Wann entscheidet sich das geschlecht der schmetterlinge

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher fest steht

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder
m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher
fest steht

Hallo niwö,
danke für Deine Frage!
es ist bei den Schmetterlingen nicht anders als beim Menschen. Das Geschlecht des Nachkommen entscheidet sich, wenn das Spermium in die Eizelle eindringt und die haploiden Chromosomen sich wieder zum diploiden vereinigen. Und da ist die Chance eben 50:50. :smile:
Konkret also, es gibt männliche Raupen und weibliche Raupen. Von außen kann man diesen Unterschied nicht sehen, ich kenne keine Arbeit, wo das mal erörtert wurde. Aber, wenn man die Raupe seziert, unter dem Mikroskop betrachtet, da kann man, wenn man Ahnung hat, das Geschlecht feststellen.
Woher ich das weiß??? Nun, meine Leidenschaft ist das Züchten von Hybriden - da bin ich nicht der einzige! Vom Namen her, „Hybris = Frevel“, aber ich sehe das völlig anders. Es ist eine experimentelle Methode, hinter gewisse Geheimnisse von Mutter Natur zu kommen. Im Ergebnis gibt es die verrücktesten Dinge. In unserem / Deinem Falle ist der „Hybrid Smerinthus hybridus“, einer der ältesten bekannten von Bedeutung. Es sind die Nachkommen von der Hochzeit der Schwärmer:

  • Männchen Smerinthus occelata, Abendpfaueauge
  • Weibchen Laothoe populi, Pappelschwärmer
    Aus den Eiern schlüpfen Raupen, die man aber alle nicht groß bekommt, ein ganzer Teil stirbt zwischen durch. Und das verblüffende Ergebnis: Alle Falter, die schlüpfen, sind Männchen!!
    Na ja, die erste Erklärung war: „die weiblichen Raupen sterben eben, sie sind nicht so richtig lebensfähig!“

Aufgrund anderer Beobachtungen ist ein finnischer Professor, hatte mal einen Lehrstuhl in Germany, weswegen sein Artikel deutsch und für mich leserlich war, der Sache auf den Grund gegangen. er hat diesen Hybriden mehrfach gezogen und jedesmal das beschribene Ergebnis erhalten. daraufhin hat er die gestorbenen Raupen nach ihrem Geschlecht untersucht. Und was musste er fest stellen??? Es gibt KEINE weiblichen Raupen!!
Daher weiß ich, dass die Raupen eben geschlechtlich sind und die echten Profis das auch, allerdings beim Tod der Raupen, auch feststellen können.

Da ich ja ein ganz wilder Züchter bin, möchte ich ja immer gern wissen, was von den erzielten Puppen nun Weibchen oder Männchen sind. :smile:
Nun ja, und das kann ich sehen. Man zählt einfach die Abdominalringe nach dem Ende der Flügelscheide bis zu dem Ring, auf dem in der Mitte eine kleine Einbuchtung zu sehen ist. Sind es drei - dann ist / wird es ein Weibchen, sind es vier dann eben ein Mann. Der anatomische Hintergrund ist, das einfach beim Imago das Weibchen eine Leibesöffnung mehr hat!

Ich habe das Letztere angefügt, um Dir zu zeigen, dass diese „experimentelle Beobachtung“ mit der „mikroskopischen des Profis“ übereinstimmt.

So, liebe/r niwö,
ich hoffe, eine befriedigende Antwort gegeben zu haben, diese auch verständlich formuliert. Ein feedback wäre nett. :smile:
Herzlichst
Rainer (mein Nickname ist LION)

Nach meinen Fachbüchern wird das Geschlecht bei der Eiablage durch die Befruchtung festgelegt.

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder
m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher
fest steht

Wann entscheidet sich das Geschlecht der Schmetterlinge?
Grundsätzlich ist der Entscheid schon bei der Eiablage gefallen. Nur kann man das nicht sehen. Und später, wenn die Raupen schlüpfen und fressen und fressen - da wirst du auch noch keinen sichtbaren Unterschied sehen. Vielleicht unter dem Mikroskop. Da kann man bei ganz wenigen Arten bei durchsichtiger Haut am Hinterleib links und rechts zwei gelbe Punkte durchschimmern sehen, die Geschlechtsorgane.
Der Grössen- und Farbenunterschiede, die Existenz von Warzen und was sonst noch ab und zu geschrieben und erzählt wird, hat nichts mit der Geschlechtsbestimmung zu tun.
Nein, das Geschlecht kann sich nicht mehr ändern.

http://www.klaus-frisch.de/html/body_einzelne.html gibt den entscheidenen Hinweis:

2.) Schmetterlinge (Lepidoptera)

Anders als die meisten Tiere sind Schmetterlinge im weiblichen Geschlecht heterogametisch, d.h. bei ihnen hängt das Geschlecht der Nachkommen von der Eizelle ab, nicht vom Spermium. Es kommt also auf die Verteilung der Geschlechts-Chromosomen bei der weiblichen Meiose an. (In solchen Fällen werden die Geschlechtschromosomen heute - im Unterschied zur älteren Literatur - mit den Buchstaben Z und W bezeichnet.)

