Hallo zusammen,
davon abgesehen, dass ich die Faxfunktion immer noch nicht einrichten konnte, habe ich aktuell noch ein finanzielles Problem mit unserem Anbieter. Die Einrichtung und die Inbetriebnahme unseres Zugangs zogen sich wie Kaugummi. Dazu gleich mehr.
Vereinbarte Kosten waren Vertragslaufzeit 24 Monate, 99 Euro Bereitstellungsgebühr, 29,99 € monatlich für die ersten 12 Monate, ab dem 13. Monat 44,99 € monatlich.
Zitate aus deren AGB:
- Entgelte Rechnungsstellung, Fälligkeit, Aufrechnung
[…]
8.6 Die/der für einen Tarif geltende monatliche Grundgebühr/Grundpreis (hier nachfolgend nur „Grundgebühr(en)“) fällt ab Beginn der Vertragslaufzeit, also dem Tag der Freischaltung der vom Kunden gebuchten Telekommunikationsdienste (die „Dienste“) am Kundenanschlusses des Kunden (vgl. Ziff. 15.2), für die Dauer des Vertragsverhältnisses an.
[…]- Vertragslaufzeit und Vertragsbeendigung, Kündigung aus wichtigem Grund
[…]
Soweit nicht abweichend vereinbart, beginnt die Vertragslaufzeit mit der Aktivierung der Dienste am Kundenanschluss des Kunden.
Es ist wohlgemerkt bei beiden die Rede von Diensten, also Mehrzahl. Darunter täte ich Internet UND Telefon verstehen.
So, jetzt zum zeitlichen Ablauf:
Am 6.06.22 bekam ich eine E-Mail „Ihre Glasfaser-Installation findet morgen statt“. Es war tatsächlich auch jemand da, hat auch von draußen ins Haus gebohrt, die beiden „Kästen“ im Haus angebracht, aber leider war unsere Glasfaserleitung nicht gespleißt, also ein Satz mit X. Neue E-Mail am 21.08. „Ihre Glasfaser-Installation findet morgen statt“ (es fehlte noch ein „JETZT ABER WIRKLICH!“ ). Wenn ich mir im Kundenbereich die Rechnungen anschaue und sehe, dass am 22.08. die 99 Euro Bereitstellungsgebühr in Rechnung gestellt wurden, denke ich, das wird zeitlich schon so passen.
Vereinbart war, dass sie den vorherigen Anschluss kündigen und sich um die Portierung kümmern. Irgendwann kam eine E-Mail „Der Portierungstermin ist am 17.10.2022“. Ich fand aber bei meinen gesendeten E-Mails eine E-Mail vom 22.10.22. Auszug aus der E-Mail:
leider musste ich feststellen, dass der Telefonanschluss immer noch nicht richtig funktioniert. Was wir getestet haben war nur, dass ich angerufen werden kann. Heute wollte ich aber erstmalig vom Festnetz aus anrufen, und das FritzFon zeigt „Ungültige Rufnummer“, egal, welche Nummer ich wähle
Ich habe leider nichts weiter schriftlich von denen, weil sie einen gerne anrufen, wenn es Probleme gibt. So habe ich die zahlreichen Trostgespräche zwischen August und Oktober auch nicht protokolliert, als es darum ging, dass die Portierung der Telefonnummer so lange dauert. Aber sowohl mir als auch anderen Nachbarn wurde zugesichert, wir müssten die monatlichen Gebühren erst ab dann zahlen, wenn das Telefon auch funktioniert, und so lange können wir aber immerhin das Internet kostenlos nutzen. Wie gesagt, leider alles nur telefonisch! Es wurde aber auch nicht ein einziges Mal erwähnt, dass der Vertrag trotzdem läuft.
Bei meinem Kundenkonto ist die Rechnung vom 22.08.22 über die 99 Euro Bereitstellungsgebühr zu finden, dann für September, Oktober und November jeweils eine Rechnung über die Summe von 0 Euro, immer mit zwei Positionen
Monatliches Abonnement (2022-09-01 ÷ 2022-09-30) über 29,99 € und
FREE SERVICE GERMANY (2022-09-01 ÷ 2022-09-30) über -29,99 € (die beiden standen anteilig auch bei der August-Rechnung mit der Bereitstellungsgebühr).
