Hallo Elimelech!
Dagegen habe ich mich auch nicht ausgesprochen, sondern dagegen Begriffe des Judentums aus einer deutschen Übersetzung der Bibel abzuleiten.
Diese deutsche Übersetzung stammte allerdings von Juden.
Wenn man einen Einwand bekommt, kann man sich auch einfach informieren.
Genau das hatte ich von Dir erwartet.
Es gibt mittlerweile genügend und gute Bücher über das Judentum, wie auch Internetquelle. Allerdings kann auch hier ich wieder nur warnen, da viele dieser Quellen aus einem christlichen Umfeld kommen. Aber wenn du mehr über dieses Konzept des geschlechtlosen Gottes im Judentum erfahren willst, welchen männliche wie auch weibliche Eigenschaften zugesprochen werden, kommst du mit dem Begriff „Schechia“ hier vielleicht weiter.
Belehrungen zu vermeintlich „guten Büchern“ oder „Internetquellen“ über das Judentum benötige ich nicht, geschweige denn
dieses Konzept des geschlechtslosen Gottes im Judentum
Eben, sage ich doch,
Wo hast Du das gesagt?
im Deutschen sind viele Worte männlich und weiblich, allerdings haben viele der Dinge welche durch diese Worte beschrieben werden, eben kein Geschlecht. Oder wie ist es zum Beispiel mit DEM Zwitter. Dieses Wort ist auch männlicher, beschreibt aber aber eben genau, was ich gesagt habe, ein Wesen mit beiden Geschlechtern. Nach deiner Logik hier, wäre der Zwitter, er, aber alleine männlich.
Deiner Logik folgend ist Gott entweder ein Ding oder Zwitter.
Man kann das verklausulieren, wie man will. Die Tatsache, dass Gott in welcher Religion und Bibelübersetzung auch immer maskulin benannt wird, stellt für die Sozialisierung der Frauen eine klare Einschränkung für die Entwicklung ihres Selbstwertes dar. Geschweige denn, wenn allein reine „Männerkasten“ die Deutungshoheit über Religionen und ihre Schriften innehaben.
Weil ich mich hier mit dem Hintergrund und der Geschichte auskenne.
Tust Du das, oder glaubst Du das?
Es gibt rein innenjüdische Übersetzungen, wie bspw. die von Hirsch, welche hier von Seiten spreche, da innenjüdisch dieses Konzept bekannt ist und dann christliche Übersetzungen, welche von Rippe spreche und Schriften im Umfeld von beiden, so wie die von Mendelsohn.
Grundlage meiner Zitate ist allerdings eine jüdische Tora-Ausgabe, die auf einer Übersetzung durch den Juden Mendelssohn basiert und grammatikalisch revidiert wurde. Nicht zuletzt wird diese Ausgabe offensichtlich auch zu Unterrichtungszwecken genutzt.
Davon abgesehen, kann man hier bei der Übersetzung bleiben
Man kann vieles
oder gar die von Luther nehmen:
„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ (1:27). Dieser Abschnitt beschreibt die Erschaffung des Menschen, hier noch als ein Wesen vor der Teilung. Hier wurde er als Mann und Weib erschaffen, in einem. Dieses widerspricht doch der Idee, dass vom Mann die Rippe genommen wurde und dann daraus das Weib erschaffen wurde. Aber wahrscheinlich überzeugt dich das nicht.
Es geht doch nicht allein um eine Rippe, sondern insgesamt um die maskuline Auslegung eines Gottesbezuges in den abrahamitischen Religionen.
Luther war gefangen in seiner Zeit, als zunächst geschult und dann Getriebener durch das damals übermächtige Papistentum. Luther übersetzt eben auch nur dem Zeitgeist folgend, wie so viele nach ihm und erst recht vor ihm. So ist es eben mit patriarchalisch fundamentierten Gesellschaften. Allerdings würden wir ohne Luther hier so auch nicht diskutieren.
Wahrscheinlich würden wir in einer matriarchalisch fundamentierten Gesellschaft über das „sie“ für Gott diskutieren.
Und hier kann ich wiederholt nur widersprechen.
Wieso wiederholt widersprechen?
Entgegen dem trivialen Bild eines alten Mannes mit Bart, ist G’tt im Judentum als solches Bild nicht vorhanden, noch die Vorstellung von ihm als Mann. Wenn du mir hier nicht glaubst, dann kannst du dich ja selber woanders informieren. Die Fragestellung lässt sich ziemlich schnell mit einer Suchmaschine im Internet finden.
Wie, wann und wo habe ich eine Gottheit definiert, die einem
trivialen Bild eines alten Mannes mit Bart
entspricht?
Nicht jeder ist Hollywood geschädigt.
Schon erstaunlich, wenn es dich stört, wenn ich zur Erleichterung meine Kommentare auf entsprechende Textstellen deiner Beiträge beziehe
Das stört mich in keiner Weise. Damit habe ich lediglich festgestellt, wie offensichtlich gewisse Feststellungen meinerseits von Dir aus dem Kontext gerissen und völlig ignoriert werden und somit die Diskussion insgesamt erschwert wird.
Bezogen auf das orthodoxe Judentum gibt es fest zugewiesene Rollen für Frauen und auch Männer. Hieraus aber nun Wertigkeiten Abzuleiten oder zu setzen, wäre viel zu einfach. Vor allem weil das orthodoxe Judentum trotz der vielen männlichen Rabbiner eben nicht patriarchalisch ist.
Genau hier bleibt die Macht über eine Deutungshoheit der Tora den Männern überlassen. Wie viel Macht bleibt da für die Frauen in einer Religion übrig?
Der Mann hat auf seine Frau zu hören.
Wen dem so wäre, dann hätten wohl Frauen die Deutungshoheit über die Tora.
Eben, es gibt viele Rabbinerinnen.
Die gab und gibt es eben nicht - höchstens ein paar Dutzend im Reformjudentum in den letzten 100 Jahren der über 3000 jährigen jüdischen Religion. Und sowieso, wie sieht es mit Groß- bzw. Oberrabbinerinnen aus?
Aber auch davon abgesehen, so wie ich sagte, sollte man auch im orthodoxen Judentum es sich nicht so einfach machen. So wie eine Frau hier nicht Rabbiner werden kann, sind auch dem Mann viele Rollen völlig verschlossen.
Die vielen Rollen, die dem Mann völlig verschlossen sind, kannst Du gerne aufzählen.
Und wieso kann hier eine Frau nicht Rabbinerin werden?
Erst recht in den orthodoxen Männerkasten bleibt die Deutungshoheit über die Tora allein bei den Männern.
Gruß
Widor