Wie Seiler 1920 für den Sackträger Talaeporia tubulosa beschrieb, erfolgt die Zuteilung des Z-Chromosoms (das einzige Geschlechts-Chromosom im weiblichen Geschlecht) nicht rein zufällig. Je nach den Bedingungen kann es bei der Meiose I mit größerer Wahrscheinlichkeit dem Eikern oder auch dem Polkörper zugeteilt werden - mit entsprechender Auswirkung auf das Zahlenverhältnis der Geschlechter unter den Nachkommen. Als maßgebliche Faktoren konnte Seiler die Temperatur und das Alter der Weibchen identifizieren: Bei hoher Temperatur (Brutschrank mit 30°C und mehr) gelangt das Z-Chromosom zu 62 % in den Eikern, und es resultiert ein entsprechender Überschuß an Männchen (ZZ) unter den Nachkommen. Bei kühleren Temperaturen ist es umgekehrt: Das Z-Chromosom gelangt mit höherer Wahrscheinlichkeit in den Polkörper und es resultiert ein Überschuß an weiblichen Nachkommen (Z0). Ließ Seiler die Begattung nicht gleich nach dem Schlüpfen, sondern erst am Ende des vier Tage währenden Lebens der weiblichen Falter zu, dann kam das Chromosom auch unter kühlen Bedingungen bevorzugt in den Eikern, so daß sinnvollerweise mehr Männchen resultierten.

Vergleichbare Variationen des Geschlechter-Verhältnisses wurden auch bei verschiedenen afrikanischen Schmetterlingen der Gattungen Danaus und Acraea beschrieben. Da haben manche Weibchen überwiegend oder ausschließlich weibliche Nachkommen. Dem liegt wahrscheinlich eine gerichtete Segregation der Geschlechts-Chromosomen bei der weiblichen Meiose zugrunde. (Literatur bei Lyttle 1991, siehe auch Smith 1976.)

Hallo niwö,

ich weiß sicher, dass bei einigen Arten (Kleiner Kohweißling z.B.) das Geschlecht bereits bei der Raupe feststeht und feststellbar ist: Die männlichen Raupen haben auf dem Rücken zwei Gonaden-Flecken, die weiblichen Raupen nicht. Bei vielen Nachtfaltern kann man das Geschlecht an der Größe der erwachsenen Raupe erkennen: Die Weibchen sind viel größer, da sie die Eier „produzieren“.

Ich vermute, dass wie bei Säugetieren bereits nach der Befruchtung der Eizelle das Geschlecht fest steht; sicher bin ich dabei nicht.
Siehe auch http://www.lepiforum.de/cgi-bin/lepiwiki.pl?Glossar_…

Viele Grüße, Fabian

Interessante Frage - aber ich bin da leider überfragt.
Gruss, Hans

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder
m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher
fest steht

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder
m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher
fest steht

Hallo niwö,
das ist eine sehr gute Frage, auf die ich leider keine Antwort weiss. Möglicherweise hilft die Seite http://www.schmetterling-raupe.de/

Viel Glück bei der Suche
Ingrid

PS: Bin auch an einer gesicherten Antwort interessiert
Gruß I.

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder
m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher
fest steht

Hallo,
ich bin nicht sicher, aber ich denke, dass das Geschlecht bei den Schmetterlingen schon in der Raupe, wenn nicht im Ei feststeht. Bei vielen Raupen der Lasiocampidae, wo es bei den Imagines einen deutlichen Größenunterschied gibt (Eichenspinner, Brombeerspinner, Ringelspinner usw.)kann man schon an der Größe der Raupen erkennen, ob es M oder W werden, die W sind schon als Raupen deutlich größer. So kommt es, dass, wenn man bei diesen Arten nur die größten Raupen einsammelt, später fast ausschließlich Weibchen schlüpfen. Ich würde aber auch nicht ausschließen, dass sich z.B. durch Temperatureinflüsse das Geschecht noch kurzfristig ändern kann, wie es bei primitiven Organismen manchmal der Fall ist.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, aber vielleicht meldet sich noch ein Experte dieses Spezialgebietes.
Freundliche Grüße
Helmut

Ich würde gerne wissen ob die Larven oder Raupen schon w oder
m sind. Ob sich das in der Puppe ändert oder es schon vorher
fest steht

Sorry, kann nicht weiterhelfen.