Wandersagen zum vom Tisch gefallenen Säugling

Bin auf eine wahrscheinliche Wandersage gestoßen, erzählt in den 30er Jahren in Bayern: Kindermädchen läßt Säugling vom Wickeltisch fallen, das Kind wächst verkrüppelt auf, ist ein Zwerg mit Buckel, er ist aber sehr klug und wire Professor. Die Eltern sind Bäckersleute.
Das vom Tisch gefallene und dann verkrüppelte Baby kommt wohl häufig in Erzählungen vor.
Wer weiß mehr dazu?
Barbarahü

Hallo,

mir war nicht klar, dass es sich um eine Wandersage handelt, aber Thomas Mann bedient sich dieses Motivs in „Der kleine Herr Friedemann“.

Kindermädchen läßt Säugling vom
Wickeltisch fallen

exakt so

das Kind wächst verkrüppelt auf,

ebenfalls

ist ein
Zwerg mit Buckel

Buckel ja, und er heißt nicht umsonst der „kleine“ Herr Friedemann.

aber sehr klug und wire Professor.

Klug und gebildet, aber kein Professor.

Die Eltern sind Bäckersleute

Das ist allerdings anders.

Bin auf eine wahrscheinliche Wandersage gestoßen, erzählt in
den 30er Jahren in Bayern

Und vor allem das: Nicht nur ist Thomas Mann eindeutig kein Bayer - die Novelle stammt auch bereits vom Ende des 19. Jahrhunderts. Wenn man sich die Sage 30 Jahre später in Bayern erzählt hat, gibt es wohl entweder eine deutlich ältere gemeinsame Quelle, oder die Novelle ist das Vorbild. Ich glaube Ersteres; die Parallelen finde ich jedenfalls schon ziemlich deutlich.

Grüße
Sonja