Wann muss ich die Teilkasko kündigen?

Hallo,

habe eine KFZ-Haftpflichtversicherung mit Teilkasko. Letzeres lohnt angesichts des Zeitwertes nicht mehr, möchte ich ändern habe es aber bislang verbummelt.
Die Versicherungssumme für das kommende Jahr ist zu Jahresanfang fällig, kann ich das noch ändern, meinetwegen auch mit Versicherungswechsel?

Gruß, Paran

Moin.

Geh auf die stille Treppe und harre da eine gewisse Zeit aus.

Ja, kannst du. Ein Versicherungswechsel ist bis zum 30.11. eines jeden Jahres problemlos möglich. Ob du an deiner bestehenden Versicherung etwas ändern kannst, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings sollte da zumindest auf Kulanz etwas gehen.
Genaue Auskunft gibt da der Versicherungs Mann (Frau).

Hallo!

Zeitwert des Fahrzeugs hin oder her, ist die Teilkasko entbehrlich, wenn Du die Folgen etwa eines Wildschadens ohne größere Probleme aus der Keksdose im Küchenschrank begleichen kannst. Beim Zurückziehen auf die reine Haftpflichtversicherung kann man auch beim alten Auto auf dem falschen Fuß erwischt werden. Ich würd 's mir überlegen, ob womöglich am falschen Ende gespart wird.

Dummerweise kommt man immer erst auf die Idee, auf vermeintlich Entbehrliches zu verzichten, wenn es im Portemonnaie eng wird. Ausgerechnet dann kann man den erwähnten Wildschaden so gar nicht gebrauchen.

Gruß
Wolfgang

„Lohnen“ tut sich weder Kasko noch Teilkasko. Lohnen tut sich eine jede Versicherung nur, wenn man sie wesentlich öfter in Anspruch nimmt als der Durchschnitt. Aber dann muss man einen eventuellen Schadenfall auch finanziell verkraften können. Also, wenn Du sagen kannst, falls ich das Auto zu Schrott fahre, kauf ich mir halt einfach ein anderes oder verzichte auf ein Auto, würde ich das sofort machen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Kaskoversicherung abgeschlossen.

Servus,

in dieser Rentabilitätsberechnung:

hast Du vergessen, den Aspekt der Liquidität und den Aspekt des Risikos zu berücksichtigen. Lies mal das Grundlagen-Lehrbuch von Kay Poggensee oder nach Beliebgen auch etwas von Yanis Varoufakis zu dem Themenkreis.

Schöne Grüße

MM

da ich von Betriebswirtschaftslehre nichts verstehe, habe ich das nie „berechnet“, sondern aus dem Bauch heraus entschieden. Selbst wenn ich mir einen Neuwagen gekauft habe, habe ich sehr wohl berücksichtigt, dass auf jeden Fall noch so viel auf dem Konto bleiben muss, dass ich mir im Notfall ein Ersatzfahrzeug kaufen kann. Selbst wenn das dann ein gebrauchtes sein muss. Und natürlich habe ich auch das Risiko anhand meiner Fahrweise berücksichtigt. Ein Jugendfreund von mir konnte sich mit Hilfe seiner Kaskoversicherung fast jedes Jahr ein neues Auto leisten. Natürlich hat er auch immer die neueren und schöneren Autos gehabt, aber er ist dann auch bei einem selbstverschuldeten Autounfall ums Leben gekommen. Auch den Aspekt muss man bei seiner Risikoberechnung berücksichtigen, dass man ohne Kaskoversicherung eine andere Fahrweise hat als mit. Es wäre sicherlich interessant, wenn man ausrechnen würde, wie viel Geld ich mir dadurch eingespart habe, dass ich nie eine Kaskoversicherung abgeschlossen habe.

Also die Frage war ja: wann muss ich die TK kündigen.
Die richtige Antwort darauf ist: Nie.

Du kannst sie bis zum 30.11. vermutlich problemlos kündigen, wenn du bei deiner Versicherung bleibst, und denen sagst, dass du ansonsten den Versicherer wechselst - so kannst du nämlich auf jeden Fall „kündigen“ indem du nicht neu abschließt. Versicherungen kann man anrufen und Fragen kann man stellen, dann bekommt man auch meist Antworten von denen, von denen man welche braucht!

Die Frage nach dem Sinn ist eine andere und hier schon beleuchtet. Deutsche sind im Versicherwahn und jeder, der eine TK hat zahlt für alle ein bißchen an ihrem Wildschaden oder Hagelschaden oder oder immer ein bißchen mit und kann dann selber einmal in den Genuß kommen. Ich habe in 32 Jahren Autofahren einen einzigen getroffen, der einen Wildschaden hatte, den man nicht mit einfachen Mitteln beheben konnte - wenn man nicht ein Auto haben will, das immer unverbeult bleibt.
Dann kann man wohl auf TK verzichten, umso mehr, wenn man auch einen guten Schutzengel hat :wink:
Grüße

Bist Du sicher, daß Du den Begriff Durchschnitt an dieser Stelle richtig verwendest? Außerdem ist der Rest der Versicherten erst einmal egal, auch wenn sich natürlich der Beitrag aus dem Schadensverlauf aller Versicherten ergibt. So oder so lohnt sich eine Versicherung in genau zwei Szenarien:

  1. Über einen Zeitraum X ist die Summe der Auszahlungen der Versicherung höher als die Summe der Beiträge (wenn man mag, kann man die einzelnen Zahlungen auch gerne abdiskontieren, um einen Zinseffekt zu berücksichtigen).
  2. Die auf einen Schadensfall folgende, notwendige Auszahlung schlägt ein erhebliches Loch in die Finanzplanung und hat zur Folge, daß man entweder andere Verpflichtungen nicht erfüllen kann oder aber sich bzw. sein Leben zumindest erheblich einschränken muß.

