Hallo,
Dies kann man nur subjektiv beantworten, von daher würde die Frage wohl besser ins Psychologiebrett passen. Aber da Du hier tatsächlich wenige Antworten bekommst, schreibe ich mal meine (subjektive) Meinung dazu.
Bei Gesprächen darüber, was jeder (z.B. beruflich) macht, kann es
(1.) sachlich um das beschriebene Tätigkeitsfeld gehen. (Jemand möchte z.B. wissen, was die Leute in einem bestimmten Beruf so den ganzen Tag machen.)
(2.) kann es sein, dass man sich gegenseitig davon erzählt, um sich besser kennenzulernen. (Wie ist der andere? Worauf legt er wert? Was kann er gut, was kann er schlecht?)
Als Angeber gilt man (meiner Meinung nach) zu recht, wenn man die Selbstdarstellung zu stark betont. Z.B. im Fall (1.) Leuten vom eigenen tollen Umfeld erzählt, die daran gar nicht interessiert sind und von sich selbst nicht in gleichen Massen erzählen (können). Oder wenn man den anderen umgekehrt bei deren Darstellung nicht zuhört (so dass der Eindruck entsteht, man möchte nur von den eigenen Anliegen reden.)
Zu unrecht kann man (meiner Meinung nach) als Angeber gelten, wenn man mit Leuten zu tun hat, deren Umfeld sozial viel schlechter angesehen ist, oder die ein zu geringes Selbstbewusstsein haben. In solchen Fällen kann es leider schnell passieren, dass man als Angeber gilt, obwohl man nur in einem normalen Rahmen wie alle anderen auch erzählt, was man so treibt. Dieses Problem haben z.B. Akademiker sehr oft im Umgang mit Leuten, die einen Beruf ohne Abitur haben. Die wissen dann oft gar nicht, worüber sie noch reden sollen, ohne die anderen zu nerven. Vermutlich kommt es sogar daher, dass die verschiedenen (Bildungs-)kreise so wenig Kontakt miteinander haben. Aber dies ist dann jetzt vielleicht sogar wirklich ein Thema für die Soziologen.
Mit vielen Grüssen,
Walkuerax