Wann statische - wann dynamische Webpage

Hallo Zusammen,
Könnt ihr mir sachlich Vor- und Nachteile von statischen und dynamischen Webseiten nennen?

Ich habe gelesen, dass HTML5 als teildynamisch beschrieben wird. Was bedeutet das ? Wäre hier auch ein Blog möglich?

Ist es möglich, bei einer bereits existierenden statischen Webseite eine Dynamische Seite einzufügen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist z.B. Wordpress eine Software, die auf einem Server platziert ist. Die Webseite (ganz normal in Html, Css) wird über die Software abgerufen. Wo kommt dann PHP mit ins Spiel???

Sorry, ich bin wirklich sehr neu in dem Bereich … und bisher ein totaler Verfechter von statischen Seiten… Jedenfalls komme ich besser mit Quelltext zurecht, als mit den mir bisher bekannten CMS-Oberflächen. Ich fühle mich im CMS in den Designmöglichkeiten eingeschränkt. Da ich aber nur oberflächliches „Template-Änderungs-Wissen“ in CMS habe,… würde ich gerne wissen, wann es sinn macht, welche Technologie zu verwenden.

Z.B. bezüglich Sicherheit, Größe, Schnelligkeit, Änderungen, etc…

Viele Grüße
Steffi

Auch hallo

Die Entscheidung für eine statische oder dynamische Webseite hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zitiert aus dem Skript des OpenHPI Kurses „Web Technologien“ (Woche 3, Seite 10) (siehe https://open.hpi.de/courses/webtech2017/sections/6sZonatrPbn5z3YG7j2LNq) "(…)Bei Browserabruf können HTML-Dokumente:

statisch vorliegen oder

dynamisch – erst auf die Browser-Abfrage hin –erzeugt/generiert werden
bevor sie durch WWW-Server ausgeliefert werden

Dynamische Erzeugung sinnvoll, z.B. bei

nutzergenerierten Inhalten oder

wenn Anfragen aus Datenbank beantwortet werden müssen, z.B.:

Warenkatalogen, z.B. amazon.de

Suchmaschinen, z.B. google.de

Sozialen Netzwerken, z.B. facebook.com

Zeitungen, z.B. heise.de(…)"

Damit wird „hinter den Kulissen“ programmiert, nicht im Webbrowser mit dem man via Wordpress Seiten erstellen und verändern kann. Und der Server muss PHP verstehen.

mfg M.L.

Wenn Du eine statische Webseite per Hand programmierst, hast Du die volle Kontrolle über den Quellcode. Es liegt in Deiner Verantwortung, ob es dann Fehler bei der Anzeige gibt. Für kleine Webprojekte, deren Inhalt sich nicht oder nur selten ändert und wo nur 1 oder 2 etwas technikaffine Personen den Inhalt ändern wollen, sind solche Seiten völlig OK. Man braucht kein extra CMS konfigurieren und warten.

Dynamische Webseiten haben ihre Stärken bei großen Webauftritten mit wechselnden Inhalten, die üblicherweise auch von mehreren Personen bearbeitet werden, die keine oder kaum HTML-Kenntnisse haben.
Dabei wird meist eine Webanwendung(Serversoftware) in Verbindung mit einer Datenbank benutzt. In der Datenbank werden die (dynamischen) Seiteninhalte gespeichert, mit der Serversoftware wird das Aussehen konfiguriert, die Verbindung zur Datenbank definiert und daraus kombiniert bei Anforderung des Browsers HTML-Seiten mit dem gewünschten Inhalt ausgeliefert.
Solche Serversoftware kann z.B. in PHP geschrieben sein (Wordpress, Typo3), oft wird auch Java verwendet zur Programmierung von Webanwendungen.
Der Nachteil ist natürlich, dass man sich immer erst in das entsprechende System einarbeiten muss und kein vollständige Kontrolle über das ausgelieferte HTML hat. Und wenn die verwendete Software Sicherheitslücken hat, kann man das auch nicht beeinflussen.

Ich habe in der Vergangenheit auch beides genutzt. Für kleine Firmen und Vereine, die einfach nur im Internet ein paar Seiten haben wollen mit einem Überblick über ihre Leistungen und Kontaktdaten, reichen normale HTML-Seiten aus. Wenn aber z.B. in einem großen Verein oder einer größeren Firma mehrere Leute (die keine Ahnung von HTML haben) ständig aktuelle Informationen veröffentlichen sollen und auch keiner die Infos des anderen bearbeiten darf, braucht man schon ein User-Manangement und Eingabemöglichkeiten der Inhalte ohne HTML - damit ist man dann schon bei einem CMS angelangt…

Beatrix

Hi!

