probleme mit den Kindern offen zu diskutieren, alles wird
hinter Märchen verschleiert. Warum???

Das solltest du die Lehrer dort fragen, wie gesagt: ich erlebe das ganz anders.

Hier werden Kinder bis zum Eintritt ins 3. Jahrsiebt (Steiners
Einteilung) planmäßig auf geistiger Sparflamme gehalten.

Moment mal: meine Kinder (9 und 11) haben dort bisher Englisch und Französisch gelernt, können perfekt lesen und schreiben, rechnen tun sie überdurchschnittlich gut. Das nenne ich nicht „geistige Sparflamme“!

Ich
halte diese Schule vom System her für unflexibel, von den
Inhalten her für fragwürdig und was Förderung von
individualität angeht für heuchlerisch.

OK. Aber es ging nicht um deine Schule, sondern um die Waldorfpädagogik.
Die ist für mich gerade das Gegenteil: flexibel, sich auf den Menschen einzustellen, anstatt auf fest vorgegebene Schülerkorsette zurückzufallen. Mit den Inhalten habe ich bislang keine Probleme, und deinen Satz mit der Förderung von Individualität verstehe ich überhaupt nicht, gerade in der Frankfurter Waldorfschule.

Wer sich näher mit Anthroposophie beschäftigt, weiß, dass sich
hinter dem Steinerschen Ich nicht die laut Grundgesetz
schützenswerte Persönlichkeit eines Menschen verbirgt, sondern
der Ich-Leib.

Wenn du polemisieren willst, kannst du das gerne tun.

So etwas erfährt man aberr nicht auf
Informationsveranstaltungen der Anthroposophen…

Natürlich nicht, weil es
a) keine Infoveranstaltung der Anthroposophen gibt, sondern solche von der Schule. Als Lehrer und offenbar eingelesener Steiner-Kenner dürfte dir nicht entgangen sein, daß Anthroposophie nicht zu den Inhalten der Waldorfpädagogik gehört. Wer sich als Elternteil mit der Anthroposophie beschäftigen will, der kann das tun (es ist wünschenswert), aber als Kind wird man damit nicht behelligt. Das erfährt man übrigens auf den Infoveranstaltungen!

Nicht blenden lassen!!!

Meine Rede!

Übrigens gab es bereits einige Threads zur Waldorfpädagogik hier:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/searcharch…

Gruß

Sancho

Generell muss man eben wieder mal sagen, dass jede Schule so gut ist, wie ihre Lehrer. Irgendwelche Konzepte sagen garnichts über eine Schule aus. Da auch z.B. Waldorfschulen untereinander sehr unterschiedlich sein können. Die „Art“ der Pädagogik ist aussagelos. Immer an der Schule selbst nachfragen und Einstellungen in Erfahrung bringen.