Moin Sharon,
diese Frage kann Dir leider keiner beantworten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Wir mußten die erste unserer beiden Katzenomas im Alter von 17 Jahren im letztn März einschläfern lassen. Sie hatte es auch mit den Nieren. Sie wurde immer „weniger“, fraß kaum noch und trinken wollte sie auch nicht mehr so recht. Rannte aber alle paar Minuten zum Klo und quetschte sich ein paar Tropfen ab. Ab und zu war sie dabei auch am jaulen, weils wohl weh tat. Das war dann auch der Zeitpunkt, wo wir mit zum Doc gegangen sind. Vorher dachten wir immer: „Naja, sie wird halt alt“. Nach eingehender Untersuchung stand die Diagnose und damit eigentlich auch das Todesurteil fest. Wir wollten es nur nicht sofort machen lassen, da der Doc meinte, wir könnten es noch einmal mit einen Phosphathemmer versuchen. Heilung gibt es keine, aber wir können ihr das Leben etwas leichter machen. Nach einer Woche haben wir es aber nicht mehr mit ansehen können und haben den Doc zu uns nach Hause bestellt, damit sie in ihrer gewohnten Umgebung einschlafen darf und nicht noch den Streß mit der Autofahrt und der fremden Umgebung hat. Zum Schluß war es ja schon so schlimm, daß ihr ständig der Hintern weggekippt ist. Wir dachten zwar: „OK, sie jault nicht, dann wird es schon nicht weh tun“. Der Doc meinte aber, das die meisten Katzen still vor sich hin leiden und keinen Mucks von sich geben. Wir konnten sie die letzten Tage auch gar nicht mehr anfassen. Sie, die sonst so verschnmust war, hat uns die Beine Zerfleischt, wenn wir ihr zu nahe kamen. Also auch ein Zeichen dafür, das sie total am Ende war. Nachdem sie die erste Spritze bekommen hatte, wurde sie ganz zutraulich und es hatte für mich wirklich den Anschein, das sie erleichtert war nun endlich schlafen zu können. Ich war die ganze Zeit bei ihr und sie ist ganz leise und völlig entspannt eingeschlummert.
Tja, im Dezember ging das gleiche Spiel dann mit ihrer Schwester los. Die hatte sich nie davon erholt, das sie jetzt alleine war, auch wenn die Beiden sich „auf den Tod“ nicht ausstehen konnten. Sie wurde im Laufe der Zeit immer weniger und zum Schluß ging es auch bei ihr los, das sie überall ein paar Tropfen hingepieselt hat. Fressen wollte sie, die sonst alles weggeputzt hatte, auch nicht mehr. Und von unserer „Sissi“ kannten wir ja nun schon die Symptome wie z.B. leioht „fettiges“ Fell, allgemeines „Ungepflegt“ sein und ein leichter Geruch nach „Altenheim“ (sie riechen zum Schluß nach Urin, da die Nieren das nicht mehr richtig verarbeiten können und der Duft wirklich schon aus allen Poren dringt. Bei unserem „Mäuschen“ haben wir deshalb auch nicht lange gewartet und den Doc sofort geholt. OK, es hätte vielleicht nicht unbedingt einen Tag vor Heiligeabend sein müssen… Aber über die Feiertage warten, damit sie sich noch quält, das wollten wir auch nicht.
Die beiden haben bei uns ein schönes und langes Leben gehabt. Das ist uns immer ein Trost gewesen.
Es stellt sich also die Frage, was ist egoistischer: Die Katze zu erlösen, weil man nicht mit ansehen kann, wie sie sich quält (auch wenn sie evtl. noch kämpfen will), oder sie weiterhin mit Schmerzen leben zu lassen, weil man es nicht übers Herz bringt sie zu erlösen und man hofft, das sie einem die Entscheidung abnimmt und eines Morgens tot im Körbchen liegt (was sie so wie so nie machen würde).
Du siehst, es ist nicht einfach jemandem den richtigen Tip zu geben, was er machen soll. Fakt ist jedenfalls, wenn man bei einer Katze feststellt, das sie etwas mit den Nieren hat, ist es leider schon zu spät, da noch etwas gegen zu tun. Da wir beim zweiten Mal dieses Wissen hatten, konnten wir sie mit ruhigem Gewissen gehen lassen. Es sind jeztzt 5 Monate her, aber mir stehen hier beim Tippen trotzdem die Tränen in den Augen (ist wohl normal und wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Dafür haben wir zuviel miteinander erlebt). Aber das wird auch irgendwann mal vergehen.
Ich hoffe, das Du den richtigen Weg einschlägst ohne Euch beide unnötig zu quälen und drücke Dich von Katzenmama zu Katzenmama…
Liebe Grüße, Petra