Und sobald sich die Telefonnummer wieder mal ändert, wird wieder der Web-Designer benötigt. Bei welchem auch noch so kleinen Webprojekt ändern sich die Seiten nie oder nur selten?

Da reicht auch ein kleiner Verein oder eine kleine Firma und nur wenige Leute mit HTML(5)- und PHP-Kenntnissen, die nur periodisch aktuelle Informationen veröffentlichen, um eine dynamische Seite zu rechtfertigen. Und mit einem CMS-System können dann sogar Vereins-DAUs Änderungen vornehmen, während der/die Seitenbetreuer weiterhin mit HTML(5) und PHP herumkleckern können.

Und noch eine Anmerkung: Wenn ich etwas in PHP schreibe, habe ich noch immer die vollständige Kontrolle über das HTML, ansonsten müsste ich mir Gedanken machen, mir ein anderes Betätigungsfeld zu suchen.

Grüße,
Tomh

Hi!

Kleine Korrektur: Natürlich kann man in Wordpress-Seiten auch PHP einbinden und somit PHP „vor den Kulissen“ verwenden, ansonsten wäre wohl jedes CMS zum Scheitern verurteilt.

Grüße,
Tomh

Es geht hier nicht darum, selbst PHP zu schreiben, sondern wenn man ein (fertiges) CMS nutzt.
Natürlich kann man sein „eigenes“ CMS schreiben, wenn man das möchte und kann.

Beatrix

1 Like

Ich sehe das wie Du,…
Man kann auch mit Schrotkörnern auf Spatzen schießen. Manche Auftraggeber wollen auch gar nix mit der Webseite zu tun haben und stellen sowieso jemand speziellen dafür ein.

Ich wollte nur eine sachliche Erläuterung „was spricht für - was spricht gegen“ zum heutigen Stand der Dinge. Ich habe sehr wohl das Gefühl, dass viele gar nicht mehr den Kundenwünschen entsprechend die Technologie auswählen. Sie entscheiden selbst die Technologie - ohne sich vorher über die Nutzung zu informieren. (evtl. auch deshalb, weil sie sich mit der anderen Technologie nicht befasst haben?)

Einen Tippfehler ändern im Vergleich zum ständigen update von Plugins etc. ist meiner Meinung nach schnell behoben und nicht der Rede wert. Meiner Meinung nach wäre an dieser Stelle ein CMS nicht notwendig. Der Kunde ist nicht mit CMS vertraut, benötigt eine Einweisung… und wenn er einmal im Jahr damit was machen möchte… kann man davon ausgehen, dass der Kunde jedes Jahr um die gleiche Zeit vor den gleichen Problemen steht.

Indem ich mich vorab für eine Technologie entscheide, bevormunde ich den Kunden. Aber ich möchte ihm doch eigentlich das für Ihn am besten geeignetste Produkt anbieten.

Danke Beatrix!!!

Hallo Steffi,

auch wenn inzwischen mehrere Antworten kamen: ich hatte gestern angefangen, zu antworten, bin aber nicht fertig geworden, deswegen habe ich das jetzt zu Ende geschrieben und schicke es auch noch ab. :smile:

Es gibt heutzutage kaum noch statische Webseiten, weil sie jede Menge Nachteile haben, wobei meiner Meinung nach die schlechte Wartungsmöglichkeit am schwerwiegendsten ist. Oft besteht eine Website aus vielen Seiten. Für kleine Websites (ich sage mal mit 5 bis maximal 10 Seiten) reicht die statische Version vielleicht aus, alles andere ist eine Qual, insbesondere wenn etwas geändert werden muss. Einfachstes Beispiel wurde genannt: Adressenänderung. Es ist nicht lange her, da gab’s hier im Forum genau diese Anfrage: Agentur hat Webseite erstellt, jetzt war der Kunde umgezogen und wollte wissen, wie er auf der Website die Adresse ändern kann, ohne die Agentur erneut zu bemühen.

Für Kunden mit kleineren Websites würde ich ein einfacheres CMS mit wenig Einarbeitungsaufwand nehmen, auch Wordpress wird zunehmend benutzt. Es hätte aber den Vorteil, es ist leicht zu bedienen, um nur Kleinigkeiten zu ändern oder zu ergänzen, der Auftragnehmer kann sich im Vorfeld mit Design und Funktionalität austoben. Und es wird längst nicht mehr nur zum Bloggen benutzt, sondern für „normale“ Websites.

