bitte nicht nur Teilstücke zitieren sondern den zusammenhang
Es geht nicht darum, ob das eine Auswirkungen auf das andere hat, sondern daß das eine unabhängig vom anderen zu erfolgen hat - zumindest, wenn die Zentralbank unabhängig ist und sich auch so verhält.
Ein konkretes Beispiel: die Bundesbank hat seinerzeit mit den anderen Zentralbanken des EWS ab und an mal neue Wechselkurse ausgehandelt, die nicht immer im Interesse der (deutschen) Politik waren (weil es meistens um eine Aufwertung der D-Mark ging). Die Bundesbank hat sich um entsprechende Kommentare der Politiker nicht geschert, weil sie a) Währungs- und nicht Wirtschaftspolitik machte und sie b) unabhängig war.
Unabhängig ist die EZB auf dem Papier auch und sie hat letztlich sogar die gleichen Aufgaben: Preisniveaustabilität und - wenn es diesem nicht zuwider läuft - sie soll die Wirtschaftspolitik der EU bzw. der EU-Mitglieder unterstützen. Das Problem ist nun - und darum ging es in der Frage und darauf will ich die ganze Zeit hinaus - daß die EZB vor allem Wirtschaftspolitik macht und die ihr eigentlich auferlegte Aufgabe der Preisniveaustabilität nur insofern pro forma und letztlich zähneknirschend einhält, als daß der Innenwert des Euro sehr stabil ist und damit stabiler als ihr das recht ist (aus welcher Motivation heraus auch immer).
Sofern die Deutsche Bank vor dem Zusammenbruch stünde (womit ich nicht sagen will, dass das so ist), wäre die Ursache im Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter und im Organisationsversagen zu finden. Schließlich ist für die katastrophale Ertragsentwicklung und die erheblichen Mittelabflüsse aufgrund von Strafen und Vergleichen nicht die EZB verantwortlich, sondern sie sind Resultat des Verhaltens der Bank um Umfeld der Immobilienblase in den USA, im LIBOR-Skandal usw.
Das ist unbestritten. Dennoch braucht die Deutsche Bank nach diesen ganzen Skandalen und Strafzahlungen eine solide Basis, auf der sie ihre zukünftigen, hoffentlich skandalfreien Geschäfte abwickelt.
Die Zinspolitik der EZB und die regulatorischen Kosten belasten die Ergebnisse der Kreditinstitute zwar, aber davon ist die Deutsche Bank weitaus weniger betroffen als die kleine Sparkasse oder Volksbank um die Ecke.
Tja, die müssen reagieren. Meine Sparkasse erhöht derzeit die Gebühren. Außerdem wird das Schließfach teurer, wobei auch die Versicherungssumme steigt. Das sagt vieles.
Das Problem ist, daß es kaum eine Möglichkeit gibt, dagegen etwas zu unternehmen. Die EZB ist unabhängig und die Staaten, die allenfalls unauffällig ihren Einfluß geltend machen könnten, haben ja nun wirklich keine Veranlassung, sich darüber zu beschweren, daß die EZB über das niedrige Zinsniveau einerseits ihre Kreditkosten reduziert und andererseits durch den Aufkauf von Staats- und anderen Anleihen ihnen die Kreditaufnahme erleichtert.
Ja, aber überleg’ mal: Hätten wir nationale Währungen, würden auch die Zentralbanken national denken. Heute haben wir einen Schäuble, der keinen Anlass hat, höhere Zinsen zu fordern, in Kombination mit den südlichen Ländern, die dringend auf die Nullzinsen angewiesen sind, weil sie überschuldet sind und ohne Nullzinsen aus dem Euro rausflögen.
Wenn du vor diesem Hintergrund schreibst, die EZB sei unabhängig, dann muss man das - abgesehen von formalen Regularien - faktisch sehr stark relativieren.
Meines Erachtens wird hier nur eine Blase genährt. Dass die gegenwärtige politische Konstellation den Akteuren scheinbar keine andere Wahl lässt, wird uns später kaum etwas helfen.
Ein Aspekt noch, der ebenfalls im Rahmen des Draghi-Besuches angesprochen wurde: Die Nullzinsen geben den Schuldenländern keinen Anreiz, zu sparen. Die linkspopulistischen Regierungen können weiterhin Wohltaten versprechen, sie auf Pump finanzieren und sich dann als sozial darstellen. Und siehe da, die Linkspopulisten sind in Griechenland, Italien oder Spanien relativ erfolgreich.
: Preisniveaustabilität und - wenn es diesem nicht zuwider läuft - sie soll die Wirtschaftspolitik der EU bzw. der EU-Mitglieder unterstützen. Das Problem ist nun - und darum ging es in der Frage und darauf will ich die ganze Zeit hinaus - daß die EZB vor allem Wirtschaftspolitik m
Nun macht sie nicht genau wegen der Peisstabilität die eingriffe in die wirtschaft, denn derzeit liegen wir noch weit entfernt von ><2% Ziel. Die Zinsänderungen und Geldschwämme hat nicht geholfen, also werden nun Anleihen gekauft um dieses Ziel zu erreichen.
Nun macht sie nicht genau wegen der Peisstabilität die eingriffe in die wirtschaft, denn derzeit liegen wir noch weit entfernt von ><2% Ziel. Die Zinsänderungen und Geldschwämme hat nicht geholfen, also werden nun Anleihen gekauft um dieses Ziel zu erreichen.
Die Instrumente der EZB sind in ihrer Satzung festgelegt. Eingriffe in die Wirtschaft sind darin nicht enthalten.
denn derzeit liegen wir noch weit entfernt von ><2% Ziel. Die Zinsänderungen und Geldschwämme hat nicht geholfen, also werden nun Anleihen gekauft um dieses Ziel zu erreichen.
Die Inflationsrate in der Eurozone schwankt seit einiger Zeit um 0%. Das ist Preisstabilität --> Ziel erreicht. Damit besteht auch eigentlich kein weiterer Handlungsbedarf. Der ergibt sich lediglich (scheinbar) aus dem Umstand, daß man die eigene Glaubwürdigkeit retten will, weil man schon vor Jahren die 2% als Ziel ausgerufen hat. Eine volkswirtschaftliche oder geldpolitische Notwendigkeit für 2% Inflation gibt es nicht.
Dementsprechend macht Draghi mit seinen Gefolgsleuten seit Jahren eben nicht Geldpolitik mit dem Ziel, die Preisstabilität zu bewahren, sondern er macht Wirtschafts- und (indirekt) Fiskalpolitik, wofür er aber schlicht und ergreifend nicht zuständig ist und auch gar nicht das Mandat hat.
Dass der Euro in wenigen Jahren zusammenbricht und wir mit hunderten Milliarden haften werden, werden andere Politiker ausbaden.
Wenn der Euro zusammenbricht, in welcher Währung haften wir dann eigentlich
Wenn man die Zinsen erst dann wieder erhöht, wenn sich die Wirtschaftslage abkühlt, dann wird das doch die Talfahrt noch anheizen, oder?
Kann sein. Aber warum sollte man die dann überhaupt erhöhen? Kann man doch weiter senken