Das interessiert mich. Wie kann ich denn durch meine Fahrweise verhindern, daß

  • Hagelschlag das Auto zu Klump zerschlägt?
  • das Auto anläßlich eines Unwetters geflutet wird?
  • ein Marder einige Kabel zerkaut?
  • einem ein Wildschwein vor das Auto springt?
  • ein Einbrecher auf dem Weg zum im Auto vergessenen Handy einige Scheiben einschlägt?
  • ein Kurzschluß in der Elektrik das Auto in Flammen aufgehen läßt?

Ein schöner Beitrag aus der Rubrik „Märchen, die das Leben schrieb“ bzw. „warum man nicht alles glauben sollte, was einem so erzählt wird“.

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Wir hatten hier in der Region einen Hagelschlag, der so plötzlich kam, dass man keine Chance hatte, sein Fahrzeug und auch sein Haus wegzubringen. Die Schäden beliefen sich von 1500.- Euro bis zu 9000.- Euro -an neuen Fahrzeugen. Ein sehr großer Teil der Autos heute wird geleast oder auf Kredit gezahlt. Wenn ich keine Kohle habe, um ein Auto zu bezahlen, habe ich auch keine,um die Schäden zu zahlen.

„Ein Bekannter hat jedes Jahr auf Kosten seiner Versicherung ein neues Auto bekommen“ —Das kann nur ein Scherz sein. Denn es gibt heute das Internet, dort werden sogenannte ungünstige Risiken abgespeichert und jede Versicherungsgesellschaft hat darauf Zugriff.

Zu deinem eigentlichen Problem: Den Ausschluss der Teilkasko aus dem Vertrag wird jede vernünftige Gesellschaft akzeptieren, zu jeder Zeit. Setze dich mir ihr in Verbindung.

Kasko ist der Oberbegriff, er umfasst Teil- und Vollkasko.

Hier ist von Teilkasko die Rede.
Und lohnen, sicher, da hast Du recht.
Es lohnt sich, wenn man einen Schaden hat. Denn dann bekommt man Ersatz den man ohne TK nicht bekommen hätte.
Das ist bei allen Versicherungen so, man zahlt für ein Risiko. Tritt es nicht ein, dann hat es sich „nicht gelohnt“ ?

  • Ein Unfallflüchtiger einen 3.500.- € Schaden am geparkten Fahrzeug zurücklässt?

Nur zur Ergänzung

Heutzutage nimmt man die Müslidose. Ja, kein Problem. Es ist nicht die Enge im Portemonai, es ist die Unsinnigkeit, die mich treibt.

Und: 200.- Euro Selbstkostenbeteiligung. Also: ists ein Hase, zahl ich eh selbst, ists ein Wildschwein, kommt der gegen Null tendierende Zeitwert ins Spiel.
Die Versicherung zahlt so oder so nichts bis fast nichts.

Gruß, Paran

Hallo,

Danke, das ist eine sehr nützliche Information.

Gruß, Paran

Hallo!

Man schließt sinnvoll nur Versicherungen gegen Risiken ab, deren Eintritt zu finanziellen Problemen führen würde. Wenn also in der Müslidose entbehrliche z. B. 2.000 € liegen, so dass jederzeit anstelle der zerdepperten Rostlaube eine funktionstüchtige Rostlaube beschafft werden könnte, musst Du keine Versicherungsgesellschaft füttern, um Dich vor den finanziellen Folgen von Hagelschaden, Feuer, Diebstahl und Wildunfall zu schützen.

Es muss einen Gott oder wenigstens Schutzengel der Versicherer geben, der dafür sorgt, dass nicht alle Leute nur ihren finanziellen Verhältnissen angepasste Autos fahren und keine ausreichend gefüllten Müslidosen besitzen

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

es sind zwei Götter: Wertverlust und steigende Schadensfreiheitsrabatte. Das Geld für einen Neuwagen oder einen neuen Gebrauchtwagen hat man vielleicht nicht in der Keksdose, wohl aber vielleicht für die Wiederbeschaffung nach einigen Jahren. Andererseits wird aber die Teilkasko über die Jahre billiger (zumindest, was den einen Faktor SF-Rabatt angeht), so dass es sich lohnen kann, bei der Teilkasko trotz sinkenden Wertes am Ball zu bleiben - ggfs. auch, um beim nächsten oder übernächsten Neu(Gebraucht)kauf wesentlich weniger für die Versicherung eines dann wieder wertvolleren Fahrzeuges zu bezahlen.

Daß am Ende und über alle Verträge die Versicherungen Gewinn machen, liegt in der Natur der Sache, aber aus Sicht des einzelnen Versicherungsnehmers kann eine Teil- oder gar Vollkasko durchaus lohnenswert erscheinen.

Gruß
C.