Wobei ich deinen Hintergrund nicht verstehe: du schreibst, dass du sehr neu „in dem Bereich“ bist (dynamische Seiten oder Webdesign?). Machst du das nur nebenbei oder hauptberuflich??

Was glaubst du denn was Wordpress für eine „Software“ ist? Es ist nichts anderes als ein System, welches aus einer Menge von überwiegend PHP-und Javascript-Dateien (aber nicht nur) besteht.

Wenn du dich richtig einarbeitest, bist du überhaupt nicht eingeschränkt! Aber das braucht natürlich Zeit.

Gruß
Christa

Hallo Christa,
Eigentlich ist Web nicht mein Bereich ;). Da ich aber selbst neugierig bin, mich auch in HTML und Css eingearbeitet und meine eigene Webseite erstellt habe, hatte ich irgendwann auch Anfragen aus dem Bekanntenkreis. Beruflich würde ich mir das nicht antun, da fehlt mir zuviel Hintergrundwissen.

Das heißt: ich erstelle keine Webseiten für große Unternehmen. Vor kurzem hatte ich einfach eine Anfrage von einem Freund und Kunden aus dem Industriedesignbereich, der aber sehr unglücklich mit seinem Webdesigner war. Ich schätze, insgesamt, hat es an fehlender Beratung und Kommunikation gemangelt. Jemand, der sich nicht mit Webpages auskennt und nicht weiß was möglich ist, sollte ersteinmal befragt werden, welche Erwartungen er überhaupt an eine Webpage hat. Was soll die Webseite überhaupt können? Seine Erwartungen war sehr einfach. Er wollte eine Webseite, die einfach nur funktioniert und maximal 1x im Jahr was neues eingepflegt wird. Bekommen hat er eine Seite mit CMS (was sich erstmal auch nett anhört - aber für jemand ungeübten - dann doch zeitaufwendiger ist, als wenn man mal schnell was im Quellcode reinhackt). Hinzu kommt jetzt auch noch das updaten etc. Ist das dann einfach nur eine schlecht programmierte Webseite? Hätte der Webdesigner nicht auch das update automatisieren können? Dann funktionieren plötzlich nach Updates manche Effekte in manchen Browsern nicht. Letzten Endes hat er jetzt mehr Arbeit mit der Wartung … als wenn er einmal im Jahr einen Webdesigner den Inhalt ändern lässt. Soviel zu meinem Bekannten.

Da ich nicht weiß, ob das generell am CMS liegt oder nur am schlecht umgesetzten CMS hatte ich diese Frage gestellt. Ich bin immer sehr gespalten, wenn es mehrere Alternativen gibt, bei denen mit Sicherheit beide Möglichkeiten Ihre Berechtigung haben. Nur die richtige Alternative für den eigenen Zweck herauszufinden, ist ohne Know-How nicht möglich.

Aber auch hier scheint es zwischen den Experten sehr verschiedene Ansichten zu geben. Mein Fazit aus den Antworten ist, dass „früher mangelnde“ Sicherheit und auch die Schnelligkeit bei CMS heute nicht mehr relevant sind. CMS bietet mit Sicherheit Möglichkeiten, die man bei statischen Webseiten nicht hat.

Wenn ich eine bedienerfreundliche Oberfläche von CMS gefunden habe, wäre ich auch bereit umzusteigen. Aber im Augenblick, finde ich es noch sehr unergonomisch. Und soviel Freizeit habe ich zur Einarbeitung nicht.

Vielen Dank für Dein Feedback!!!
Steffi

Hi!

„Automatisierung“ nennt sich das Zauberwort, und für jemanden, der CMS richtig benutzt, sollte dies auch keine Hürde darstellen.

Ich erkläre dem Kunden die Technologie, den Aufwand, die Kosten (bei WP z.B. 0€), und die Möglichkeiten, das Ganze später vielleicht einmal mit sehr geringen Mitteln zu erweitern, gib ihm, falls er es will, eine kurze Einweisung (dass er dann als reiner Benutzer auch „herumspielen“ kann), usw.

Wo waren jetzt nochmal die Vorteile von statischen Webseiten? Außer, dass man kein (kostenloses) DBS benötigt?

Grüße,
Tomh