Leider kann ich nicht mehr genau sagen, wann wir nun endlich telefonieren konnten. Was sich anhand des E-Mail-Verkehrs reproduzieren lässt ist, dass es am 22.10.22 noch nicht möglich war. Warum erst im Dezember die ersten 29,99 Euro abgebucht wurden, weiß ich also nicht genau.
Für mich wäre aber Vertragsbeginn dieser unbestimmte Zeitpunkt zwischen dem 22.10. und dem 1.12.22 gewesen, keinesfalls August 2022, weil erst ab dann BEIDE gebuchten Dienste zur Verfügung standen.
Mir wurden aber im August 2023 insgesamt 34,34 Euro in Rechnung gestellt, und zwar
Internet Monatliches Abonnement (2023-08-01 ÷ 2023-08-22) mit 21,28 € und
Internet Monatliches Abonnement (2023-08-23 ÷ 2023-08-31) mit 13,06 €.
Die Beträge entsprechen genau den Monatsgebühren/31 * Anzahl Tage (29,99/3122 und 44,99/319). Wie kommen sie auf den schmalen Pfad?
Wenn ich auf die Telefonnummer verzichte, spare ich 5 Euro/Monat. Worauf ich mich also bestenfalls einlassen würde, wenn es auch nicht ideal ist, ist, dass sie die Internetgebühren meinetwegen anteilig ab August '22 berechnen, aber nicht die Telefongebühren. Es geht mir auch nicht (nur) um meine 15-20 Euro, sondern um die tausenden von Kunden, die mit Sicherheit ebenfalls davon betroffen sind!
Noch eine besonders pikante Geschichte. Die hatten ein Angebot, „try before buy“ oder so ähnlich, welches ich zum Glück nicht angenommen habe. Wir haben „nur“ 400 Mbit/s, es wären aber auch 600 oder 1000 möglich gewesen. Das Angebot bestand daraus, im ersten Jahr 1000 Mbit/s zum selben Preis (also 29,99 €/Monat) und ab dem 13. Monat zum regulären Preis (54,99 €/Monat) zu haben, wenn man nicht innerhalb der ersten 12 Monate erklärt hat, dass man nur die 400 oder 600 haben möchte und eine Gebühr von knapp 15 Euro (ich glaube 14,99 oder so) bezahlt hat.
Bekannte von uns haben das Angebot in Anspruch genommen, bei denen wurde der Hausanschluss schon im Juni 2022 gemacht, und der Provider hat für Juli und August 2023 bereits die 54,99 abgebucht. Bei denen lief das Telefon aber auch erst ab November 2022, und deswegen gingen sie davon aus, dass die 12 Monate noch lange nicht gelaufen sind. Jetzt haben sie noch ein Jahr die 10 Euro monatlich hohen Gebühren an der Backe (natürlich auch die höhere Geschwindigkeit, aber ich stelle in Frage, dass sie das brauchen).
Ich weiß, ich kann mich an die Bundesnetzagentur wenden, aber die empfehlen (logischerweise) auch, erst mit dem Provider zu sprechen, deswegen wollte ich zuerst hier mal rumfragen, ob jemand, der sich mit Vertragsrecht (besser) auskennt, etwas dazu sagen kann, bevor ich erstmal dem Provider alles vorhalte.
Mal davon abgesehen, dass ich das gefunden habe:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/InternetTelefon/Vertrag/start.html
und dort steht u. a.:
Die Transparenzverordnung bestimmt auch, dass in Telefon- und Internet-Rechnungen für Verbraucherinnen und Verbraucher bestimmte Angaben enthalten sein müssen. Unter anderem muss in diesen Rechnungen angegeben sein:
- Datum des Vertragsbeginns,
- Aktueller Zeitpunkt des Endes der Mindestvertragslaufzeit,
- Kündigungsfrist und letzter Kalendertag, an dem die Kündigung eingehen muss, um eine Vertragsverlängerung zu verhindern.
Alle drei Angaben sind NICHT enthalten! Bloß das:
Viele Grüße
Christa