Wann ist eine Umfrage repräsentativ?

Sehr geehrte WWW Expertinnnen und Experten,

ich wüßte gerne wann eine Umfrage repräsentativ ist und welche Grundsätze man dafür benötigt. Am besten ganz simpel erklären denn auf diesem Gebiet bin ich blutiger Anfänger ! :smile:

Nehmen wir einmal an:

Ein Verein hat 100 Mitglieder und es kommen 20 Personen zu Mitgliederversammlung dann entspräche dies 20% . Von diesen 20 Personen geben 18 ihre Stimme ab und 2 geben ihre Stimmen nicht ab. Von diesem 18 sind wiederum 15 gültige und 3 ungültige Stimmen. Und von den 15 gültigen Stimmen sind es 8 Ja-Stimmen, 2 Enthalzungen und 5 Nein-Stimmen.

Somit lege in diesem Beispiel der Rückhalt dieses Wahlvorganges bei gerade mal 8%.

Nehmen wir weiterhin ich würde eine Hochrechnung anstellen und die 80% Nichtteilgenomen Mitglieder anhand der Stimmenverteilung (Ja, Nein, und Enthaltungen hochrechnen so käme ich auf folgendes:

32 Ja Stimmen, 8 Enthaltungen und 20 Nein-Stimmen

Würde mich über einen Tipp sehr freuen. Auch gerne telefonisch oder via TeamView !

Danke für deine, ihre Zeit und einen schönen Nachmittag

gruß Joachim

Hi,

dass eine Umfrage repräsentativ ist hat erstmal nichts mit der Anzahl der Befragten zu tun, sondern dass diese „Aussagen über eine Grundgesamtheit zulässt“. Wer also mit der Frage „Mehr Steuern für Reiche - ja oder nein?“ nur Hartz4-Empfänger und Geringverdiener befragt der darf seine 95% Zustimmung nicht repräsentativ nennen. Wer aber quer durch alle Schichten, vom CEO zum Strassenkehrer, und Altersstufen fragt kommt der Sache schon näher.

Ein Statistiker kann dir sicher noch viel mehr dazu sagen, aber das erstmal als ganz grobe Richtung.

Sofern man einen „guten Querschnitt“ der Befragten hat, ändert sich ab ca 10.000 Befragten kaum noch etwas an der Aussage.

Statistik ist eine Wissenschaft, im medizinischen Bereich heißt sie Biometrie. Das Vereinsrecht kennt Dein Dilemma und hat dafür die Rechtsgültigkeit einer ordnungsgemäßen Einladung und Abstimmung festgelegt. Das gilt ja auch bei Wahlen.
Letztlich kannst Du niemals auf ein mögliches Wahlverhalten nicht anwesender Mitglieder schließen.
Udo Becker